Radcross in Heidelberg

Es ist erstaunlich was sich aus einem dem ersten Augenschein nach trivialen Kurs so alles entwickeln kann! Radcross ist eine aussergewöhnliche Sportart. Auch wenn der Ort ansonsten wenig einladend ist.

Wie ich bereits in meiner Vorschau geschrieben hatte, und dabei bleibe ich, wirkt der Olympiastützpunkt im Neuenheimer Feld eher wie ein Notstandsgebiet, wo seit der Einweihung vor Jahrzehnten niemand mehr so recht was gemacht hat. Alles ein bisschen heruntergekommen.

Das gilt auch für die Parkplatzlage, wird doch schon am Eingang darauf hingewiesen, dass man unter sich bleiben möchte. Parken nur für Berechtigte! Dennoch war ich anscheinend der Einzige, der für die Anreise den Öffis eine Chance gegeben hatte. Abends stand niemand sonst noch an der Bushaltestelle, um wieder heim zu fahren. Es müssen also alle anderen mit Autos gekommen, vorher schon aufgebrochen sein oder das eigene Fahrrad genutzt haben.

Der Gebrauch öffentlicher Verkehrsmittel an Sonntagen kann spannend werden. Nicht immer und überall passen die Anschlüsse, und mitunter steht man mehr dumm rum als dass man fährt. Hier diesmal nicht. Auch wenn die Auskunft der Bahn keine ausdruckbaren Auskünfte mehr liefert, man kann sich durchschlagen über Mannheim, Heidelberg Hbf und schlussendlich dem Bus 20 ins Neuenheimer Feld. Der fährt tagsüber planmäßig alle 20 Minuten. Die S-Bahnen zwischen Mannheim und Heidelberg halten übrigens nicht alle an allen Stationen.

Ich habe Videos mitgebracht vom Hobbyrennen und den Männern der Elite.

Das Hobbyrennen seht ihr hier bei YouTube:

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Der Film der Elite mit U19 wäre dann hier:

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Wo bleibt der Rest? Nicht bei mir jedenfalls. Zum einen habe auch ich ein Privatleben und muss zuhause meine Sachen erledigen, was eine frühere Anreise gestern verhindert hat, zumal ihr beim Cup offizielle Fotografen habt deren Bilder ihr wie man auf Instagram sehen kann sehr schätzt, und zum anderen fehlen die Damen weil eben bei deren Start gerade Siegerehrung der Hobbyfahrer war. Mich gibt’s nur am Stück und nicht scheibchenweise. Wenn ich irgendwas nicht kann dann ist das „Salami“! Von den Kindern darf man laut DSGVO ja keine Bilder mehr machen geschweige denn zeigen, und auch ich kann dazu sagen: dann macht was ihr wollt! In der Ausschreibung zu Linkenheim letztens konnte man lesen wie das geht. Da stand schon ein Satz unter Bemerkungen, dass jeder mit der Anmeldung zustimmt, und damit wäre das geregelt. Dann braucht es auch keine Melde- oder Starterlisten, die im Fall der Nutzung des Rad-Net-Meldesystems der Öffentlichkeit verborgen bleiben. Wer meint das müssten nur die Jurymitglieder wissen sagt auch dass er keine Medien wünscht. Die können dann nicht arbeiten.

Der Sieger der Männer war ein alter Bekannter. Letzte Woche in Hamburg Vizeweltmeister der Masters geworden setzte Sascha Starker seine Art zu fahren fort und liess nichts anbrennen. Leider hatte das Auswirkungen auf die im gleichen Rennen bei separater Wertung fahrenden Junioren. Man rechnet im Radcross ja die Rundenzahl anhand der Zeit des Schnellsten in der ersten Runde aus und das dann auf die eine Stunde bzw. bei der U19 die 40 Minuten hoch. Was dabei rauskam war unerfreulich, fuhren die Junioren am Ende gar 55 Minuten und damit erheblich zu lang, was beim Dritten im Ziel einen Wutausbruch provozierte.

Man sollte sich Wege überlegen, wie man korrigieren könnte, wenn die Zeit so aus dem Ruder läuft. Einfach Runden kürzen geht ja nicht, auch weil die Konkurrenten ihre Renntaktik danach ausrichten. Deren Chancen will ja auch keiner manipulieren.

Illustre Gäste gab es auch. Wie das Titelbild zeigte fuhren Richie und Tobi von GCN-auf-deutsch mit, ebenso Max Walscheid von Cofidis. Nächstes Jahr soll man ihn in neuen Farben sehen, wie man hört.

Jetzt ist dann Weihnachtspause, bevor sich alle im Januar zum Abschluss des Cups zunächst in Darmstadt und dann später in Mannheim wieder treffen.