Guck mal was da blüht! Erdbeeren sind es nicht! Dafür ist der Busch zu groß.
Nachdem Ende letzter Woche tatsächlich ein gewisser Geldbetrag bei mir eingegangen war habe ich nach einigem Hin und Her entschieden, die Wochenendplanung über den Haufen zu werfen und statt dem Besuch zweier Rennen Hardware zu beschaffen, die ich eigentlich schon seit einem Vierteljahr haben wollte.
Wir reden hier von einem RF 100mm Macro nebst zugehöriger Lichtquelle MR-14 EX II, und weiterer Fassungen mit Glas in Gestalt von einem 24-105mm und einem 14-35mm, jeweils f/4.
Der Wert ist damit weitgehend vom Bankkonto in „Betongold“ gewandert.
Warum ist das erwähnenswert? Um die Teile zu bekommen musste ich bis Düsseldorf fahren! Es gibt keinen Fachhändler im ganzen Rhein-Main-Gebiet, der alles hätte liefern können, und bestellen und warten wollte ich nicht. Dafür hatte die Sache zu viele offene Fragen, und es zeigte sich wie richtig ich damit lag!
Die Objektive ergeben zusammen mit der R5 eine veritable Videoausrüstung, wobei sich zeigte dass man auch bei Canon immer auf der Hut sein muss. Eigentlich war da noch als weiteres Teil ein kabelloses Mikrofon geplant. Daraus aber wurde nichts. Warum? Canon hat das so gemacht, dass es nur mit neuesten Kameras kompatibel ist, und dafür ist auch eine R5 schon „zu alt“! Man hat sich bei Sony sozusagen den Multifunktionsschuh abgeguckt, und den haben „ältere“ Modelle eben noch nicht. Älter ist da relativ. Etliche davon sind eben erst erschienen. Ob die neuen den alle haben werden bliebe abzuwarten. Nach Aussage des Händlers passt das Mike eigentlich derzeit nur auf die R10.
Lieber hinfahren und zweimal fragen als einmal für die Katz viel Geld ausgeben!
Nun fahre ich ja schon seit Jahren „vielgleisig“, weil ich bislang nicht die eierlegende Wollmilchsau gefunden habe. Es gibt keinen Hersteller, der alles kann, und das auch noch gut. Canon ist bekanntermaßen teuer. In Sachen Video ist Panasonic mit seinen Lumix-Kameras Marktführer, und ich mit meiner GH6 sehr zufrieden, aber das System schwächelt wegen dem kleinen MFT-Sensor bei der Fotografie. Sony wiederum hat zu seinem 90mm-Macro kein Ringblitzgerät, und die Lösungen der Drittanbieter sind bestenfalls zweite Wahl. Optimal ist das alles nicht. Da kann die Werbung erzählen was sie will, der praktischen Prüfung hält das kaum stand. Was zählt ist das, was am Ende aus Lightroom herauskommt. So habe ich also lange Zeit nach dem MR-14EXII von Canon gesucht, das hat aber kein örtlicher Händler vorrätig. Angebliche Lieferzeiten von einem halben Jahr schrecken ab. Du gibst heute dein Geld aus und weisst nicht ob und was du dafür irgendwann mal bekommst. Ob das Teil dann kann was du erwartest steht ja in den Sternen. Zufällig habe ich dann gesehen, dass Foto-Koch in Düsseldorf alles gerade vorrätig hatte, und da war die Entscheidung rasch gefallen. Dort hatte ich seinerzeit ja auch die OM-5 geholt, eine für Reisen unschlagbare Kamera, wenn es um Kompaktheit der Ausrüstung geht. Auch die konnte hier seinerzeit keiner liefern. Dort kein Problem.
Die Bahn schied als Transportmittel aus, auch weil es derzeit keine brauchbaren Verbindungen zu geben scheint, wenn man der Auskunft glauben darf. Ein Glücksspiel starte ich bei solchen Summen nicht. Es bleibt das Auto als zuverlässige Lösung! Pfeif auf die Kilometer.
Habe ich schon erwähnt dass die R5 zwar 4k120 kann, dann aber der Ton ausfällt? Eine Sony A1 kann das zwar auch, dafür kostet die aber auch das Doppelte, und Sony hat eine Lücke bei den Weitwinkeln im Programm, da das 12-24mm zwar ein gutes Glas ist, aber kein Filtergewinde hat, und Landschaften verlangen nun mal oft und gerne nach Polfiltern. Ein 16-35mm ist zwar ein „Standardglas“, aber in der Landschaftsfotografie schon etwas lang, und dazwischen klafft da eben eine Lücke im Portfolio. Da machen ein paar Millimeter eine ganze Menge aus! Also fiel die Wahl auf Canon.
Probeaufnahmen gestern Spätnachmittag und heute Vormittag haben gezeigt, dass die Entscheidung goldrichtig war. Auch wenn da nicht alles perfekt ist, das Bildergebnis zählt und schlägt in Sachen Fotografie die Konkurrenz um Längen.
Nun ist es nicht eben billig, nach Düsseldorf zu fahren, zumal wenn die Bahn, wie heute auf X zu lesen, wegen angeblich totaler Krankheit nicht fährt. Die Lösung „Deutschlandticket“ schied also aus. Ich habe mir überlegt, dass eine Tüte mit offensichtlichem Inhalt im Wert von knapp 5000 Euro ein „verlockendes Angebot“ für Langfinger aller Art sein dürfte, von denen in den Zügen sicher mehr als genug unterwegs sind. Da ist ein Kofferraum doch die sichere Alternative, auch wenn das kein Tresor ist, aber um da krumme Sachen zu machen müsste man mich erst mal finden. Da ich nicht die Absicht hatte mich dort länger als nötig aufzuhalten hiess es nach dem Einkauf: ab nach Hause!
Der Weg lohnte sich schon deshalb weil sich das Benzin quasi selbst bezahlte. Zahlt man für das 100er Macro hier um 1400 Euro kostet das Teil in D’Dorf lediglich 1100. Für die Differenz kann man gut tanken, und muss nicht wochenlang warten bis der Händler es mal beschafft hat. Bei Foto-Koch geht wer ins Lager und hat die Liste da.
Warum geht das eigentlich nicht in Darmstadt oder Frankfurt?