Problembewusstsein?

In gewisser Weise ist das Rennen „Rund in Ronneburg“ über drei Ecken der Nachfolger von „3 Etappen Weilburg“. Allgemein klagt man über mangelnde Beteiligung.

Wie kommt das? Streng genommen muss man das die Teilnehmer fragen, ich kann da nur mutmaßen. Betrachten wir kurz den historischen Werdegang.

Einst gab es mit den 3 Etappen von Weilburg um die ehemalige Jugendherberge ein Nachwuchsrennen. In 2018 wurde die Herberge geschlossen, und das Rennen verlor seine Basis.

Man zog nach Ronneburg um, wo dann die Pandemie den Stecker zog. Die Beteiligung schrumpfte, und es wurden erst Austragungen abgesagt, und das Rennen dann ganz eingestellt.

Das ist schade. Aber worin könnten Gründe dafür liegen?

Ich gehe davon aus dass die Veranstalter dabei den geringsten Einfluss hatten. Die Politik dann doch schon eher, denn wer zurückblickt merkt dass Reden, auch als heiße Luft bekannt, nichts bewirken. Es braucht tatkräftige Unterstützung dafür, und die blieb aus.

Als Amateurfotograf habe ich seinerzeit das Rennen in Weilburg oft und anfangs gern besucht. Dann kam der Tag wo man mir sagte, ich sei im Weg! Das geschah nicht nur dort so. Damit endeten dann meine Besuche dort. Es gab nichts zu diskutieren, Aussage ist Aussage und war in sich deutlich genug.

Dann trat in 2018 die Datenschutzgrundverordnung in Kraft. Über deren Auswirkungen habe ich genug geschrieben, um nicht alles erneut aufwärmen zu müssen. Die Rennen waren für Schüler und Jugend, also U13 bis U17. Da die Sportler Minderjährige sind müsste man die Eltern, die gewöhnlich nicht vor Ort waren, um Zustimmung fragen, um überhaupt Bilder machen zu dürfen. Alleine das ist für Fotografen, die nicht in die Organisation eingebunden sind, eine Zumutung und real unmöglich. Es fehlt die Zeit. Es fehlen dafür aus eben jenen Datenschutzgründen die erforderlichen Adressen. Die gleichen Gründe verhindern heute Bilder der Schüler- und Jugendrennen bei allen Veranstaltungen. Heute werden ja sogar die Starterlisten geheimgehalten! Gestern sagte mir ein Teilnehmer, er wissen nicht wer sonst noch am Start stehe. Das ist wohl deutlich genug. Da genügt ein einziger Quertreiber um aus dem Besuch des Rennens einen Drahtseilakt ohne Netz und doppelten Boden zu machen! Das macht keiner mehr mit.

Ich lege Wert darauf, dass ich nichts gegen Teilnehmer oder handelnde Personen habe, aber irgendwo enden die Möglichkeiten. Es kann keiner erwarten dass man sich einem rechtlichen Risiko mit unabsehbaren Folgen aussetzt. Zumal wenn man wie erlebt nicht wirklich gebraucht wird. Mit dieser Aussage wurde viel Schaden angerichtet und Vertrauen zerstört!

Dann kam die Pandemie, und mit ihr die Aussage, die bis heute gilt: Zuschauer überflüssig! Der heute oft erlebte Zuschauermangel hatte da seine Ursachen. Aussperrung, Ausschluss, Geringschätzung. Diese Aussagen und Anordnungen wurden in der Realität nie widerrufen!  Man muss den Leuten nicht dreimal sagen dass man sie nicht will!

Da ist es geradezu bigott wenn man heute jammert! Gerade die Verbände führen sich oft genug auf wie Graf Koks! Die großen Rennveranstalter benehmen sich als wären sie eine Elite. Ja, eine selbsternannte! Eine die den Geldbeutel vor sich herträgt wie eine Monstranz und so tut als dürfe sie andere wie ein Gutsherr von oben herab behandeln. Das merkt man nur zu deutlich daran, wer da als Fotograf zugelassen wird und wer nicht! Wer da was darf, und wer nicht! Und warum nicht!