Im Verein ist Sport am schönsten? Nach meinem Beitrag vom 21. Juli haben mich verschiedene Mails erreicht. Aus einer davon möchte ich zitieren.
Da hiess es: „Über die rechtlichen Sachen mache ich mir keine Gedanken, ich selbst war nur bei der HM EZF dabei. Hier war ich froh über deine Fotos, dran andere Fotos gab es nicht. Radsport Mittelhessen interessiert sich im Video und Bild nur für Sportler aus Mittelhessen…Südhessen und Nordhessen gehen unter, oder werden in den Ergebnisslisten sogar ausgelassen. Ich habe mich immer gefreut durch deine Bilder zu klicken, sei es beim Bergzeitfahren oder anderen Rennen. Ehrenamtliche Arbeit wird nicht geschätzt und so ein Brief zeigt nur, dass die Verantwortlichen nicht verstanden haben wieso sie den Job haben oder wofür Sie ihn machen.“
Wie ich dazu stehe habe ich hinlänglich ausgeführt. Ich würde gerne weitermachen, nach meinen Möglichkeiten und so gut wie es eben geht, aber macht das so wirklich noch Sinn? Vermutlich eher nicht!
Was der Sport will ist quasi „Manna“! Es fällt vom Himmel, ist unbegrenzt da wenn man es braucht, und man muss selbst wenig dazu tun. Manna gibt es aber nur in der Bibel. Aufwand, Kosten und Risiko tragen andere!
Die Zeitungen berichten kaum noch über Radsport und ansonsten weitgehend nur über Fussball. Warum das so ist kann man wissen. Einmal lassen auch die Redaktionen bzw. deren Mitarbeiter sich nicht so behandeln wie es hier geschehen ist und zuvor schon wiederholt geschehen war. Das hat niemand nötig sich als Abhängiger abhandeln zu lassen. Der Platz in einer Ausgabe ist begrenzt und kann nur einmal vergeben werden. Das geschieht nach dem erwarteten Interesse der Leser, will heissen man schaut da nach wieviel Zeitungen verkauft werden und was an Resonanz zurück kommt. Es sind also Erfahrungswerte. Die Verantwortlichen dort schauen doch auch nach wie sich die Dinge entwickeln und sind nicht betriebsblind. Je mehr ihr also auf starken Mann macht desto weniger werdet ihr erwähnt! Die Zeitungen können sich ihre Inhalte aussuchen und haben die Marktmacht. Seitdem sie sich zu Gruppen zusammengeschlossen haben kommen vielfach alle Blätter einer Region aus demselben Verlag. Die Leser können durch Rückmeldungen an die Redaktion aber durchaus Einfluss ausüben!
Auf keinen Fall lässt sich irgendwer von einem Vereinsfunktionär diktieren was er sagen, denken oder schreiben darf! Solche Versuche führen wie da gewesen postwendend zu Abwesenheit der Berichterstatter. Niemand, mich eingeschlossen, betätigt sich als „Ghostwriter“ und schreibt auf was der Veranstalter lesen will. Weder eine Zeitung noch ein Blog ist eine Litfasssäule oder eine Werbepostille. Das muss der schon selbst tun, woran ihn auch niemand hindern wird. Er hat dann aber dieselben Probleme wie Aufwand, Zeitbedarf und Rechtsfragen.
Wonach entscheidet das Fernsehen? Nach ähnlichen Kriterien wie die Zeitung. Die Abendnachrichten dauern zwischen 15 und 30 Minuten, ein Beitrag hat gewöhnlich eine Länge von 90 Sekunden. Erwähnt wird wie üblich was wann wo stattgefunden hat und was dabei rauskam. Nichts drumherum. Wie erlebt kommt dabei oft ein Sportlerportrait statt einem Bericht über das Ereignis heraus. Warum? Wenn sich nichts Greifbares ergibt nimmt man auch da was man finden kann. Dafür muss ein Team aber mindestens einen halben Tag lang tätig sein und steht für andere Aufgaben nicht zur Verfügung. Die Anzahl an VJs ist auch begrenzt. Das altherkömmliche Dreimannteam mit Kameramann, Tonmann und Redakteur gibt es da schon lange nicht mehr! Das machen heute Einzelkämpfer mit einer Handkamera. Ist die Zeit verteilt passt eben nichts weiter mehr in die Sendung rein, und verteilt wird auch hier nach Relevanz.
Darüber muss sich klar sein wer sich fragt warum Radsport da so selten vorkommt und nicht mal eine Hessenmeisterschaft erwähnt wird. Bei Rennen, bei denen die Zuschauer aus den Begleitpersonen der Sportler bestehen, gibt es kein weiteres Interesse in der Bevölkerung, sonst kämen mehr Zuschauer. Es werden aber immer weniger, und die Gründe dafür sind bei dem bekannten Umgang naheliegend. Niemand ist gerne Sündenbock wenn ein Funktionär sich überfordert sieht oder sonst was schief läuft.
Warum nun bediene ich keine Zeitung mit Bildern? Auch die erwarten alles fingerfertig aus der Hand in den Mund, und da ihr eure Handyfotos gewöhnlich schon im Netz habt bis ich wieder zuhause bin ist das ein einfaches Rechenexempel. Nichts ist älter als die Nachricht von gestern! Zwischen Rennende, Siegerehrung und Redaktionsschluss vergehen nur wenige Stunden, wenn überhaupt. Für Video ist das erst recht zu knapp, braucht der mir verfügbare Rechner doch alleine Stunden, um den fertig geschnittenen Film zu rendern, also fertig zu rechnen. Auch bessere Hardware würde daran vom Grundsatz her nicht viel ändern, und das dafür nötige Geld habe ich nicht.
Um Bezahlung geht es mir nicht! Da ich von Beruf Bundesbeamter bin müsste ich jeden so eingenommenen Penny mit meiner Dienststelle abrechnen, will heißen ich hätte den Aufwand und das Ministerium den Gewinn. Da belasse ich das gerne beim Hobby. An der Tätigkeit an sich ändert das wenig, und wenn es etwas an den Möglichkeiten ändert, also an dem was man bei euch darf, ist die Aussage daraus eine andere!
Überlegt euch das bitte wenn ihr meint alles gewerblich haben zu wollen. Wer bestellt bezahlt dann auch. Da gibt es dann keine Handreichung mehr gratis.