Rhoihessecross Wachenheim

WACHENHEIM – Der Mainzer Radsportverein veranstaltet auf einem Sportplatz in Wachenheim bei Worms an diesem Wochenende das letzte Radcrossrennen dieser Saison.

Seit Tagen sitze ich hier und grüble. Soll ich, oder soll ich nicht?

Ich habe jetzt entschieden: ich soll nicht! Auf Instagram sind Bilder bekannt geworden, die entgegen sonstiger allgemeiner Gewohnheit ein dichtes Spalier an Zuschauern zeigen. Angeblich zeigen Sie ein Rennen am Samstag, wo bereits das Hobbyrennen stattgefunden hat. Einerseits ist das erfreulich, denn es zeugt von Interesse. Andererseits aber schränkt es meine ohnehin begrenzten Möglichkeiten ein. Fotos braucht ihr nicht, habt ihr mir denkbar deutlich zu verstehen gegeben. Einen Film zu drehen würde voraussetzen, zeitgerecht dort herumlaufen zu können, um binnen der einen Stunde, die das Hauptrennen dauert, alle wesentlichen Punkte abgrasen zu können. Damit ist so kaum zu rechnen. Ein Filmer kann nicht warten dass andere ihm Platz machen. Bei einem so engen Zeitrahmen zählt jede Runde und jede Einstellung muss sitzen.

Es wäre ohnehin die Frage ob das in der Praxis funktioniert, aber wenn nicht vorausgesetzt werden kann dass Platz ist werde ich den Plan aufgeben, bevor noch irgendwer wieder meckert. Nein, Gesten sind auch Botschaften! In der Vergangenheit war es nie wichtig dass es Berichte davon gibt. Es war wichtig dass irgendwer seine Nase zu weit vorne hatte ohne ein Motiv zu haben, fotografieren zu wollen oder davon zu berichten und hinterher damit ankam dass er nicht auf anderen Bildern drauf sein wolle. Privatinteresse von Rentnern ging vor Berichterstattung, und nun wird es das nicht mehr geben. Möge sich da streiten wer will.

Ab einem gewissen Grad an Wahrscheinlichkeit, dass dort aus Freude Kampf wird und man gegen Widerstand anarbeiten muss um ein brauchbares Ergebnis zu erzielen, ist es Zeit einzusehen dass man nicht gewünscht wird. Aus dem Verhalten vieler Leute ergibt sich auch eine Botschaft. Hauptsache wir haben! Wer bist du denn, du brauchst nicht! Sonst würde man das Vorhaben unterstützen statt es wie andernorts schon oft geschehen zu verhindern, und dann muss dafür auch kein Aufwand getrieben werden.

Ihr habt gesagt es gäbe nicht genug Parkplätze, und man möge weit weg im Dorf suchen. Okay, für Ortsunkundige, die sich da nicht auskennen, heisst das also, man möge doch lieber weg bleiben weil die vorhandenen Parkplätze andere brauchen die eh in der Nähe wohnen. Das ist sinngemäß ähnlich wie in Mannheim, wo es hiess es gebe auf und in der Nähe der Rennbahn keine Parkfläche, weil die für andere und wichtige Leute gebraucht würde, und wenn man dann hin kam stand da die Bude voll mit Leuten, die wohl irgendwie was Besseres waren. Ich habe Nummernschilder gesehen, das sagt einiges. Die durften. Andere sollten nicht, und eben jene bleiben dann besser zuhause. Auch so überbringt man Botschaften.

Also wünsche ich allen Beteiligten viel Erfolg, und bleibe zuhause im Warmen statt mich auf eine ungewisse Reise mit ebenso ungewissem Ausgang zu begeben. Draußen ist es kalt, auch wenn die Sonne scheint, und der unzuverlässigste Beteiligte da wäre die Batterie in der Kamera.