Sauerland – ein Fazit

Die Sauerlandrundfahrt 2024 ist Geschichte. Warten wir auf die Sauerlandrundfahrt 2025.

Schon einige Tage danach kann man durchaus ein Fazit ziehen. Es ist auch da nicht alles Gold was glänzt. Jede Medaille hat zwei Seiten. Rubiks Würfel gar noch mehr. Jede schaut anders aus.

Da wäre einmal das Rennen selbst. Es ist eins der besten die ich bislang gesehen habe.

Auf der anderen Seite steht da das Verhalten mancher Zuschauer in Hirschberg, die ganz so taten als seien sie alleine. „Wir wollen Spaß!“ Ja, dann geht doch in die Arena … Alles getreu dem Motto „haben wollen, aber nichts dafür tun“. Man will danach groß in der Zeitung erwähnt werden, aber vor Ort stören angeblich die Fotografen. Ausser es sind die eigenen. Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht naß! Auch Spaß haben heisst noch lange nicht sich wie die Axt im Wald benehmen zu dürfen. Solches Verhalten bestimmt aber darüber, ob es „sich rechnet“, dorthin zu kommen. Wenn Menschen wie wir Fotografen dort ihre Arbeit nur unter erschwerten Bedingungen erledigen können (oder garnicht) dann steht dem Aufwand kein Ergebnis gegenüber, das die Mühe wert wäre. Erwartet man das erstmal wählt man andere Standorte, und es könnte mit eurem Hotspot bald vorbei sein.

Ich hatte euch gesagt dass ich eure Posts auf Instagram verfolge. So sehe auch ich was die Sportler und ihre Mannschaften haben wollen, und das ist nicht kompatibel mit dem was ich euch derzeit geben kann.

Noch bin ich nicht Pensionist, das dauert noch ein paar Jahre, und solange ich arbeiten muss dauert es mit den Bildern eben länger als ihr warten wollt. Manche da benehmen sich so als ob es die Bilder schon vor dem Rennen geben könnte. Nur nicht warten! Das hiesse aber auch dass der Sieger schon vor dem Start feststeht. Wozu dann fahren? Auch wenn ich wie derzeit wieder das Unterste zuoberst drehe, verteilen kann ich mich nicht, und das Wichtige kommt auch da immer zuerst. Bei euch muss alles sofort sein? Dann braucht ihr weder Fotografen noch Zuschauer und fahrt alleine. Das ist ähnlich wie der Wunsch nach trockenem Wasser. Auch das gibt es nicht!

Nun, es gibt dazu eine Alternative. Ich mache zukünftig wirklich (nur noch) was mir nützt, und lasse alles andere unter den Tisch fallen. Keine Sorge, der Platz da reicht genauso lange wie der im Verzeichnis „/dev/null“, nämlich ewig.

In der Zwischenzeit seit dem letzten Fazit dieser Art habe ich nicht untätig im Doppelboden gesessen, sondern mir eine taugliche Videoausrüstung parallel aufgebaut. Für Erinnerungszwecke genügen tatsächlich kurze Clips, wie auch ihr sie ins Netz stellt. Nur wird daraus nie ein ordentlicher Bericht, der das ganze Rennen zusammenfasst. Da fehlt der Kitt!

Aber man kann so vorgehen.

Für die nächsten Rennen werde ich das Konzept so mal ausprobieren. Wenn das Video dann etwas Zeit braucht ist es nicht schlimm, es wird sowieso nicht gebraucht! Sonst würde man sich nicht so verhalten wie man es derzeit tut. 75% der Arbeit bemerkt nach außen sowieso niemand. Filme wollen aber geschnitten, vertont, ausgespielt werden, ebenso wie Fotos ausgearbeitet werden müssen, was naturgemäß nicht „sofort“ geht, wenn man nicht die Heinzelmännchen hat, wie es die großen Agenturen tun. Nur verlangen die für diese Arbeit halt berechtigterweise Geld. Alles andere grenzt an Pfusch! Eure Botschaft ist klar: Es ist halt schön wenn man da einen Dummen hat, auf den man im Notfall zurückgreifen kann wenn die eigenen Künste nicht ausreichen. Nur ist das wie mit jeder Pflanze, die man nicht giesst und nicht düngt. Sie verdorrt. Es spielt dabei keine Rolle ob sich jemand dieser Aussage und ihrer Folgen bewusst ist. Sie ist da! Das sollte bedenken wer so vorgeht wie man es derzeit macht!

