Teamvorstellung Hanau

HANAU – In Hanau steht in der Nähe des Westbahnhofs ein Kino. Das Kinopolis, und dort fand am Freitag Abend eine besondere Vorstellung statt.

Es sei das einzige hessische Rad-Profi-Team, und der mit 41 Jahren dienstälteste Profi im deutschen Radsport ist zugleich sowas wie der Manager und Fahrer in Personalunion. Noch, denn er hat „Altersteilzeit“ angekündigt. Ab Mitte Saison will sich Patrick Schubert als Fahrer zurückziehen und auf Teamleiteraufgaben konzentrieren. So hat er gesagt …

Teile der Mannschaft sind Dominik Merseburg, Toni Franz, Robin Fischer, Campo Schmitz, Roman Duckert, Max Märkl, Paul Keller, Moritz Czasa, Lucas Carstensen, Oscar Schemp, Mateusz Uryga, und eben Patrick Schubert, der mit dem Mikrofon durch den Abend führte. Nicht persönlich anwesend sein konnte Lucas, der aus Thailand per Video zugeschaltet wurde.

Als ich gegen 17:30 Uhr dort eintraf wies zunächst absolut rein gar nichts auf die Veranstaltung hin. In einem abgetrennten Separee sassen einige adrett gekleidete junge Herren, die in Frack und Sakko ebenso gut Schauspieler bei der Premiere eines Films hätten sein können. Niemand wäre von sich aus darauf gekommen dass es sich da um ein Radteam handelte. Mit dem Eintreffen von Holger (Radsportfotos) wurden die Beziehungen dann klar. Wer kennt wen …

Hätte nicht Stefan Dietel zuvor auf seiner Seite Radsportnachrichten.com berichtet, es wäre erneut eine geschlossene Gesellschaft geworden, wie es das letztes Jahr absichtlich schon war. Kein Aussenstehender hätte davon erfahren, und auch ich wusste nur so „dass da was war“ wo man hat hingehen können.

Ein sonderliches Interesse an Öffentlichkeit scheint es da ohnehin nicht zu geben. Der einzige mir derzeit bekannte Auftritt der Mannschaft neben den Rennen, von denen viele bislang im Ausland waren, beschränkt sich auf Instagram. Es gibt keine Webseite, auf der man sich über die Mannschaft und deren Aktivitäten informieren könnte. Es sind ebenso keine Ansprechpartner bekannt, an die man sich bei Fragen wenden könnte.

Auch im Vorfeld dieses Besuchs hat es ein ganzes Bündel solcher Fragen gegeben, die großteils ungeklärt geblieben sind, und so werde auch ich Schlüsse daraus ziehen. So sind als Beispiel die Rechte des Kinobetreibers ungeklärt. Zieht man die äußerlichen Umstände zusammen handelte es sich kaum um eine wirklich öffentliche Sache, und es darf nicht davon ausgegangen werden dass dort so einfach fotografiert werden durfte. Ich werde also auf die Veröffentlichung meiner Bilder weitgehend verzichten. Es gibt welche, aber das was wesentlich ist hat Holger auf seinem Blog schon gezeigt. Ihr kennt ihn alle und wisst daher wo es was zu finden gibt.

Ja, es ist für mich inzwischen eine Risikoabwägung geworden, nach allem was da anderweitig schon war! Es gibt ja auch Rennveranstalter, die meinen ein Recht zu haben andere Menschen aus der Stadt vertreiben oder aus dem Taunus aussperren zu dürfen, nur weil sie sich für etwas Besonderes halten. War alles schon da. Zumal bezüglich der Vorstellung des einen Hauptsponsors gebeten wurde, auf Bilder zu verzichten. Markus Storck stellte bei der Gelegenheit ein neues Frameset vor, das offiziell erst auf der Cyclingworld in Düsseldorf präsentiert werden wird. Wir kennen es jetzt, und ich sage von mir aus es wird ein schönes Teil. Nein, Bilder gibt es wunschgemäß keine! Nachfragen zwecklos. Kommt demnächst nach Düsseldorf und schaut es euch an, wenn alles offiziell ist. Ebenso wurde dabei bekannt dass er einen Nachfolger sucht. Der wohlverdiente Ruhestand naht?

Alleine vorstehende Aufforderung ist eine Botschaft, so ähnlich wie wenn einer einen Torfbrand legt und sich dann wundert wenn er sich selbst mit etwas zeitlicher Verzögerung die Flossen verbrennt. Manche mögen sich dazu keine weiteren Gedanken machen, getreu dem Motto „Wo kein Kläger da kein Richter!“, aber das kann gefährlich sein. Profisport ist eben in erster Linie keine schönste Nebensache der Welt, sondern für viele ein Geschäft, wo es um Geld und Profite geht oder gehen kann. Daher wunderte mich auch etwas die da zutage getretene Einstellung. Etliche sind sich da eben nicht unbedingt darüber klar was es heisst oder heissen kann, Profi zu sein! Das ist weit mehr als ein einfaches Attribut, das gut schmückt. Es schafft Erwartungen, und Abhängigkeiten.

Über die Mannschaft selbst kann ich also ebenso viel oder wenig sagen wie über den möglichen Rennkalender, da beides nicht bekannt ist und auch nirgends eruiert werden kann. Ich werde mich jetzt nicht darüber auslassen, was ich unter Professionalität verstehe, aber man könnte dazu Bücher schreiben.

Hanau ist bekanntlich die Brüder-Grimm-Stadt, und dieses Brüderpaar erzählte gern Märchen, deren Eigenschaft es nun mal ist, es mit der Wahrheit nicht allzu genau zu nehmen. Vergleichbares erfuhr hier, wer mit dem Auto kam und das dortige Parkhaus nutzte. Beworben wurde, dass Kinobesucher nur 1,50 Euro für vier Stunden zahlen würden, wenn sie sich im Kino den Parkschein abstempeln lassen würden. Okay, auch der normale Parktarif ist nicht übermäßig teuer, aber darum geht es hier gar nicht. Es geht darum dass man still und heimlich das Parkhaus auf Kennzeichenscanner umgestellt hat, kein Wort sagt, und es dabei belässt dass es den Rabatt eben gar nicht gibt weil es ebenso keine Parkscheine mehr gibt die man abstempeln lassen könnte. Die gegenstandslose Werbung gibt es offenbar immer noch.

Ähnliches gilt für den Busfahrplan. Es gäbe für Ortskundige durchaus Möglichkeiten, mit dem ÖV da hin zu kommen. Allerdings sprach der Verbund schon den ganzen Tag davor davon, dass Züge ausfielen weil man die Stellwerke wegen Krankheit wieder mal kaum besetzen könne. Es war also damit zu rechnen, dass man zwar hin-, aber möglicherweise nicht wieder heim kommen würde. Insofern war mir das Risiko zu groß, zumal auf der Seite der Hanauer Straßenbahnen, die heute auch nur noch Buslinien betreiben, von einem Baustellenfahrplan gesprochen wurde, was nichts weiter hiess als, die Busse fahren womöglich ganz woanders lang. Wer sich nicht auskennt steht dann auf dem Schlauch.

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