Bergkönig Eisenberg

Der Tag gestern war auf vielfältige Weise lehrreich! Der Hessen-Bergcup ist entschieden, und die dabei entstandenen Bilder erlauben eine Einschätzung, welches System besser ist – die DSLM, oder doch die „alte“ DSLR.

Bei meinem Aufenthalt am Eisenberg habe ich den Kollegen der Hersfelder Zeitung getroffen, und mit dem konnte man wirklich auf Augenhöhe reden. Deren Bericht findet ihr hier.

Am Anfang fiel man förmlich über den Start. Der war nämlich nicht wie in der Ausschreibung angegeben am Ortsausgang von Willingshain, sondern schon am Anfang der Eisenbergstraße in Gersdorf gleich hinter der Abzweigung. Das ist schon seit Anfang an so und so wundert es doch, dass die Angabe irreführend ist. „Ortsausgang nach Willingshain“ kann sowohl als „hinter W.“ gelesen werden als auch „am Dorf vorher“. Wege nach Willingshain gibt es ja zwei, und so könnte man den Start theoretisch auch in Raboldshausen suchen, auf der anderen Seite vom Berg. Da gab es aber eine Baustelle, und die Straße war gesperrt. Das konnten Ortsfremde aber nicht vorab wissen. Es hätte besser heißen müssen „Gersdorf, Eisenbergstraße am Friedhof“.

Die 5,1 Km lange Strecke, die über das Feriendorf hinauf zum Eisenberggipfel führt hat es „in sich“. Auch für Autofahrer ist sie wegen der Steigung um 13% wie auch enger Kurven nicht leicht zu fahren. Die 1Km-Marke ist dabei wichtig, dort befinden sich Parkplätze. Auch wenn die klein und bescheiden sind, für uns Fotografen sind sie für dieses Rennen entscheidend. Der eine ist rund einen Kilometer nach dem Start, der andere oben etwa einen Kilometer vor dem Ziel, und der bietet nicht nur eine wunderbare Aussicht. Spargelsalat!

Hier mal das ganze Panorama:

Es begann um 13 Uhr mit den Jedermännern (und Frauen). Allerdings waren nur rund ein Dutzend am Start, und dann kam schon die große Kaffeepause. Weiter ging es um 14 Uhr. Da war ich dann nach oben gefahren, habe die Kamera gewechselt und weiter fotografiert. Ein möglicher Titel für dieses Rennen hätte auch heißen können „Keuchen in der Steigung!“ statt „Schweigen im Walde“. Da war kein Schweigen, sondern Gebrüll. Manche Anhänger der Teilnehmer hatten wohl den Weg auch gefunden. Wer Ohren hat zum hören der höre.

Apropos Pause – die meiste Zeit verbrachte man mit Warten. Ein Klapphocker war ein nützliches Zubehör, und wer den Himmel im Auge behielt sah auch die Schauer in der Umgebung. Am Ort blieb es zum Glück trotz bedrohlicher Wolken trocken.

Es wird Canon nicht gefallen, dass die R6 einer um Jahre älteren 1D-X klar unterlegen ist! Das ist zumindest die Aussage aus den Bildergebnissen von gestern. Ich überlege mir jetzt ernsthaft, ob sich die Nachbeschaffung einer 5D-IV lohnen könnte, solange sie noch zu bekommen ist, statt ebenso viel Geld in neue Objektive zu stecken. Die Linsen für das bisherige System sind vorhanden und tun was sie sollen. Die neuen zu bekommen ist oft ein Geduldsspiel, und manche Brennweite ist nach wie vor nicht lieferbar. Ich weiss, der Vergleich R6 gegen 1D-X hinkt ein bisschen. Man müsste eigentlich die R3 damit vergleichen, nur habe ich keine und werde auf absehbare Zeit auch keine beschaffen. Eine R1 ist bislang nirgends in Sicht.

