Radcross Bensheim

Heute wird in Bensheim die Radcross-Bundesliga eröffnet. Besuchen kann man das Rennen irgendwie nicht!

75 Kilometer mehr zeigt mein Tacho nach dem Versuch, heute Vormittag in Bensheim einen Parkplatz zu bekommen, um das Rennen zu besuchen, dort Bilder zu machen und anschließend darüber zu berichten.

Der Berliner Ring, die breite Verkehrsstraße vor dem Sportpark West in Bensheim, ist heute die Startgerade. Das war schon mehrfach so und ist insoweit bekannt. Infolge dessen ist die Straße für den Verkehr gesperrt.

Man kann nun wählen. Verlässt man in Zwingenberg die A5 kommt man von Norden her an die Sperrung und wird auf die Umleitung geschickt, die vom Rennen weg führt. Parkplätze in sinnvoller Entfernung gibt es dort nicht. Man kann auch die Abfahrt Bensheim nehmen und kommt dann von Süden her über verschiedene Kreisverkehre an diese Stelle mit der Sperre und der Umleitung. Alle Parkplätze entlang der Straße sind auf 5 Stunden limitiert, das ist für ein Rennen, das bis zum frühen Abend dauern soll, zu wenig. Die sind auch fast alle frei. Die Parkplätze der Einkaufsmärkte fallen weg da am Samstag noch Geschäftsbetrieb ist. Die in der Ausschreibung benannten Parkplätze liegen sinnvollerweise alle hinter der Absperrung und sind daher für Besucher nicht erreichbar! Dass der Parkplatz des Badesees voll ist darf an einem Tag, an dem schon am Vormittag das Thermometer fast 30°C zeigt, nicht wundern. Das war zu erwarten. Was macht nun die Stadt? Die wenigen dahinter verbleibenden Parkplätze hat man für irgendwelche „Bereitschaftsdienste“ gesperrt. Die stehen leer wie zuvor die limitierten. Die Sportler wiederum breiten sich in nicht wenigen Fällen wie bei sich zuhause aus und belegen für ihre Camper drei Parkplätze auf einmal: einen für das Fahrzeug, einen für das Vorzelt und den Dritten für ihr Material. Andere brauchen ja nicht, und der Ordnungsdienst duldet das! Leute, das ist öffentlicher Parkraum. Der ist für alle da und sparsam zu nutzen!

Es ist nun nicht so dass ich es nicht ernsthaft versucht hätte. Aber die Botschaft ist klar: Ihr braucht nicht zu leugnen dass alleine die Sperrung der offiziellen Parkplätze, die man hinter die Straßensperre gelegt hat, die von ausserhalb nicht erreichbar sind und die von Sportlern schon gestern Nachmittag gut frequentiert waren, als man da noch hin durfte, aussagt dass andere nicht gebraucht werden. Parkt wo ihr könnt, aber nicht in der Umgebung des Rennens! Es genügt wenn ihr unter euch seid? Da brauchen nur die kommen können die den Ort fussläufig erreichen können? Die Bensheimer? Die ohnehin seit gestern anwesenden Sportler? Die Teams? Was machen die Teilnehmer, die erst heute Nachmittag starten – die Hobbyfahrer – und die vielleicht heute Vormittag noch anderes zu tun haben? Auch die kommen nicht hin!

Damit ist nun Verschiedenes klar, und das wird auch für die Zukunft die „Voreinstellung“ und Erwartungshaltung werden. Die Bundesliga und die Stadt Bensheim erklären, keinen Besuch zu wollen. Man macht ihn ja gezielt unmöglich! Wer antisoziales Verhalten herbeiführt, duldet oder nicht unterbindet macht sich für den Eindruck mitverantwortlich, der daraus entsteht. Das gilt für Stadt und Veranstalter in gleichem Mass. Brauchbarer ÖPNV über den Stadtverkehr hinaus existiert nicht. Die Riedbahn ist gesperrt, Überlandbusse fahren keine, die von Riedstadt da hin führen würden, zumal der Gepäcktransport darin enden würde wie seinerzeit bei Dick&Doof die Sache mit dem Klavier. Der Weg über Darmstadt ist mit der Bahn eine Reise nach Jerusalem. Praktisch unbrauchbar! Bleibt nur das Auto, und wie das vor Ort ausschaut weiss ich jetzt ja! Ab jetzt: Diskussion überflüssig, und das gilt in selbiger Weise für fast alle Rennen im gleichen Maß! Die Politiker wollen keinen auswärtigen Besuch, wissen dass ihr ÖV für diese Zwecke nicht taugt, gängeln Autofahrer wo sie nur können und halten vielleicht noch die Hand auf für Leistungen, die gar nicht vorhanden sind.

