Cyclingworld

LÖRICK – Foto: Archiv – Das neue Jahr beginnt mit Ankündigungen. Vom 28.-30. März 2025 findet auf dem Areal Böhler im Düsseldorfer Stadtteil Lörick wieder eine Cyclingworld statt. Darin enthalten der Webseite nach auch wieder ein Crossrennen.

Screenshot Bahnauskunft

Allerdings sind die dort auffindbaren Aussagen doch etwas irreführend. Das Rahmenprogramm für Samstag auf der Seite bezieht sich noch auf 2024. Man bewirbt aber eine Veranstaltung für 2025. Da fiele der Samstag also auf den 29., und ein Versuch da eine Rückfahrverbindung mit der Bahn zu bekommen endet heute wie links zu sehen.

Die besagten Suchparameter beziehen sich dabei auf das voraussichtliche Ende des Rennens. Unterstellen wir dass es wie im Vorjahr auch um 17 Uhr beginnt und eine Stunde dauert ist eine Heimfahrt vor etwa 18:30 Uhr kaum sinnvoll. Sucht man mit diesen Angaben erhält man jene Auskunft, dass es keine Verbindung gebe. Dabei ist es wenig wahrscheinlich dass es an der Rheinbahn liegt, die zwischen Lörick und dem Hauptbahnhof im Minutentakt pendelt. Anzunehmen ist wohl eher dass die Fernbahn Ursache dafür ist.

Ich will nicht gehässig sein, aber wenn die Bahn damit wirbt dass man für ein Jahr im Voraus Tickets buchen könne muss sie dafür auch Verbindungen haben – Düsseldorf ist ja nun nicht gerade ein verlassenes Nest in der Prärie, sondern die Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen -, oder es zwingt zu dem Schluss dass das Werben für Reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln mangels realer Möglichkeiten eben etwas anderes ist als es sein sollte. Die Messeveranstalter sagen aus Mangel an Parkplätzen ganz deutlich dass man mit der Bahn kommen soll. Nur was bitte sollen wie alle die Jahre zuvor auch jene machen die von auswärts kommen, nicht in Düsseldorf wohnen, vielleicht sperriges Gepäck haben, und nun feststellen dass die Bahn für sie nichts anzubieten hat? Ich habe es interessehalber ausprobiert, und wie zu sehen festgestellt.

Wir reden hier nicht von Wollen, wir reden von Können, und wer Dinge erwartet die real nicht machbar sind muss sich vorhalten lassen weltfremd zu sein! Sorry, isso.

Nun schauen wir mal. Es ist ja noch etwas hin. An den Tatsachen aber ändert es wenig. Es wird manches verlangt, noch mehr versprochen, und wie die Wahrheiten dazu aussehen sehen wir hier. Das ist traurig, aber eben das was man zur Antwort erhält wenn man fragt.

Das betrifft ja nicht nur diese Messe. Die allermeisten Rennen liegen mittlerweile so dass man sie ohne Auto garnicht mehr erreichen kann. Man darf sich da durchaus fragen welche versteckte Botschaft dahinter stecken könnte!

Es ist symptomatisch für die reale deutsche Politik. Es wird verlangt was praktisch nicht geht, und dann den Leuten überlassen wie sie damit klar kommen. Dabei kann jeder wissen dass es scheinheilig ist Bürgern Vorwürfe für ein Verhalten zu machen das man mangels Alternativen willentlich herbeiführt. Wo es wie gesehen keine brauchbaren ÖV-Verbindungen zu geben scheint bleibt nur das Autofahren, ob es wem gefällt oder nicht. Wer das anders haben möchte, und dafür hätte ich durchaus Verständnis, muss auch Möglichkeiten anbieten. Oder möge den Mund halten mit gegenstandslosen Gardinenpredigten, die nur nerven!

Will man zu solchen Veranstaltungen eigentlich noch auswärtigen Besuch haben, oder wünscht man nur noch solche die entweder eh am Ort wohnen, oder als Teilnehmer Geld einbringen wenn sie zum Transport ihrer Ausrüstung mit Autos kommen müssen? Kaum wer transportiert zu einem Crossrennen zwei Räder nebst Werkzeug mit dem Zug. Das wisst ihr. Das haltet ihr für völlig normal. Wie kommt es dann zu meinen das von allen erwarten zu dürfen, aber zugleich dasselbe jenen zum Vorwurf machen zu können? Es bleibt eine Botschaft: Zuschauer braucht es nicht, Fotografen braucht es nicht, es genügt völlig wenn wir unter uns bleiben. Das altbekannte Mantra, das aber leider zum wirtschaftlichen Niedergang führt und damit unmittelbar in die Pleite, denn wer bringt das Geld das für solche Veranstaltungen nun mal nötig ist? Das sind eben jene, die es anscheinend nicht wirklich braucht! Zuschauer, Fotografen, Auswärtige.

Die gesuchte Verbindung führt hier mit der Stadtbahn von Lörick zum Hauptbahnhof, und von dort mit ICE via Köln und die KRM nach Frankfurt am Main, wo die S7 für das letzte Stück nach Hause wartet. Auch Samstags. Wie glaubwürdig ist es dass es da am frühen Abend keine Verbindungen mehr geben soll? Nun, wer seit Jahren mit der Bahn fährt tut gut daran nichts für unmöglich zu halten. Ich habe noch gedient, und damals war es einfacher nachts von Munster in der Heide am Arsch der Welt nach Hannover zu kommen als von dort nach Frankfurt am Main! Wer da nicht bis 17 Uhr abgefahren war kam nicht mehr an. Das ist wie man wissen kann zwischen Düsseldorf, Köln und Frankfurt leider immer noch so. Solche Tatsachen zeigen deutlich wie es sich mit dem bundesdeutschen Fernverkehr benimmt. Man verlangt von Bürgern was man ihnen wissentlich vorenthält. Sie sollen nicht mit dem Auto fahren weil es der Umwelt schade, Züge gibt es aber auch keine. Also sollen sie schön zuhause bleiben, den Sessel warm halten und bloss passend wählen. Die Bundestagswahl steht ja Ende März auch an! Eine Woche vor der Messe. Das aber werden sie immer weniger tun. Lieber Olaf, lieber Friedrich, ihr werdet an dem gemessen was da ist, nicht von was ihr redet!

Hört auf zum schwafeln. Es wird keine Verkehrswende geben solange es keine brauchbaren Möglichkeiten dafür gibt!