Megapixel sind es nicht, die den Unterschied ausmachen. Es ist das Zusammenspiel mit dem Blitzsystem! Das Profoto A1, das die Vordergrundaufhellung besorgt, funktioniert mit der Originalfirmware nicht mit der R6! Und es bereitet Schwierigkeiten, das Firmwareupdate aufzuspielen. Die Anleitung liest sich schön, aber wenn man macht was da steht bricht der Vorgang ab bevor er eigentlich begonnen hat. Mit der 1D-X funzt das alles problemlos und so wie es soll.

Was nützen mir Bilder, die eindeutig falsch belichtet sind? Nichts! Da müssen die Hersteller also noch was tun bevor es sich lohnt, Beschaffungen für mehrere tausend Euro zu erörtern. Die Systemumstellung ist nicht billig und lohnt nur wenn das Ergebnis mit der neuen nicht schlechter ist als das mit der alten.

Versuche mit einer Sony haben schon früher gezeigt dass dort der Autofokus nicht mithalten kann. Das Fokusfeld im Sucher liegt zwar da, wo es scharf sein soll – bei euch auf dem Kopf – die Auswertung hernach hat aber gezeigt dass es nicht dort scharf wird, sondern etwas weiter unten, und was da ist will niemand so genau wissen.

Nikon hat gleich zu Beginn den Fehler gemacht, zur Z7 keinen Handgriff zu liefern und ist damit aus dem Rennen.

Die Zielverpflegung bestand dem Augenschein nach vorwiegend aus Kuchen. Ein Aushang an der Wirtshaustür sagt, dass Corona auch dort das letzte Wort hatte und das Gasthaus das Zeitliche gesegnet hat. Bratwurst gab es also keine mehr.

 

 

 

 

 

Die Siegerehrung lief so ab wie manche andere auch. „Nicht mehr da!“. Man merkte das schon beim Warten auf die Sportler. Auch wenn die Liste weder eine Startnummer noch den Verein nannte dauerte es doch oft länger als erwartet, bis der oder die nächste den Berg rauf kam. Es waren einige nicht am Start! Trotz einem offiziellen Startabstand von einer Minute wartete man gefühlt halbe Ewigkeiten auf den nächsten Teilnehmer.

Hier das Ergebnis auszugsweise: Die U19 gewann Max Bock. Der für das Team Marco Brenner fahrende Sportler ist auch amtierender Europameister. Den Cup bei den Amateuren gewann Samuel Brachmann. Ihm genügte dafür ein dritter Platz in der Tageswertung. Erfolg bei der Elite hatte Yannic Distel vom Mini-Team Düren.

Offizielle Ergebnisse sind hier online.

So ganz nebenbei: Begleitfahrzeuge waren verboten! Gedacht hat man dabei wohl an Autos, wobei – wieder mal – der reguläre Verkehr weiterlief. Aber auch solche Szenen fielen dem aufmerksamen Beobachter ins Auge! Wer’s braucht!

Zum guten Schluss noch ein Bild. Wir wissen ja; ohne Helfer geht es nicht! Darum Ehre wem Ehre gebührt!

Es sind rund 300 Fotos entstanden. Aufgrund der Angabe in der Ausschreibung werde ich sie allerdings wie bereits angekündigt nicht weiter zeigen als sie Nachrichtenwert haben. Das sind die Bilder in diesem Beitrag. Wer sich das Veröffentlichungsrecht vorbehält muss dann auch selbst leisten.

Alternativ schlage ich vor in den Ausschreibungen aufzunehmen: „Mit der Anmeldung nimmt jeder Teilnehmer (m/w/d) zur Kenntnis dass über das Rennen berichtet wird und dazu fotografiert werden kann. Der Veröffentlichung der Bilder zu diesem Zweck durch jedermann wird mit der Teilnahme zugestimmt.“ Damit wäre „die Kuh vom Eis“! Noch besser wäre es natürlich wenn so ein Passus demnächst mal in der Sportordnung selbst stünde. Dann müsste sich nicht jeder Verein einzeln drum kümmern und auch die Fotointeressierten kämen wieder zu den Rennen.