Alea iacta … und so weiter

Foto: Symbolbild – Wir brauchen dich? Netter Spruch. Und wie schaut die Realität aus?

Einerseits heisst es: Wir brauchen euch. Als Zuschauer, Fotografen, „Zaungäste“! Andererseits ist da eine Realität, die dem spottet. Man sagt durch die Blume ausgesprochen deutlich, dass man das eben nicht will, dass man gerne unter sich bleibt und nicht behelligt werden möchte! Wie jener Veranstalter, der da scheinheilig fragte

„Wer hat den denn hier reingelassen?“

Noch Fragen?

Kaum jemand sagt es in Worten. Aber auch Gesten und Symbole können eine Botschaft transportieren, und ihr braucht gar nicht leugnen dass das so ist. Jeder kann das wissen, auch wenn es bei Bedarf geflissentlich ignoriert wird. Es passt ja nicht zu den eigenen Aussagen, was man dann wirklich macht.

Gestern war der dritte Lauf zur Darmstädter Radcross-Trainings-WM. Ein sportlich sicher lobenswertes Angebot. Ich habe lange hin und her überlegt, ob ich kommen soll. Gewonnen hat letztendlich das Gefühl, das aus Erfahrungen gespeist wird.

Was für Erfahrungen? Da sind einmal eigene Aussagen von Vereinsmitgliedern. Die einen verbitten sich selbst konstruktive Kritik und sprechen Hausverbote deswegen aus, die sie später leugnen. Dann sind da jene, die vereinsinterne Aktivitäten als geschlossene Gesellschaft ausweisen, mit der Folge dass sich eben Externe dafür nicht zu interessieren haben. Die Radrennbahn als Veranstaltungsort ist Privatgelände des Vereins. Das eine ergibt das andere. Und ja, ich sage dass ich mich bei euch inzwischen aus solchen Gründen nicht mehr wohl fühle. Ein Fliegenpilz in der Suppe sorgt halt dafür dass der Schierlingsbecher wirkt! Das gilt auch für andere.

Das immanente Risiko aus der Rechtslage muss und werde ich nicht erneut ansprechen, da diese Zustände hinreichend bekannt sein können. Dem entgegenwirken könnte nur ein Verhalten, das Vertrauen rechtfertigt. Davon kann ich nichts mehr spüren. Der eine redet so, andere schaffen indessen Fakten durch unerfüllbare Forderungen. Der Egotrip Einzelner zerstört, was viele in langer Zeit aufgebaut haben!

Hierhin gehören auch Antworten auf „einfache“ Fragen, wie, man habe jetzt keine Lust Fragen zu beantworten. Nach dem Rennen braucht es das auch nicht mehr. Jeder darf für sich entscheiden mit wem er reden will. Auch ich darf das. Und dann ist es eben so. Da kann es dann aber leicht sein dass das nächste Mal eben keine Fragen mehr gestellt werden, sondern von vornherein negativ entschieden wird, denn auch das ist ein Teil des Statements, man sei da garnicht wirklich gewünscht.

Was wer redet ist weniger wert als das was er tut!

Es ist egal ob es für Darmstadt öffentlich bekannte Starterlisten gibt. Die gibt es auch da nicht. Wie bei allen Rennen, die über Rad-Net melden, und deren Veranstalter die Liste nicht explizit bekannt machen. Sie wären aber nötig wenn man zugleich will, dass jeder einzeln um Zustimmung befragt wird. Anders als mit vollständigen Listen frühzeitig vorab ist das gar nicht möglich, und vollständig heisst hier mit verwendbaren Adressen! Das liefe aber dem Datenschutz zuwider, und konterkariert damit die Forderung, die man selbst erhoben hat. Da solche Listen allgemein immer mehr geheimgehalten werden und somit die gesetzliche Forderung nach Einzelbefragung zu Makulatur wird, bleibt für potentiell interessierte Fotografen ein nicht zu unterschätzendes Risiko, oder von vornherein ein großes Misstrauen. Streng genommen darf man seit 2018 niemandem mehr weiter trauen als man die Dinge selbst kontrollieren kann. Eine zielführende Korrektur dieser Lage ist nicht in Sicht. Es fehlt veranstalterseitig wie auch bei vielen Sportlern das Gespür dafür. Man ist selbst ja nicht direkt betroffen. Man schreibt sich selbst eine Ausschlussklausel in die Ausschreibung und fragt nicht nach dem Rest! Wie es auf die wirkt, die man gern nur hinter dem Zaun sieht, interessiert nicht, und man wundert sich ob deren Wegbleiben. Das sollte es nicht. Da helfen keine Worte, da braucht es Taten!

