HEPPENHEIM – Knapp 1000 Jahre alt ist die Ruine, die da auf dem Schloßberg über Heppenheim thront. Ein Besuch ist aufschlußreich!
Hin zu kommen ist einfach, wenn man ein Auto hat, und mühsam wenn nicht. Der Eintritt ist frei, aber der Weg da hin schwierig. Eine schmale, stark renovierungsbedürftige „Straße“ führt ab der Stadtmitte den Berg hinauf, und man sollte schon etwas Erfahrung mitbringen, wenn man da ohne Nervenzusammenbruch rauf fahren will. Bei Gegenverkehr wird es eng. Es gibt einen Parkplatz unterhalb der Sternwarte, den Rest muss man laufen. Ich empfehle gutes Schuhwerk. Auf keinen Fall Stöckelschuhe! Man sollte sich dafür auch Tage aussuchen, die nicht unbedingt unter Andrang leiden, denn der Parkplatz ist verhältnismäßig klein.
Oben angekommen sieht man vor dem Eingang zur Ruine linkerhand einen Wegweiser, der auf den sog. Fünfminutenpfad hinweist. Der Name ist Programm und zugleich zynisch, denn die fünf Minuten gelten nur abwärts. Dann folgt der Aufschlag! Sozusagen Abflug im freien Fall, denn zwischen Stadt und Burg liegen so etwa zweihundert Meter. Vertikal.
Was sieht man oben? Man sollte die Erwartungen relativieren, denn was davon noch steht ist eigentlich eine Fälschung. Das Haus ist modernen Stils und enthält eine Jugendherberge, der Rest des alten Gemäuers diente in vergangenen Jahrhunderten als Steinbruch für die Häuser der Stadt und ist dementsprechend „abgetragen“. Der Bergfried ist ein Neubau aus den 1924er Jahren und steht nicht da wo der ursprünglich hingehörte, bevor der Onkel mit dem Dynamit kam. 1924 hat man nämlich den Turm wegen „Baufälligkeit“ nicht saniert, sondern einfach in die Luft gejagt!
Mehr Bilder von meinem heutigen Besuch sind bei Flickr zu sehen, die Stadt selbst suche ich dann demnächst mal heim. Es ist Winter, und es wird leider früher dunkel als einem Fotografen lieb ist.