Teamwork

Foto: Symbolbild – Das als Titelbild gewählte Foto macht eine klare Ansage:

„Wir brauchen Dich!“

Wie aber ist das in der Wirklichkeit? Da ist von „brauchen“ dann eher weniger die Rede, sobald man hat was man sich wünscht!

Ein Team ist über den Sport hinaus wie ein Verein. Man sagt doch „Im Verein ist Sport am schönsten!“? Ein Team ist ähnlich. Eine etwas andere Familie eben. Es ermöglicht Sportlern die Ausübung ihres Sports, unterstützt durch Sponsoren, die daraus ihrerseits einen Werbeeffekt erhalten. Sie werden bekannter, sowohl die Sportler als auch die Sponsoren.

Wie aber benehmen sich manche Teams in der Öffentlichkeit, gerade wenn man das beim Rennen und drumherum so beobachtet? Teampräsentationen werden oft so gelegt dass nur erwünschtes Publikum überhaupt kommen kann, oder gar direkt als geschlossene Gesellschaft deklariert. Die „Teamarea“ der großen Rundfahrten ist gegenüber dem Publikum doch inzwischen eher eine Festung! Guck nicht zu genau hinter die Kulisse! Stelle nicht zu viele Fragen, interessiere dich nicht für Dinge die dich vermeintlich nichts angehen. Eine Festung mit vorgeschalteter Werbeverkaufsveranstaltung! Die Produkte der Sponsoren werden dabei naturgemäß ins beste Licht gerückt.

Aber geht diese Rechnung denn auch auf? Wer genau hinschaut kommt um das Gefühl nicht herum, dort eigentlich unerwünscht und nur ein besseres Mittel zum Zweck zu sein. Du sollst dein Geld da lassen, sonst aber möglichst unauffällig gleich wieder verschwinden! Solange man aus dessen Anwesenheit einen Nutzen ziehen kann lässt man ihn gewähren, sonst wirft man ihn halt raus! Angeblich gestattet es ja das Hausrecht, darüber zu befinden wer da sein dürfe. Dass sich das kein Besucher bieten lässt gipfelt dann eben in Abwesenheit beim Rennen und ihr fahrt vor leeren Rängen.

Auf Instagram hatte ich vor kurzem einen Beitrag eines regional bekannten Teams gefunden, in dem über ein kürzlich gewesenes Fotoshooting berichtet wird. Genauso wie vor einigen Monaten „Wir hatten eine geile Party!“. Daraufhin habe ich den Beitrag kommentiert und vorgeschlagen, ob es denn nicht möglich sei solche Termine vorab öffentlich zu machen damit Interessierte kommen könnten. Es würde doch erheblich zur Verbindung von Publikum und Mannschaft beitragen. Andere nennen das dann Meet&Greet.

Die Reaktion darauf lässt sich kurz zusammenfassen: Das sind Interna, interessiere dich nicht für Dinge, die dich nichts angehen! Okay?

Okay! Wenn ihr die Welt so seht ist euch das natürlich unbenommen. Es hat nur leider Folgen für die weitere Beziehung. Wenn ihr entscheidet dass nur bestimmte Fotografen bei euch willkommen sind dann muss daraus folgen dass auch in Zukunft andere nicht mehr aushelfen werden, wenn diese beiden nicht können – oder ggf. auch nicht mehr wollen. Diese „Anderen“ sind eben nicht eure nützlichen Idioten, die nur dann erwünscht sind wenn man was braucht. Das beruht auf Gegenseitigkeit.

Die Mannschaftsleitung sollte sich bewusst sein, dass derjenige, der seinen Termin geheim gehalten hat und danach großspurig darüber berichtet eigentlich erklärt, dass für ihn sein Publikum überflüssig und unerwünscht ist! Man sagt damit ja ausgesprochen deutlich wen man da hat haben wollen, und wen nicht! Diese Art der Kommunikation erreicht das exakte Gegenteil dessen, was damit eigentlich bezweckt wird. Ab diesem Zeitpunkt stehen nicht die Bildergebnisse im Mittelpunkt und damit die Werbung für die Mannschaft, sondern eben die Tatsache dass man unter sich hat sein wollen. Das ist inkompatibel!

Das ist keine Geschäftsbeziehung. Jemand bestellt und bezahlt dafür dass jemand anderes eine Leistung erbringt? Nein. Es ist ein Verhältnis gefühlter Verbundenheit, ein Geben und Nehmen. Das kann existieren, es kann auch einseitig beendet werden. Ja, ihr dürft sagen, ihr wollt unter euch bleiben. Die interessierte Bevölkerung kann das aber auch so verstehen, dass sie dann sagt, macht doch was ihr wollt, es muss uns dann auch nicht mehr interessieren. Gerade die Mountainbiker, die auf Genehmigungen für ihre Rennen angewiesen sind, sollten sich dann nicht wundern wenn dann Abweisungen kommen, denn die Interessierten und die Unerwünschten sind dann dieselbe Gruppe, und die verfügen eben über den Boden, den ihr dann braucht.