In eigener Sache – Foto: Symbolbild – Die Wege des Herrn sind mitunter merkwürdig, und manchmal nehmen sie ewig lange Umwege, aber sie erreichen immer das Ziel!
Nein, ich will euch heute keine Predigt halten, und wir sind auch nicht in der Kirche. Aber es geht in gewissem Sinn um Glaubensbekenntnisse, Lebenswirklichkeiten, und deren Folgen.
Es sind jetzt ungefähr zwanzig Jahre, dass es Riedgras.de und seine Vorgänger gibt. Zwanzig Jahre voll Erfahrungen. Schöne Momente, aber auch Leid. Darunter Dinge die geeignet sind einen Schlussstrich zu ziehen. Wer mir droht zerschneidet das Tischtuch. Andere Dinge gibt es auch, an die man gerne zurückdenkt und die man nicht wieder vergisst. Manche dieser Dinge haben mir die Augen geöffnet.
Ihr habt mich gefragt, ich wollte euch helfen, und bin damit gescheitert! Jetzt werden meine eigenen Interessen im Mittelpunkt stehen. Ich werde damit nicht zum Egoisten, aber die Maßstäbe werden gerade gerückt.
Ihr habt mich in dieser Zeit manches wissen lassen. Die wichtigste Aussage entstammt der Coronazeit und den Jahren danach. Erst hiess es „Zuschauerausschluss“, etwas das bis heute so da steht und nie wirklich revidiert wurde, das andere war „Wir machen alles selbst!“. Heißt: Wir brauchen Dich nicht!
Macht das, es ist eure Entscheidung. Aber erwartet dann nicht dass andere euch dabei helfen wenn ihr selbst nicht weiter kommt. Solche Aussagen reichen erheblich weiter als es der Satz an sich vermuten lässt. Er beendet Freundschaften! Solche Aussagen sind ultimativ. Ich bin weder euer nützlicher Idiot noch euer Sündenbock! „Wir brauchen Dich nicht!“ Das sagt man jemandem nur einmal. Einmal und dann nie wieder, denn die Wege trennen sich dann. Man besucht danach zwar noch die Rennen mit euch als Fahrer, hat ansonsten aber nichts mehr gemeinsam.
Ich stand in den letzten Wochen zwar nicht davor meine Fotografie beenden zu wollen, aber es ist nicht zu leugnen was „Akigrafie live“ auf YouTube in einem Video zusammengefasst hat. Schnelle Handyfotos genügen, auf ausgearbeitetes Material will keiner mehr warten. Okay. Dem steht allerdings entgegen dass ich „gelernter“ Amateurfotograf bin und eben kein Pfuscher. Meine Generation hat noch von Grund auf gelernt „wie das geht“, einschließlich analoger Fotografie und der eigenen Laborarbeit. Damals hat man Filme noch selbst entwickelt, denn die Großlabore taugten nichts. Eben genau das schon wieder was damals wie heute keiner brauchte: Pfusch. Wenn ich fotografiere sollen die Bilder auch was taugen und nicht dem Zufall anheimfallen. Es gibt wie überall gewisse Grundregeln, an die man sich halten sollte, und dazu gehört eben die Schritte der Arbeit einen nach dem anderen zu gehen statt die Hälfte zu überspringen, weil es dann etwas schneller geht. Das Resultat ist dann aber Pfusch! „Denn sie wissen nicht was sie tun“ ist für mich kein Lebensmotto.
Was werde ich tun? Weiter fotografieren! Auch Sport, wenn das Ergebnis in einem sinnvollen Verhältnis zum Aufwand steht. Aber ich werde keinen Aufwand mehr dafür betreiben die Bilder möglichst schnell ins Netz zu bringen. Es wird nichts anderes mehr hinten anstehen damit es mit den Bildern drei Tage schneller geht. Wenn es drei Wochen dauert mit der Bearbeitung dann ist das eben so. Die letzten Galerien sind überhaupt nicht mehr online gegangen. Ich brauche das nicht für meinen Selbstwert oder ein Gefühl. Bislang hatten die Bilder auf Flickr nur einen Sinn: euch den Zugang zu ermöglichen. Ihr hattet darum gebeten. Nun ist da die Aussage, man brauche diese Bilder nicht (mehr). Damit sind viele Dinge entschieden! Andere Fotografen sind euch lieber? So sei es. Was ein Fotograf „abliefert“ ist seine Visitenkarte. Jeder Mangel fällt auf ihn zurück! Auch da gilt: Das Netz vergisst nichts!
Ab jetzt ist es nicht mehr sicher dass nach meinem Besuch bei einem Rennen auch Bilder ins Netz gehen. Das wird enden! Wenn sie fertig – und gut geworden – sind entscheide ich in jedem Einzelfall darüber, ob ich etwas nach Flickr etc. lade oder nicht. Ob ich dazu einen Beitrag schreibe, oder nicht. Man kann jetzt wissen was ihr braucht und was nicht. Da gehört das dazu. Wenn niemand über Rennen berichtet stört das auch keinen. Bestimmte Leute halten das für ihr Monopol. Die meinen die Wahrheit gepachtet zu haben. Dann macht mal! Es ist keine Selbstverständlichkeit mehr dass sich einfache Bürger engagieren! Es kann sogar sein dass ich mich aus den sozialen Medien komplett zurückziehe. Wie gesagt, sie sind eine Kommunikationsebene. Wenn ich auf Fragen aber zu hören bekomme, ich nerve, dann brauche ich euch auch nicht mehr fragen.
Diese Entscheidungen laufen dann in Zukunft auf anderen Ebenen ab!