Aller guten Dinge sind drei? Dann hätte ich da was für Euch! In und um Stuttgart gibt es vier Radrennen an vier aufeinanderfolgenden Tagen, und auch wenn die offiziell als Rundstrecke ausgeschrieben sind werden sie irgendwie als Kriterium gefahren. Es war bzw. ist die dritte Auflage seit Bestehen dieser Rennserie.
Die heutige 1. Etappe fand auf einem etwa zwei Kilometer langen Rundkurs in Plattenhardt statt und wies teilweise happige Steigungen auf. Plattenhardt ist ein Stadtteil von Filderstadt, liegt etwas südlich der Landeshauptstadt, und war rege besucht.
Begann der Renntag mit den U15 nur mit fünf Teilnehmern so steigerte sich das rasch. Schon das gemeinsame Rennen der Jugend und Junioren war gut besucht. Von Zuschauern muss man nicht lange reden, so viele hätten andere Rennen sicher gerne.
Es ging weiter über die Elite, dem stärksten Feld mit etwa 80 Sportlern am Start und endete nicht erst mit den Damen. Das Beitragsbild zeigt das Podest der Elite.
Fotos gibt es von mir nicht. Es waren offizielle Fotografen vor Ort. So habe ich meine Bemühungen auf Video gelegt und dabei leider einige Fallen erlebt.
Das begann schon bei der Anreise.
Eigentlich wollte ich die gut 200 Kilometer mit dem Zug zurücklegen, jedoch fiel der Bahn früh morgens ein dass in Ludwigshafen der Fahrdienstleiter krank sei und man deshalb nicht wisse ob man fahren könne. Wer nicht nach Karlsruhe kommt kommt auch nicht nach Stuttgart, jedenfalls nicht mit dem Zug. Also versuchte ich das mit dem Auto. Wer nach Plattenhardt kam merkte schnell: eigentlich bist du hier nicht erwünscht! So zumindest der erste Eindruck, wenn man überall vor Verbotsschildern stand statt Parkplätze zu finden. Laut Google Maps gibt es davon zuhauf, allerdings stellt sich vor Ort heraus dass die alle von umliegenden Firmen aquiriert worden sind. Angeblich alle privat! Das macht an Feiertagen ja auch so viel Sinn, die vorhandenen Parkplätze leer stehen zu lassen während Besucher solche suchen. Ich habe dann zum Schluss doch einen gefunden, nur nicht da wo es günstig gewesen wäre.
Kommen wir zu den Aufnahmen. Mitgenommen hatte ich meine Sony A1, den Werten nach eigentlich hervorragend dafür geeignet. Aber es erwies sich dass Murphy wieder mal im Gebüsch lauerte, weshalb zum Schluss mehr schief ging als hätte schief gehen dürfen. Irgendwas ist ja immer! Eine Runde vor Ziel der Elite verabschiedete sich ohne Vorwarnung der Akku. Von 50% Ladung in 3-2-1 nach mausetot. So schnell hatte ich natürlich keinen anderen zur Hand, die lagen im Rucksack. Wer sollte auch mit sowas rechnen? 50% Akkuleistung reichen sonst den halben Tag. Es fehlt also der Zieleinlauf, eigentlich ein nicht wiedergutzumachendes Problem! Aber es geht weiter.
Sony hat Berichte im Netz stehen nach denen dieses Modell fast drei Stunden mit den auch von mir gewählten Werten am Stück aufnehmen könne ohne zu überhitzen. Die Zwangsabschaltung aufgrund zu hoher Temperaturen ist für viele nicht aktiv gekühlte Geräte ja ein Problem. Hier passierte es dann ausgerechnet bei der Siegerehrung! Kurz vor dem abschließenden Gruppenbild war Feierabend. Schwarzer Bildschirm mit Aufschrift „mir ist heiß!“ Und mir übel!
Was das bedeutet muss ich nicht erläutern, oder? Auch wenn ich versuchen will so viel zu retten wie möglich kann es sein dass die Arbeit des ganzen Tages für die Katz war! Und dass ich jetzt nicht weiss was ich übermorgen mitnehmen soll. Verlass ist ja anscheinend auf garnichts.
Das Rennen morgen in Waldau werde ich nicht besuchen können, ich habe leider keinen Brückentag und muss arbeiten. Nächste Gelegenheit wäre also am Samstag zur dritten Etappe in Vaihingen. Mal sehen ob und wie ich da hin komme und was Petrus dazu sagt. Heute blieb es Gott sei Dank in Plattenhardt trocken, auch wenn genug Gewölk herumhing. Das sah am anderen Ende Stuttgarts schon ganz anders aus, und je näher ich auf der Heimfahrt der Heimat kam desto nasser wurde die Straße!
Den Sonntag werde ich dann wohl auch nicht in Magstadt verbringen, auch wenn ich Lust hätte. Zum einen weil man dort erneut ohne Auto kaum hin kommt. Zum anderen weil dann Hessencup in Grüsen ist, und da habe ich noch ein Projekt vom letzten Jahr offen, als auch damals so ziemlich alles schief ging was schief gehen konnte.
Warum nur müssen schöne Radrennen immerfort an Orten sein, die man mit Öffis nicht gut erreicht? Ich kann ja verstehen dass Sportler keine Rolle zum Warmfahren auf dem Rücken transportieren können und deshalb mit dem Auto kommen, aber statt die Besucher zum Rennen hin zu bringen leitet man die Busse fort oder stellt sie gleich ganz ein. Muss das sein? Um das alles mit dem Auto zu machen kommen da etwas zu viele Kilometer zusammen, ganz gleich wie interessant der Sport an sich ist!