Ich bin nicht nach Darmstadt gekommen, auch weil ihr ausgesprochen deutlich für eure eigenen Fotografen werbt. Es kann klar sein wen man da wünscht, und daraus ergibt sich halt, wen man nicht wünscht. Das Verhalten vieler gewerblicher Fotografen war in der Vergangenheit überaus deutlich. Das führte sogar schon vor mehr als zehn Jahren zu anwaltlichen Abmahnungen, wenn man einfach nur da stand, Bilder machte und die später herumzeigte. Das dürfe ja nur, wer dafür bestellt sei. Wer das in Darmstadt ist kann man wissen. Die Anzeigen auf Instagram sind recht deutlich. Macht das so, es ist wie gesagt Privatsache. Aber wundert euch bitte nicht über die Folgen.

Der Elektroland24-Cup stellt sich vergleichbar auf. Wir haben eine offizielle Fotografin! Okay, was daraus folgt kann da nun klar sein. Von diesen Rennen werdet ihr von mir kein Pixel mehr sehen, auch wenn ich die Rennen aus Eigeninteresse besuchen sollte, was noch nicht wirklich entschieden ist.

In Bensheim hatte man die Parkplätze gesperrt, sodass für Besucher keine Möglichkeit mehr bestanden hat. Die Verkehrsreglung dort war ausgesprochen deutlich: Man wollte die Leute einfach nur loswerden. Als fort mit! Das war heilsam! Entschuldigungen oder Ausreden werden dafür nicht mehr akzeptiert. Das ist die Botschaft einer ganzen Sportart an ihre Gönner: Wir brauchen euch hier nicht! Ja, wir wollen euch hier nicht! Es hätten andere Möglichkeiten bestanden, die aber wurden durch Entscheidungen ausgeschlossen. Wer Besuch einfach wegschickt sagt eben mehr aus als, der Verkehr werde umgeleitet. Er wurde nicht um- sondern weggeleitet!

Ihr habt euch positioniert, nun sei es so, und wie sich das in der Vergangenheit dargestellt hat gibt es an der Interessenlage auch wenig Zweifel. Auf der einen Seite jemanden in den Sattel heben bedeutet eben auch wessen Bilder gefragt sein sollen, und da wird niemand mehr sonst bei klarem Verstand Aufwand betreiben, oder auf eure Umfrage nach Bilderlinks reagieren. Entweder man will ein Monopol, oder Hilfe aus der „Crowd“! Wer es nicht geschäftlich macht lebt vom Dankeschön, und das ist da kaum noch zu erwarten, oder es ist heuchlerisch, wenn man annehmen muss dass im Hintergrund nur wieder wer nach Möglichkeiten sucht, anderen einen einzuschenken. Wie gesagt, es war alles schon mal da, und die Moden kommen immer wieder. Es darf und muss erwartet werden, und so sieht dann auch die Welt aus.

Früher, vor Corona, hatte jedes Radrennen jeden anderen Termin bei mir ausgestochen. Dann habt ihr den Ausschluss erklärt. Ihr wolltet keine Gäste mehr, und die Art und Weise wie das passiert ist zeigt, dass es mehr der eigene Wunsch war als das Geheiß von oben, das zu solchen Ansagen geführt hat. Man hat auch in dieser Zeit durchaus Besucher zugelassen. Handverlesen. Eigene! Die waren offenbar weniger ansteckend als andere. Menschen grundlos als für andere lebensgefährlich zu bezeichnen ist unentschuldbar. Die Aussage wurde nie aufgehoben, oder als falsch zurückgenommen.

Es ist kein falscher Eindruck. Es sind Tatsachen. Das braucht niemand leugnen. Damit macht man es nur noch schlimmer. Wenn ihr das so haben wollt, okay. Ich kann es nicht ändern. Aber ich kann, will und werde darauf reagieren, indem ich mir Alternativen suche. Meine Fotografie ändert es nicht, es ändert aber Gewohnheiten. Wo man den Eindruck hat nicht gewollt zu sein muss man nicht hingehen.