Terminsache

Ich muss mich nicht für mein Dasein rechtfertigen, auch wenn manche das gerne so hätten! Wir haben das ja gerade vergangenen Mittwoch wieder erlebt, als es hiess, man soll da weg!

Solches Verhalten begünstigt eine Erwartungshaltung! Nein, ich nehme da jetzt kein Blatt mehr vor den Mund, und betreibe auch keine Schönfärberei mehr. Ich werde anschließend erklären, warum ich – trotz Interesse – einige Veranstaltungen an diesem Wochenende nicht besucht habe und andere kommende nicht besuchen werde. Jedenfalls nicht so wie das eigentlich möglich wäre.

Gestern und heute standen zur Diskussion:

Die LV-Meisterschaft 1er Straße im Radsport
entweder die Hessische, die ist im Thüringischen Leubingen
oder die Baden-Wüttembergische in Engen

oder demnächst
die MTB-Bundesliga in Gedern
bzw. das Bikefestival in Willingen (Upland).

Wo liegt da jetzt das Problem? Ihr sucht euch ständig Orte für eure Veranstaltungen, die man ohne Auto nicht wirklich erreichen kann! Ist das nur gedankenlos, oder wirklich so gewollt? Wenn ja möge die Politik bitte aufhören, den Leuten mit ihrem Mantra von den Öffis in den Ohren zu liegen. Autofahren verteuern oder gar verunmöglichen wirkt da kontraproduktiv und ist nicht vertrauensfördernd. Etwas zu verlangen was objektiv nicht möglich ist ist schizophren.  Wollen ist das eine, Möglichkeit das andere, wenn es zu der Zeit gar keine brauchbaren öffentlichen Verbindungen dorthin gibt. Sonst ergibt sich daraus ein anderer Schluss, der moralisch verwerflich ist, nämlich dass man gar keine Zuschauer will!

Dass man in Hessen schon seit Jahren ein Problem hat, Ausrichter für die Meisterschaften zu finden, kann bekannt sein. Ich werde jetzt nicht erörtern woran das liegen könnte. Lokalpolitik spielt dabei jedoch mindestens eine „gewisse Rolle“, wenn man Ampelabschaltungen schon vor Jahren privatwirtschaftlich vergeben sehen wollte. Einmal Schlüssel umdrehen für 5000 Euro? 🎼 Wer soll das bezahlen, wer hat das bestellt? 🎼

Also legt man es mit anderen Verbänden zusammen, sodass es dieses Jahr in Thüringen stattfindet. Okay, ich habe nichts gegen Thüringen, ausser dass es bis hinter Erfurt zu weit ist um wirtschaftlich darstellbar zu bleiben. Es ist ja immer diese Frage: was bekommt man für den ganzen Aufwand? Öffentliche Verbindungen dorthin gibt es nicht, also lassen wir es bleiben.

Ich weiss aus der Vergangenheit einer anderen Veranstaltung in der Ecke, wie man dort vermutlich tickt, und das heisst dass Fotografen dort nicht sonderlich erwünscht sind.

Nach Engen zu fahren wäre mit dem Zug durchaus möglich. Ein Blick auf Instagram zeigte jedoch, dass die mir bekannten Leute dort nicht fahren werden, und dass man schon eine Fotografin habe, wobei die alte Weisheit gilt, dass man nicht mehr als eine brauche. Dass man aus der fotografischen Praxis alleine an Start und Ziel ohne Mühe ein Dutzend davon unterbringen könnte steht auf einem anderen Blatt Papier.

Nein, ihr wart in den letzten Jahren mehr als deutlich. Es gilt das „Highlander-Motto“. Es kann nur einen geben! Warum müsst ihr selber wissen. Ich kann damit aber umgehen. So sitze ich jetzt zum Beispiel hier und schreibe diesen Beitrag.

Da zudem fraglich wäre wann das Rennen beendet ist und davon die Rückfahrt abhängt samt Zugbindung im Rheintal ist auch das den Aufwand kaum wert. Es ist kaum sinnvoll, sich auf einen bestimmten Zug festzulegen wenn man kaum weiss wie die Veranstaltung abläuft. Ich wäre gekommen wenn verschiedene Verhältnisse günstiger wären. Sie sind es aber nicht. Dabei erinnere ich mich an die Trans-Schwarzwald vor Jahren mit dem Ziel in Offenburg, wo der Zeitplan dazu führte dass ich zwar den Zieleinlauf auf Film habe, aber vor der Siegerehrung zum Bahnhof musste. Das hat nix!

In der nahen Zukunft werden sowohl das Festival in Willingen mit Nebenevents am selben Wochenende stattfinden wie die Ligarennen von Gedern. Willingen kann man widerum mit der Bahn erreichen, was eine reine Geldfrage ist, da es mich mit dem Deutschlandticket nur Zeit kostet. Aber die frühen Startzeiten machen dem Plan einen Strich durch die Rechnung. Da ich mir derzeit kein neues Fahrrad zulegen werde brauche ich auch keine Messe, und was man dort gezeigt bekommt entspricht erfahrungsgemäß eher dem, was die Händler gern loswerden wollen und nicht dem, was wirklich neu ist. Will ich wissen was neu ist warte ich ein paar Wochen auf die Eurobike. Die ist dann in Frankfurt um die Ecke meiner Haustür. Wie das dann wird muss man sehen.

Gedern wiederum hat sich in der Pandemiezeit recht deutlich positioniert. Auf wessen Geheiss spielt da jetzt keine Rolle. Es kann jederzeit wieder so kommen. Keine Zuschauer sind gute Zuschauer? Die stecken niemanden an, und ich bin grundsätzlich wie am Feldberg nicht mehr bereit, mein Dasein zu rechtfertigen. Entweder ich bin so erwünscht wie ich komme, oder ich bleibe weg! Wenn man dafür Erlaubnisse braucht oder jemand daraus einen Gnadenakt macht sei’s drum.

Es gibt dutzende andere Ziele für einen schönen Tag. Es braucht auch kein Auto, um da hin zu kommen, samt horrender Fahrkosten die einem keiner dankt. Getreu der Devise: Wie man in den Wald reinschreit so schallt es wieder heraus.

Sagte ich schonmal dass der aktuelle Zuschauermangel Gründe haben könnte? Die liegen weniger in der Leistung der Sportler als am Drumherum!