Selbst wer berechtigterweise als Team oder Veranstalter eine professionelle Filmfirma mit der Dokumentation seiner Veranstaltung betraut sendet nach Hause eine klammheimliche Botschaft! Er sagt allen anderen Interessierten, dass man sie nicht braucht. Was diese beitragen könnten wird schon bedient und ist somit überflüssig. Es spielt psychologisch keine Rolle ob und wem es dabei ums Geld geht. Wenn zehn Leute bei derselben Sache ein Video drehen kommen dabei zehn verschiedene Ansätze heraus. Nicht zehn gleiche! Dasselbe gilt für Fotografen. Niemand kann zugleich überall sein, und jede/r hat andere Ansätze und Herangehensweisen. Aber neun von zehn werden nicht gebraucht und treiben Aufwand für nichts. Langfristig bleibt das nicht ohne Folgen. Die Themenauswahl wird auch davon beeinflusst, ob man dafür ein Dankeschön erhält, oder nicht. Was ich bei der Sauerlandrundfahrt gemacht habe, auch wenn es viel mehr Kilometer zu fahren waren, würde so bei Eschborn-Frankfurt nie passieren, eben weil man es nicht will, nicht zulässt und nicht dankt. So sind eben die Rennen – grundverschieden. Die einen handeln volksnah, die anderen fahren ihren Geldbeutel spazieren.

Für 2025 nehme ich mal etwas in den Plan auf. Raulf’s Wässerchen. Die Furt ist ein Alleinstellungsmerkmal der Sauerlandrundfahrt und kommt so bei kaum einem anderen deutschen Rennen nochmal vor. Es dürfte nicht unmöglich sein, über den Tourismusverband herauszufinden, wo genau das ist und wie man da hin kommt. Schau’n mer mal… Die Zeit des großen Auftriebs dürfte jedenfalls vorbei sein, wenn die Resonanz weiterhin ausbleibt.

Etwa 1.000 Kilometer Fahrleistung mit entsprechenden Benzinkosten (Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist das nicht machbar, weil extrem zeitkritisch und real nicht verfügbar. Die Zeittoleranz um nach dem Start nach Hirschberg zu kommen betrug gerade mal 8 Minuten zwischen eigener Fahrzeit und Durchfahrt des Rennens! Auf den Kahlen Asten fährt Sonntags gleich mal gar nichts.) und rund 3.000 Bildern als Ergebnis steht nach einigen „Angelhaken“ auf Instagram so gut wie nichts an Interesse gegenüber. Ich hatte gleich nach den Rennen einige verfügbare Bilder gepostet, um das Interesse zu sondieren. Es blieb aus! Ihr habt die Bilder überwiegend garnicht beachtet. Auch die Bilder aus Stuttgart seinerzeit fanden nur ein Zehntel der sonst üblichen Wahrnehmung. Da muss der damit verbundene Aufwand wirklich nicht sein.

Meinerseits mangelt es weder an Interesse noch an Willen noch an Möglichkeiten, aber wenn statt Anerkennung teilweise Widerstand zurück kommt ist es Zeit, Alternativen zu suchen. Ihr könnt nicht haben was ihr euch wünscht wenn ihr es nicht möglich macht, und zu sagen man selbst brauche nicht, da brauchen alle anderen ebenfalls nicht, ist egoistisch.

Für Egoismus ist im Sport kein Platz! Das sollte wissen wer den ganzen Tag lang ungefragt von Mannschaftdienlichkeit redet. Wer ein Teamplayer sein will muss sich auch wie einer benehmen. „Wir machen alles selbst!“ ist möglich, führt aber dazu dass ihr rasch ganz alleine seid. Die Zuschauer hat man vergrault, jetzt ist man dabei die Medien zu vergraulen. Der Sport als Ganzes schafft Fakten, ohne es zu merken – bis es zu spät ist.