Wenn man am Ort nicht dem erwarteten Andrang entsprechende Parkmöglichkeiten hat gehört es dazu vorab darauf hinzuweisen und andere Parkplätze zu nennen, und bei Bedarf dort einen Shuttleservice anzubieten. Gerne gegen Entgelt. Es kommen auch Leute die nicht mehr gut zu Fuss sind und nicht weit laufen können. Es ist auch nicht möglich eine 20Kg wiegende Fotoausrüstung durch die halbe Stadt zu tragen! Auch das kann man wissen, außer es ist egal, und daraus ergibt sich erneut eine Botschaft, da anzunehmen ist dass man „seine Leute“ vorab entsprechend gebrieft hat und denen mutmasslich auch gesagt hat wo sie trotz der Sperrungen parken können. Die einen sind also erwünscht und andere lässt man am langen Arm verhungern. Okay, dann wundert euch aber nicht wenn ihr vor leeren Rängen fahrt, und sich diese Botschaft herumspricht.

Keine Medien bedeutet keine Öffentlichkeit! Wenn man annehmen muss dass nur bestimmten Medien die Arbeit ermöglicht wird ist das nochmal eine Ecke deutlicher. Von einer Anmeldepflicht war in der Ausschreibung nicht die Rede. Ich wäre von alleine nie auf die Idee gekommen, dass man eine Großveranstaltung anberaumt und währenddessen den Parkraum mutwillig verknappt. Außer das ist politisch so gewollt, wenn andere Dinge wie temporäre Materiallager gewisser Firmen wichtiger sind. Damit sagt man dann auch dass man das Prestige der Veranstaltung gerne mitnimmt, aber nichts dafür tun will dass es auch möglich wird. Parkplätze gehören in hinreichender Anzahl dazu, und das war heute nicht erkennbar.

75 Kilometer für nichts und wieder nichts! Man darf euch einfach nichts mehr glauben! Ab jetzt ist der Mangel Programm und erwartbar! Die Stadt Bensheim hat Platz für alles, nur nicht da wo er gebraucht wird. Diese hätte vorübergehend die Zeitbegrenzung aufheben können, die gesperrten Plätze freigeben können, weiteren Parkraum ausweisen können. Das hat man nicht getan, man wird wissen warum. Ich weiss nur, dass es nicht sein muss dass dort über das Wochenende bei anstehenden Großveranstaltungen Parkraum für Hubsteiger verbraucht wird, der anderweitig sicher dringender gebraucht wird. Die Baufirma hätte den auch auf ihrem Gelände parken können! Der früher mal vorhanden gewesene riesengroße Platz wird inzwischen für mobile Hallen genutzt und steht somit nicht mehr zur Verfügung.

Fazit: Es ist schön dass ihr dort einen Sportpark habt. Hat man jedoch keinen hinreichenden Parkraum darf man dort keine Veranstaltungen abhalten, die überwiegend von Auswärtigen aufgesucht werden. Diese Rennen sind international ausgeschrieben. Welchen Eindruck macht es da wohl wenn ausländische Sportler nach einer langen und beschwerlichen Anreise am Tag der Veranstaltung, also heute, da hin kommen und so eine Lage vorfinden? Die Profis starten ja erst heute Nachmittag um 16 Uhr, da muss niemand schon Tage vorher anreisen. Von selbst kommt auch keiner auf die Idee, dass ein Kotau notwendig werden könnte um dort willkommen zu sein! Oder soll man demnächst einen Leo als Verkehrsmittel wählen? Bezüglich Sprit versoffen, kommt aber garantiert überall durch.

Nein, nächstes Jahr fährt, so Gott will, die Bahn bei uns wieder und ich kann meine Ausflüge dann nach meinem Bedarf richten, was jetzt durch die Sperre nicht möglich ist. Da fällt ein Sporttermin dann schnell hinten runter. Das hat so keine Priorität mehr.