Südhessen – Foto: Archiv – Der größte Feind der Menschheit ist anscheinend die Schneeflocke. Die Bildzeitung textet heute „Es schneit. Es friert. Und jetzt kommt der Eisregen. Es wird glatt!“ und bei der Bahn verursachen schon im Flachland drei Zentimeter Neuschnee über Nacht massive Ausfälle und Verspätungen. Es ist Januar!
Winterzeit, Neuschneezeit! Wer da unvorbereitet reinschlittert hat mindestens ein Vierteljahr geschlafen! Das, was da manche als Staatskrise darstellen, ist in dieser Jahreszeit normal. Das kommt so vor!
Allerdings muss sich dazu auch die Politik Fragen gefallen lassen.
Wie passt es zusammen? Ganz einfach – garnicht. Auf der einen Seite verbietet man der einfachen Bevölkerung die Nutzung von Streusalz, auch wenn es nötig ist, zum anderen hält man sich selbst nicht daran, und was es noch schlimmer macht, man ignoriert die Physik. Es ist doch so: erst hat es geschneit, jetzt folgt Regen, und das auf gefrorenen Boden. Es gibt da zwei Möglichkeiten: du folgst den Anweisungen und räumst, dann kommst du sprichwörtlich vom Regen in die Traufe, weil der Regen auf dem dann blanken Boden gefriert und sich eine Eisbahn bildet. Lässt du den Schnee liegen wird alles nur halb so schlimm, weil der Schnee viel von dem Wasser aufnimmt und die Glättebildung sich damit in Grenzen hält. Sand und Splitt als Streumittel sind zwecklos, weil das Eis die Körner umschließt und damit wertlos macht. Die einzige wirksame Abhilfe in solchen Fällen – Streu- oder Auftausalz – ist verboten!
Was ist euch lieber? Ja, man treibt mit Salz im sprichwörtlichen Sinne den Teufel mit Beelzebub aus, aber was hilft’s? Bei Eisregen hilft weder Splitt noch Asche oder Sand. Zumal, wer hat heute noch Asche? Man muss es ja nicht verwenden dass die Straße ausschaut wie Bad Reichenhall. Eine geringsmögliche Dosis tut’s auch! Aber es würde der Gefahr umgehend ein Ende bereiten. Warum sollen Privatleute nicht tun was der Stadt für sich selbst kein Hindernis darstellt? Warum verkaufen Supermärkte Streusalz palettenweise wenn der Normalbürger es nicht nutzen darf? Das ist doch widersinnig! Es geht hier um Sicherheit, und das auch nur in den sehr wenigen Fällen von wie gesagt Eisregen, einer Erscheinung die keine andere Abhilfe zulässt.
Los wird man den Dreck erst wenn es taut. Das könnte am Nachmittag mit der kommenden Warmluft, die dann Temperaturen bis in den zweistelligen Bereich bringen soll, der Fall sein.
Bis dahin: bleibt wenn irgend möglich zuhause!