Missverständnisse?

Foto: Symbolbild – Auf den ersten Blick fällt es niemandem weiter auf. Auf den zweiten Blick stellen sich Fragen. Weitreichende Fragen!

Beim Bergzeitfahren in Schwarzenborn bin ich mit einem dort ebenfalls anwesenden Kollegen ins Gespräch gekommen. Dabei wurde auch eine Eigenart erwähnt, die manche Rennen inzwischen an den Tag legen, nämlich, der Allgemeinheit das Bildermachen verbieten zu wollen. Man habe ja seine Rechte an jemanden verkauft!

Dazu sage ich: Ihr könnt kommerziell verkaufen was ihr wollt. Für Normalbürgerinnen und Bürger, also auch Bürgerjournalisten, darf das irrelevant sein. Niemand kann aus frei zugänglichen Medien entnehmen was ihr im Hintergrund mit wem vereinbart habt. Wer will dass das Beachtung findet muss es schon dazu sagen, und zwar unaufgefordert. Nicht erst auf Rückfrage, oder vor Ort dann entrüstet tun.

„Du machst das nicht gewerblich? Dann wollen wir dich hier nicht haben!“
Es ist die andere Schreibweise von „Wir akkreditieren nur gegen Presseausweis!“ und geht gerne einher mit „Filmen verboten, wir haben die Rechte an ABC verkauft!“

Es betrifft nicht nur die Fotografen. Ganz besonders im Fokus solcher Praktiken stehen die Filmer.

Was hat das für Folgen, wenn man erst mal annehmen muss, dass da „was im Busche“ ist oder sein kann? Weitreichende! Es geht das Vertrauen verloren, nicht nur in diese bestimmte Veranstaltung, sondern schlussendlich in die ganze Sportart, und die ehedem Interessierten suchen sich andere Themengebiete. Statt zum Rennen zu kommen und die Sportler zu unterstützen kann man ja auch ebenso gut einen Ausflug an schöne Orte machen, wo einem keiner dumm kommt.

Da passiert dann was jetzt teilweise schon passiert. Rennen ohne Zuschauer, ohne Medienpräsenz, ohne öffentliches Interesse.

Das hat doch Gründe und kommt nicht von Ungefähr. Es ist das da gewesene Auftreten mancher Veranstalter, Funktionäre, Vereine, aber auch Sportlerinnen und Sportler. Vor allem solche die da meinen es hinge alles von ihrem Gusto ab. „Ich will gefragt werden! Ich! Ich! Ich!“.

Natürlich hat jede bzw. jeder ein Recht am eigenen Bild. Es kann aber ebenso gut klar sein dass bei öffentlichen Veranstaltungen, die nicht in geschlossenen Räumen oder irgendwelchen Hinterhöfen stattfinden, ein öffentliches Interesse und Bedürfnis an Berichterstattung besteht, das nur erfüllt werden kann wenn wer Bilder macht, Videos dreht und einen Bericht schreibt.

Das machen nicht die Heinzelmännchen bei Nacht und Nebel!

Bitte denkt doch mal darüber nach. Wer Unkraut sät wird Arbeit ernten, die nämlich das Unkraut später zu jäten. Das wird nicht einfach einmal verspieltes Interesse zurück zu gewinnen.