Außenstehende reagieren darauf oft mit Unverständnis. Ich möchte nachstehend erläutern was gemeint ist wenn ich mitunter sage, dass die Installation eines offiziellen Fotografen Folgen hat.
Ich stehe dann nämlich nicht mehr für Unterstützung zur Verfügung. Gegen die Menschen habe ich persönlich nichts. Aber ich musste im Lauf der vergangenen Jahrzehnte mehr als einmal lernen dass darunter etliche sind, deren Weltbild nur eins kennt: sie sich selbst! Nicht wenige dieser Leute sind der Auffassung, und haben auch keine Skrupel das „geeignet“ durchzusetzen, dass Sportfotografie für sie Geschäft ist, sie Umsatz machen wollen, und alle anderen sie daran entweder hindern, oder Kunden sind.
Ich bin Fotoamateur, und von da her an guten Bildern, und eben nicht am Geld, interessiert. Die (mehrfach dagewesene) Behauptung, meine Anwesenheit schmälere den Profit anderer, ist beleidigend. Radsport als Geschäft zu definieren hat langfristig zu dem geführt, was wir heute haben. Ja, dann macht es alleine!
Ein Hausrecht in diesem Sinn, dass einer bestimmt was andere dürfen, funktioniert nur wenn man das als Firma handhabt. Ihr könnt ein Sechstagerennen in einer geschlossenen Halle so aufziehen, aber wer das mit einem Kriterium probiert fährt alleine. Wer von seiner Zustimmung abhängig macht was andere dürfen bleibt alleine. Wer meint den dicken Max machen zu dürfen bleibt alleine. Auf dem Marktplatz oder auf öffentlichen Straßen hat niemand zu bestimmen wer da sein darf! Das ist ja gerade was Öffentlichkeit ausmacht.
Wenn ihr bestimmen wollt wer zu euren Rennen kommen darf dann zieht euch bitte in geschlossene Räume zurück. Da könnt ihr dann ein Hausrecht ausüben solange ihr wollt.
Es ist unverschämt wenn ein Sportverein der Bevölkerung erklärt, er wolle sie in seinem Stadion nicht haben, wie das in der Leichtathletik bereits da gewesen ist. Begründung? Der offizielle Fotograf fürchte um sein Geschäft wenn noch andere Bilder machen dürfen!
Oder wie beim Triathlon, der ungeniert ganze Städte für sich in Beschlag nimmt und festgelegt wissen möchte wer da sein dürfe. Anlass? Derselbe!
Es gab in der Vergangenheit auch schon Radrennen, die das Stadtzentrum absperrten und Eintritt verlangten, auch mit der Folge dass Anwohner bezahlen sollten wenn sie nach Hause gehen oder ihre Wohnung verlassen wollten.
Das habe nicht ich mir zurechtgelegt, das sind da gewesene Tatsachen.
Das geht so nicht! Würdet ihr so behandelt werden wollen? Ich glaube kaum. Dazu haben nicht wenige dieser Gewerbefotografen offen erklärt dass nur sie überhaupt noch berechtigt seien, da zu sein und Bilder zu machen. Heute genügt der Eindruck, dass solches zu erwarten sein könnte. Da bleibt man als Normalbürger dann halt weg!
Ich muss da nicht hingehen. Keine Sportveranstaltung ist lebenswichtig. Alles „nice to have“!
Wenn sich dann noch Funktionäre so aufführen dass sie die Leute gängeln sucht man sich das nächste Mal eben andere Ziele. Die Welt ist groß.
Oder um es in eurer Begriffswelt auszudrücken: Wer meint das sei ein Markt sollte sich klar sein dass er zwar ein Angebot macht, das aber die Zuschauer als Nachfrager nicht annehmen müssen. Soviel zu Hausrecht als Instrument zum Rechte durchsetzen und Geld kassieren. Das kann man im Stadion oder der Turnhalle, wo jemand freiwillig hineingeht, aber nicht auf dem Marktplatz oder der Hauptstrasse. Da darf jeder hingehen wie es beliebt ohne dass wer dazu ja sagen braucht.
Etliche haben es übertrieben! Ja, fühlt euch wohl darin, den starken Mann markieren zu können. Zu dem Spiel gehören zwei! Und der zweite hat die Lust verloren sich so behandeln zu lassen! Das habe auch ich nicht nötig!
Ihr habt gesagt „Wir brauchen Dich!“. Als diese Website gestartet wurde geschah das auf Grundlage einer eindeutigen Anfrage. Es gibt sie nicht zu meiner Selbstdarstellung. Von da her könnte ich sie jetzt sofort abschalten und hätte selbst daraus keinen Verlust. Es sind Dinge passiert die in einer demokratischen Gesellschaft nicht hätten passieren dürfen!
Wenn ihr Zuschauer wollt, denkt über euer Gebaren und euren Ton nach, und wenn ihr mehr als den bestellten Fotografen haben wollt hört auf euch wie Kaiser Nero aufzuführen. Der hielt sich für allmächtig und wurde zum Schluss gelyncht. Irgendwann kommt immer einer der noch mächtiger ist als der, der sich bislang dafür hielt. Um es mit Cäsar zu sagen: Der Rubikon ist überschritten!
Ein anderer bekannter Fotograf hat gesagt, wir seien doch keine Konkurrenten. Doch, nach erklärter Ansicht dieser Auftragsfotografen, die beim Sport als offizielle Fotografen auftreten, ist jeder andere für sie eine existenzielle Gefahr! Diese These endet gewöhnlich wie die Senatsreden im Alten Rom zum Thema Karthago: „Im übrigen bin ich der Ansicht dass Karthago zerstört werden muss!“ Niemand ausser denen habe ein Recht da zu sein!
Wer seine Mitmenschen so sieht und so behandelt und die Verantwortlichen dulden das oder fördern es sogar noch, der sorgt dafür dass jene nicht wiederkommen. Das tut sich keiner an.
Ich auch nicht!