Wir reden heute von Kuchen. Käsekuchen.
Manche werden sagen, Käsekuchen sei nichts Besonderes. Doch Vorsicht! Wenn einem in der Stadt schon drei Häuserblocks vorher die Leute entgegenkommen und Käsekuchen aus der Hand essen muss da schon mehr sein.
So erlebt heute in Darmstadt. Auf dem Wochenmarkt steht, zumindest derzeit, an Samstagen ein kleiner Stand und verkauft Kuchen. Nur und ausschließlich Käsekuchen! Die gehen weg wie geschnitten Brot, und es darf nicht wundern wenn der bis vor dem Mittag ausverkauft ist.
Wir reden hier von einer „außerbezirklichen Empfehlung“, wie das Telefonbuch es nennen würde. Wir reden hier von Stefan’s Käsekuchen. Der Name ist Programm, die Bäckerei verkauft nur einen einzigen Artikel: Käsekuchen! Wenn auch in durchaus unterschiedlicher Ausstattung von „pur“ bis zu Streuseln oder Mandarinen.
Die Backstube steht nun nicht in Darmstadt, auch nicht in Hessen. Auf dem Tragekarton, in dem man den Kuchen bekommt, steht klein aber präsent „Freiburger Original“ auf der einen Seite und „Liebe geht durch den Magen“ auf der anderen. Berühmt geworden ist das Produkt vom Münstermarkt. Genauer: dem Freiburger Münstermarkt.
Wer mal in Freiburg war sollte ihn kennen, diesen Markt. Wer erst hin kommt hat jetzt etwas auf dem Pflichtprogramm. Das ist kein Markt wie man ihn bei uns kennt, wo vielleicht zehn Stände stehen und der Rest vom Platz leer ist. Da ist der Münsterplatz voll bis in alle Seitenstraßen, und vom Kunsthandwerk über Blumen aller Art bis zu „Fress&Sauf“ ist alles vorhanden. Das ist auch jener Markt, auf dem kein gewöhnlicher Imbiss, sondern ein Kulturgut verkauft wird – die Lange Rote. Keine gewöhnliche Bratwurst. Nein, das gibt es ausserhalb Badens nicht, und die berühmte Thüringer, so gut sie auch sein mag, schaut dagegen alt aus! Du brauchst da kein Wirtshaus mehr. Zu Mittag gibt es eine Lange Rote im Weckle – im Format eines kleinen Brotes – mit Zwiebeln für Dreifuffzich. Wer danach noch Hunger hat schiebt einen Kuchen hinterher. Alles frisch!
Nebenbei, da steht dann auch nicht nur eine Wurstbude. Da stehen deren acht! Seit an Seit, und alle haben gut zu tun.
Nun wäre es etwas weit, für einen Kuchen nach Freiburg zu fahren, wobei die Backstube mitten in Ebringen steht, das vor den Toren der Stadt logiert. Aber der Kuchen kommt inzwischen auch fast zu uns, auf etlichen Wochenmärkten kann man ihn bekommen.
Wer aus welchen Gründen auch immer nichts Festes zu sich nehmen kann oder darf, man kann den Kuchen auch trinken. Es gibt ihn auch als Likör.
Wer den Stand sucht muss sich nicht lange umschauen, man folge einfach der langen Schlange. Das Rezept hält der Meister geheim, billig ist das Angebot auch nicht. Qualität hat halt ihren Preis. Aber es hat einen Riesenvorteil gegenüber allem, was ich bislang aus unseren Bäckereien kannte. Es gibt ihn auch in kleinen Größen! Kuchen im Format 10 cm sind gerade für eine Person genau richtig.
Selber backen? Die Geschäfte in der Stadt haben Springformen nur in normalen Größen, also 20 cm aufwärts. Was will einer alleine mit so viel Zeugs? Also werde ich mich mal in Übersee versuchen und schauen ob Amazon was hat.