Feldberg

Der Feldberg. Es gibt mehr als einen. Den „Höchsten“ im Schwarzwald, und den Großen im Taunus. Der hat auch noch einen kleinen Bruder nebenan. Ich war heute oben, auf dem im Taunus.

Man kann mit dem Auto hoch fahren, wandern, oder den Bus nehmen. Das funktionierte heute unerwartet gut! Auch wenn die „übliche“ Strecke mit der U-Bahn via Oberursel aufgrund von Bauarbeiten nicht möglich war. Die App empfahl stattdessen den Umweg via Königstein. Besuchenswert scheint es zu sein, mit einer Burgruine oben drauf, wie das manche Orte im Taunus haben, und während der „Stadtrundfahrt“ mit dem Bus fielen mir auch andere Gässchen ins Auge, was zu einem späteren Besuch führen könnte.

In jedem Fall führt der Weg über Frankfurt. Mit der S-Bahn zum Hauptbahnhof, dort einmal quer durch die Halle, und da stand er dann ganz hinten an Gleis 22 – der neueste im Fuhrpark. Der blaue Wasserkocher! Ein Triebwagen, übliche Größe. Nur: er dampfte. Keine Kohle, kein Öl. Im Tank ist Wasserstoff! Wasserstoff rein, Dampf raus. So wie damals bei der Hindenburg? Wie das endete kann man nachlesen. Unschön!

Die RB12 fuhr pünktlich. Ungewohnt für die Bahn in Deutschland, aber heute am Sonntag traf es fast überall zu. Ausnahmen bestätigen die Regel? Schaun mer mal. Ich würde mich freuen! Die Geräuschkulisse war für einen Triebwagen angenehm leise, die Sitze bequem. Es dauert etwa eine halbe Stunde, dann kommt man in einer langen Kurve in Königstein an, wo der Bus der Linie 57 schon wartet. Zehn Minuten später fuhr der Bus los. Passende Anschlüsse, die man mag. Die Linie pendelt zwischen Königstein und Oberursel bzw. Bad Homburg hin und her, sonntags jeweils eine Verbindung je Stunde. Die Haltestelle oben auf dem Feldberg liegt im Wendehammer hinter den Gebäuden.

Was steht da? Nicht viel. Fast unerwartet wenig. Da sind der alte Sendeturm, ein Wirtshaus, ein Aussichtsturm, und noch einige Nebengebäude neben dem Wartehäuschen, das von der Architektur her garnicht in das Ensemble passt. Der Aussichtsturm kostet zwei Euro Eintritt, das stille Örtchen einen. Das ist unterm Wirtshaus. Aus früheren Tagen gibt es noch eine – heute automatisierte – Wetterstation des Deutschen Wetterdienstes, sowie einen Sender des Hessischen Rundfunks. Auch da ist, so man hört, kein Personal mehr vor Ort. Neben dem Wirtshaus gibt es noch einen Kiosk, mit dem vielsagenden Zettel im Fenster „Bitte klingeln!“ Das Personal hat also auch da noch anderes zu tun.

Wer sein Auto bevorzugt hat eine sportliche Herausforderung vor sich. Oben gibt es nur wenige Parkplätze, und die sind gewöhnlich belegt. Man kann also unten an der Bundesstraße parken und hoch laufen. Da gibt es reichlich Parkplätze, es sind nur „ein paar“ Höhenmeter. Paar klein geschrieben, also mehr als zwei. Erheblich mehr.

Einschub: Was man am kommenden Mittwoch unbedingt bedenken sollte: es ist der 1. Mai, in der Region traditionell Tag des Radsports neben dem Tag der Arbeit. Die Straße wird deswegen den halben Tag lang voll gesperrt, von etwa 8 Uhr morgens bis 16 Uhr nachmittags kommt da an diesem Tag keiner rein oder raus! Auch kein Bus. Da wirbt der Rennveranstalter: Kommt an die Strecke! Er meint da mutmasslich Frankfurt oder Eschborn. Das Rennen findet aber insoweit im Taunus statt, da dort die bekannten Schleifen gefahren werden, und so wie das drei Tage vorher ausschaut kommt dieses Jahr niemand dort hin. Aus Sicherheitsgründen, wie es offiziell heisst! Es sollte doch, meiner bescheidenen Meinung nach, möglich sein einen Bus die Stunde dort durchzuschleusen?! Dazu fehlt aber jede Auskunft.

Woran man auch denken sollte sind am Wochenende die vielen Radfahrer, die sich im Schrittempo den Berg hoch quälen, und dabei den Verkehr aufhalten. Einen Rad- oder Fussweg gibt es nicht, die Straße macht mancherorts den Eindruck als sei sie nach dem Krieg nur mit Asphalt überzogen worden. Die Breite scheint unverändert. Da es in der Summe mit dem Auto nicht wirklich schneller geht scheint mir der Bus eine gute Alternative, vor allem für Besitzer eines Deutschlandtickets. Die Tageskarte des RMV scheint dem Vernehmen nach relativ teuer zu sein. Die App zeigte mir einen Preis von 19 Euro je Richtung an.

Ob man von Königstein oder Oberursel hoch fährt bleibt sich gleich. Die Busse der Linie 57 treffen sich planmäßig kurz nach der vollen Stunde oben auf dem Gipfel.

Es war eine spontane Entscheidung, diesen Ausflug zu machen, der je Richtung etwa zwei Stunden dauert, mit einer Stunde Aufenthalt oben also einen Nachmittag. Warum bin ich nicht länger geblieben? Ich bin nicht da hoch gefahren, um zu essen, und zum Wandern war das Wetter zu schlecht. Es stürmte, und fing im Verlauf an zu regnen.

Wie ich meine so entstandenen Bilder aufarbeite erläutere ich in einem folgenden Beitrag.