Frankfurt – Foto: Symbolbild – Nimmt die heute startende Eurobike, bekannt als die große Messe zum Thema Radfahren, eine ähnliche Entwicklung wie einst die Photokina?
Vergleicht man ein paar Details kann man durchaus diesen Eindruck gewinnen! So habe ich als Beispiel im Ausstellerverzeichnis nach dem Radhersteller Cube gesucht, und nichts gefunden.
Auch in Köln bei der Photokina war es ein schleichender Prozess. Immer mehr namhafte Aussteller blieben aus unterschiedlichen Gründen der Veranstaltung fern. Dort wurde allgemein viel versprochen, und hinterher konnte man die Sachen dann im Fachhandel nicht erwerben. Viel schöner Schein, wenig Handfestes.
Auch in Frankfurt jetzt macht die Liste der Aussteller einen solchen Eindruck. Viele Asiaten sind da zu finden, die für den Bedarf der Normalbevölkerung kaum eine Rolle spielen dürften. Firmen, von denen man in den Läden noch nie was gehört oder gesehen hat. Sachen also, die so gut sein können wie sie wollen, wenn man sie bestenfalls auf Bestellung ordern kann spielen sie für den Normalverbraucher keine Rolle.
Lohnt sich da ein Besuch? Die Frage muss erlaubt sein. Wer nicht gezielt hinfährt um zu testen, oder dort sein Geld verdient, kann eigentlich zuhause bleiben wenn man weiss, wie es später der Erfahrung nach mit Lieferfähigkeit bestellt sein dürfte. Garnicht nämlich. Es darf kaum erwartet werden dass sich daran etwas wesentliches ändert, dass im Laden die schönen Räder nicht zu bekommen sein werden. Die gängigen Größen sind rasch ausverkauft, die Ladenhüter bleiben solche.
Daneben gibt es als Rahmenprogramm noch so schöne Sachen wie einen BMX-Wettbewerb, oder das Bembelcrit. Wie gesagt, alles feine Sachen für die, die daran teilnehmen. Aber ist das auch für Außenstehende interessant? Wenn ich dafür 16 Euro Eintritt zahlen muss beabsichtige ich auch, als Fotoamateur ein dazu passendes Bildergebnis mit nach Hause nehmen zu dürfen. Ich habe aber letztes Jahr schon gelernt, dass das kaum möglich sein wird. Dafür sorgt schon die Örtlichkeit mit dafür unpassenden Hintergründen. Das Rennen findet sonst optisch auf der Laderampe statt.
Also lassen wir das!
Zumal ja noch zu fragen wäre, inwieweit man dort überhaupt fotografieren darf. Es handelt sich bei der Messe rechtlich um Privatgrund, wo der Hausherr frei bestimmen darf was er erlaubt oder verbietet. Die FAQ geben hierzu keine Auskunft! Gehe also lieber davon aus dass du nichts darfst. Wie anderswo auch.
Wenn wir uns nun erinnern wie seinerzeit die Photokina ihr Dasein beendet hat liegt es durchaus im Bereich des Möglichen, dass auch die Eurobike in der heute bekannten Form das Greisenalter erreicht hat. Ja, Totgesagte leben länger. Noch ist es nicht soweit. Aber wo das Angebot nicht dem Markt entspricht wird es für Interessierte uninteressant!
Ich neige derweil dazu mir am Samstag lieber Kirchheim unter Teck anzusehen. Da gibt es, passendes Wetter vorausgesetzt, tagsüber schönes Fachwerk zu bestaunen, und am Abend käme dann noch die bekannte Radsportnacht mit namhaften Teilnehmern nicht nur aus der Region. Ja, es wäre weit, aber vielleicht lohnt es sich doch? Eher jedenfalls als frustriert und aussichtlos aus Frankfurt heim zu fahren. Wenn ich dort Bilder machen kann endet es vielleicht danach noch in Ärger mit Anwälten, wenn ich die dann zeige. Das gefällt nicht jedem.
Darauf habe ich keinen Bedarf. Aber Erfahrung macht klug. Ich habe dabei das Gefühl eingebüsst, anderen weiter vertrauen zu dürfen als ich die Dinge selbst kontrollieren kann!