Langenbrander Bike-Session 2024

Langenbrand ist ein kleines Nest im Murgtal mit einem rührigen Vereinsleben. So findet alljährlich dort ein sportliches „Chamäleon“ statt, ein Rennen das früher mal ein Hillclimb war, um seit letztem Jahr als Einstundenrennen daher zu kommen.

Das Motto: wer kommt in einer Stunde wie weit? Auf einem Kurs, der auf den ersten Blick für ein Mountainbike-Rennen unspektakulär erscheint, es aber nicht ist. Am Vormittag gab es die Rennen der Kinder, eine Serie, die man als Nachwuchssichtung zusammenfassen kann. Währenddessen brieten die Würstchen auf dem Grill, der an diesem Tag geografische Ausmaße annahm. Manche „Würstchen“ hatten dabei zwei Beine. Wer irgend konnte hielt sich im Schatten auf und vermied unnötige Bewegungen.

Wie kommt man aber da hin? Das ist derzeit etwas schwierig! Mit der Bahn würde ich derzeit einen halben Tag dafür brauchen, und hätte abends Probleme wieder heim zu kommen – mit dem Auto immerhin noch zweieinhalb Stunden für rund 150 Km. Riedbahn gesperrt, KRM gesperrt, Notstand allenthalben. Auf der Straße Undiszipliniertheiten derselben Art: Baustellen, bei denen sonntags nicht gebaut wird, die aber Stau verursachen. Tunnel wie der in Gernsbach, die ohne ersichtlichen Grund gesperrt wurden, sodass der Verkehr mitten durch die Stadt musste. Freude kam da nicht auf. Nebenbei noch eine BItte an die anderen Sportfreunde, die teilweise auf dem Parkplatz an der Festhalle so sperrend parkten als ob sie dort alleine wären. Andere würden auch gerne zum Rennen kommen, fanden so aber keinen Platz mehr, während eigentlich genug da war. So standen sie dann in der Feuerwehrzufahrt, Parkverbot hin, Parkverbot her! Was sollten sie anderes machen? Der Parkplatz ist an sich zwar riesig, wenn man aber Parkraum so vergeudet reicht er nicht für alle.

Ein anderes Thema an diesem Tag war das Wetter. Bei Temperaturen um 30°C waren für den Tag Gewitter angekündigt. Rumpelstilzchen kam dann zum Glück nicht zu Besuch, aber der Himmel zog immer wieder bange Blicke auf sich.

 

 

Von großer Bedeutung war während des Rennens die Trinkwasserversorgung. Vorne waren zum Schluss die, die hier vorgesorgt hatten. Wer meinte mit zwei Flaschen am Rad durchzukommen hatte das Nachsehen.

Die Rennstrecke am Nachmittag war gut zweieinhalb Kilometer lang, und wer sich das auf der Karte angeschaut hat kam kaum auf die Idee, mit was man es da zu tun haben würde. Im Schwarzwald ist zwar klar dass die Landschaft nicht gebügelt sein würde, aber dass sich hinter der „Alten Straße“ ein verblockter Downhill wie aus dem Bilderbuch verbirgt kam Laien so nicht in den Sinn. Solche Stellen sind für Fussgänger, also auch für Fotografen, gefährlich, da ein rasches Ausweichen kaum möglich ist. Wie aber sonst soll man die Strecke abgehen, um schöne Motive zu finden?

Eine Starterliste war hier zu finden. 417 Bilder vom Renntag gibt es auf Flickr. Offizielle Ergebnisse gibt es anscheinend leider noch nicht.

 

 

 

 

 

Zum Schluss noch ein paar Worte zur Fotografie. Genutzt habe ich „kleines Besteck“: Canon R5, R6, 24-70/2,8 und 70-200/2,8, wo nötig mit einem Profoto A1. Die klassische Art, wenn man nicht recht abschätzen kann was einen da erwartet. Der Kurs erwies sich als „wachsweich“. Ein Aal, nicht recht zu fassen, und im Ergebnis nicht wirklich zufriedenstellend, weil man sich nicht so bewegen konnte wie das eigentlich nötig gewesen wäre. Das ist aber kaum ein Problem. Es gab offizielle Fotografen und Filmer, und wer dieses Attribut für sich reklamiert möchte dann auch „den Job machen“! Die offizielle Seite maß hier erneut mit zweierlei Mass. Der Schwarzwald ist in weiten Teilen ein Naturreservat, wo Normalverbrauchern das Verlassen der Wege ebenso verboten ist wie der Drohnenflug. Mein Verständnis kommt da zu einem Ende, wo anderen gleich aus welchen Gründen erlaubt wird was man anderen verbietet. Entweder es stört die Natur, dann ist das für alle so, oder es stört nicht. Es heisst, vor dem Gesetz seien alle gleich. Was in der Praxis darunter verstanden wird passt eher zu: jeder macht was er will, Hauptsache wir haben was wir wollen.

Na dann macht mal! Das richtet sich nicht nur an den Verein, die Lage kommt von den Behörden, die einen Zustand herbeigeführt haben, für den mir das Verständnis fehlt. Deshalb gibt es meinerseits auch keine Bilder von den Kindern. Deren Rennen sind gewiss nicht weniger interessant, aber ich bin es leid darauf zu warten dass wieder irgendjemandem „was einfällt“! Rechte haben und Rechte einfordern bedeutet auch weiter zu denken als nur bis zum eigenen Tellerrand. Wer etwas priorisiert darf dann nicht bei anderen des Geldes wegen Ausnahmen machen. Sonst kommen wir rasch zur Käuflichkeit, also zur Korruption.