Foto: Symbolbild – Mir scheint dass bei einigen die Tatsachen immer noch hinter Milchglas verschwinden. Will man nicht sehen was da ist? Seid ihr „betriebsblind“?
Offenbar wundern sich immer noch einige über den bestehenden Zuschauerschwund, dabei hat das klar erkennbare Gründe. Gründe, wegen denen auch ich fast keine Rennen mehr besuche! Gründe, die klar machen, dass man Zuschauer da gar keine haben will, auch wenn man öffentlich anders redet!
Wen juckt es was wer redet? Es interessiert was ihr tut, was da erwartet werden darf.
Gestern war das Rennen in Offenbach – ich bin nach Stuttgart gefahren. Heute ist das Rennen am Stadttheater in Gießen – ich werde voraussichtlich heute nachmittag in Mannheim sein.
Warum? Ich habe den Eindruck gewonnen, dort weder gebraucht zu werden noch erwünscht zu sein! Außer vielleicht als „Depp der Nation“. Woanders bekommt man mit weniger Aufwand bessere Bildergebnisse, wenn auch andere! Wenn bei einem Rennen Fotografen keine brauchbaren Arbeitsbedingungen vorfinden, nur ausgewählte zugelassen werden und andere sehen sollen wo sie bleiben braucht man da auch nicht hingehen!
EDIT: In der Nachberichterstattung zu Offenbach wird bestätigt dass es wegen nasser Fahrbahnen zu vielen Stürzen gekommen sein soll. Eben das habe ich in mehr als 30 Jahren lernen müssen, und auch was es bedeutet, wenn wie in der Vergangenheit bereits mehrfach geschehen danach die Umstehenden – Zuschauer, Fotografen, etc. – dafür verantwortlich gemacht wurden weil ihre Anwesenheit die Fahrer abgelenkt habe. Ihr merkt was? Da sucht jemand Sündenböcke und meint es fällt nicht auf! Dabei sind solche Andeutungen zutiefst ehrenrührig. Wenn das erwartbar ist muss man sich danach richten, was heisst weg zu bleiben! Wenn ihr es anders wollt muss das aufhören mit der Sündenbocksuche! (Der wahre, aber unbequeme Grund für die Stürze ist, dass staubige Fahrbahnen, die nach längerer Trockenheit bei einsetzendem Regen nass werden, wie Schmierseife wirken, worauf man nun eben gut ausrutschen kann. Jeder Autofahrer lernt das in der Fahrschule und kommt da auch nicht auf die Idee, die Fussgänger am Fahrbahnrand seien dafür verantwortlich wenn er zu schnell in die Kurve fährt und rausfliegt.) Nebenbei, erzählt mir bitte nie wieder, solche Bemerkungen (Anschuldigungen!) seien „Spaß“ gewesen. Hier geht es im schlimmsten Fall um Justiziables. Das ist kein Spaß!
Tatsache ist, was man über Jahre hinweg an Bemerkungen zu hören bekam, und was man alle Jahre wieder beobachten kann. Ich mache dafür keine Einzelpersonen verantwortlich, es ist eine allgemeine Stimmung. Viele Beteiligte sehen in Zuschauern, also auch in Fotografen, nur eine Gefahr für die Rennfahrer. Mach dies nicht, tu das nicht, du störst hier, du störst da! Man soll ja aufpassen dass man ja weit genug weg steht … Am besten ist man gar nicht da! Da kommen dann schnell Bemerkungen, man stehe überall im Weg, und wenn dem so ist muss man garnicht mehr kommen! Leute, für die ich eine Gefahr sei, wollen mich da nicht haben!
Dann hattet ihr, besonders in Gießen, während Corona einen „Sicherheitsdienst“ engagiert. Die Jungs in ihren gelben Westen hatten zwar keine Ahnung von Radsport, oder von Fotografie, übten aber gerne Befehlsgewalt aus. Euer Pech: deren Aussagen gelten als eure Aussagen, und die konnten halt nur wegschicken und rausschmeissen. Wie Fotografen da ihre Arbeit machen sollten bleibt wohl auf ewig ein Rätsel. Die Arbeitsbedingungen für Bildberichterstatter sind nicht erst seitdem fragwürdig, und ich sehe nichts was dem wieder festen Boden verleihen könnte. Man will haben, aber nichts dafür tun. Aber auch das ergibt eine Aussage: man braucht halt nur einen Berichterstatter, den man hat gewähren lassen, und wer das ist kann bekannt sein. Also macht das so. Da kann ich mir auch weite Anreisen unter derzeit erschwerten Bedingungen sparen.
Dasselbe gilt auch für andere Rennen, wie diverse nordhessische Bergzeitfahren, nach denen Vorsitzende bekannter Vereine sich dazu eingelassen haben, sie könnten besser fotografieren und meine Bilder seien untauglich. Gut, wenn ihr das meint dann fangt an. Ich habe von euch bislang keine Ergebnisse gesehen, denn es gibt sie nicht. Reden könnt ihr. Jetzt beurteile ich euch nach euren Reden. Ich muss nicht da hin kommen wenn ihr meint ihr könnt es besser. Nicht schwätzen – machen!
Überall wo es „offizielle“ Fotografen gibt sind andere nicht mehr erwünscht. Das muss man so feststellen. Also kann man sich den Weg dorthin auch dann sparen, wenn man keine kommerziellen Interessen verfolgt, denn ihr unterscheidet ja auch nicht. Alle anderen seien Konkurrenz für euren Fotografen? Gut. Dann lass den mal ausfallen. Jeder kann krank werden, Technik kann kaputtgehen. Ersatz gibt es dann keinen. Auch nicht nach Aufrufen, man brauche Hilfe! Solche Aussagen reduzieren Menschen auf Geld, und sind endgültig.
Die Antwort auf die Frage, ob sich ein Besuch irgendwo lohnt, ist stets eine Abwägung zwischen Aufwand und Erfolg. Ihr habt in weiten Bereichen auch den Amateursport kommerzialisiert und damit auf Profit getrimmt. Begreift bitte dass das keine Einbahnstraße ist! Auch unsereins kann so denken dass bei allem Kosten und Nutzen im Mittelpunkt stehen. Was muss ich tun um da hin zu kommen, was muss ich bereitstellen um dort gute Bilder machen zu können, und was kann ich dabei als Ergebnis erwarten? Es ist nicht nur eine Frage des Geldes. Es ist mehr als die Kosten der Fahrkarte. Es ist ganz entscheidend ein menschlicher Faktor. Bin ich da gewünscht, oder nur störendes Element? Das ist die entscheidende Frage, und immer öfter ist absehbar wie das ausgeht.
Andere Leute stellen sich auch solche Fragen, und kommen offenbar zu ähnlichen Ergebnissen. Da wundert ihr euch wenn es hinter dem Zaun leer bleibt?