Bekannte Unsitten?

Fritzlar/Wabern – Foto: Symbolbild – Es kann irgendwie bekannt vorkommen! Die Hessenschau berichtet heute über ein bekanntes Phänomen in neuer Ausführung. Die Anreise nach Fritzlar zum Hessentag soll mit ÖV erfolgen, nur der tut nicht!

Parkplätze gibt es für 10 Euro, verbunden mit einer dreiviertel Stunde Anstehen. Also Stau, und in dem stecken auch die Linienbusse fest. Nach Plan fährt da also schonmal nichts! Die Busse brauchen alle, die aus Richtung Bad Wildungen anreisen, denn die Bahn baut und fährt nicht. Zumindest nicht zwischen Bad Wildungen und Fritzlar. Da hilft es auch wenig wenn man darauf verweist, die Parkplätze hätten in Pfungstadt letztes Jahr 15 Euro gekostet. Man weiss derweil dass man mit dem Hessentag 2023 10,irgendwas Millionen Miese gemacht hat. Das kann also bekannt sein, und ich fürchte dass es sich so oder ähnlich wiederholen könnte.

Dasselbe gilt anders aus der anderen Richtung, wo dem Bericht zufolge die Bahnen aus Kassel, die in Wabern die Fahrgäste aus Richtung Frankfurt einsammeln sollten, gerade wieder kehrt machten weil demnach die Bahnsteige in Fritzlar alle besetzt seien und man nicht fahren könne.

Kommt das überraschend? Nein.

Wer nachschaut kann merken dass Fritzlar, zwar gerade aufgehübscht für das anstehende Landesfest, dennoch kaum mehr ist als ein Bahnsteig im Nirgendwo. Das ist ein Nebenbahn-Haltepunkt, nicht mehr und nicht weniger. Man konnte also wissen was da bevorsteht, wenn auf der eingleisigen Strecke viel Betrieb ist.

Ich wollte ja eigentlich am Donnerstag da hin fahren. Wenn ich das nun lese kommt es mir so vor, als ob das keine so gute Idee sein könnte. Nach seinem Auftreten im Netz der Netze erscheint es ohnehin, als ob man in Fritzlar gar keinen auswärtigen Besuch wünsche, wenn man die Liste anschaut, was man alles nicht darf und was man alles nicht mitbringen soll. Das, was man offenbar wünscht, ist „Leute mit Geld“, und damit kann ich ohnehin nicht wirklich dienen. Die Schönheiten Fritzlars, die es unbestreitbar dort gibt, kann ich mir auch später noch anschauen, zum Beispiel im nahenden Sommerurlaub, wenn dann vermutlich auch die Verbindungen wieder zuverlässiger fahren werden. Das dann vermutlich sogar besser als jetzt.

Das ist ja das Problem mit der Deutschen Bahn. Wenn man sie braucht ist sie nicht da! Warum auch immer, Ausreden gibt es derweil mannigfaltig. Als ob das Verkehrsmittel gestern erst erfunden worden wäre.

Aber es gibt Alternativen, wie zum Beispiel ein viertägiges Etappenradrennen, das man in Stuttgart aus der Taufe gehoben hat. Man könnte ja mal wieder?

Infrage kämen zeitlich die Etappen 1 und 3, also Plattenhardt und Vaihingen. Da könnte es Busanschluss geben, das wäre aber noch zu klären. Am Freitag muss ich arbeiten, Magstadt am Sonntag hat keine brauchbare Verbindung. Das kennen wir schon vom winterlichen Radcrossrennen, das ebenso da stattfindet. Auch da ist wieder Anreise mit dem Auto angesagt, wenn man die Pläne so liest, denn öffentliche Verkehrsmittel machen auch da erneut den Eindruck eines Placebos. Offiziell da, praktisch kaum zu gebrauchen. Dasselbe gilt aber auch für Parkplätze, die es eigentlich nicht gibt.

Das Problem dort ist eben schon wieder die Bahn. Für die Fahrt mit dem Auto sind es dann doch ein paar viele Kilometer, und zumindest auf dem Papier gibt es öffentliche Verbindungen. Wäre da nicht die Erfahrung mit diesem Verkehrsmittel. Wie gesagt, wenn man es braucht ist es nicht da!

Bis zum Stuttgarter Hauptbahnhof zu kommen sollte das geringste Problem sein. Die Probleme liegen in der Stadt. Am Anfang wäre da eine gewisse Baugrube. Sie nennt sich Tiefbahnhof Stuttgart21.

Der Umstieg vom ICE zur S-Bahn, die dann nach Vaihingen oder Österfeld weiterfährt, kommt einem innerstädtischen Gemarkungsrundgang gleich und dauert mindestens eine Viertelstunde, wenn man den Weg kennt, sich nicht verläuft, und der sich seit meinem letzten Besuch dort vor anderthalb Jahren nicht geändert hat. Ist man dann mal in Vaihingen am Bahnhof – dem in Stuttgart und nicht dem an der Enz – wäre das nächste Rätsel der Bus 81. Wo fährt der denn ab? Und kommt er auch am Ziel an? Die Straße, wo der laut Plan langfahren soll, ist Rennstrecke und von da her vermutlich gesperrt. Auf den Webseiten der Stadt ist nicht zu finden was da sein wird. Stellt man den einfach ein, wie es hier gern passiert, oder leitet man ihn um, und wenn ja wo hin?

Fragen über Fragen, die keiner wirklich beantwortet, die nur Ortskundige wissen, und die das Unternehmen kurz vor Ziel scheitern lassen können.

Es wird spannend!


Edit:
Ich habe gerade den Wetterbericht für die fraglichen Tage gelesen. Dauerregen sagt der eine, Gewitter der andere.

Es schaut also so aus dass ich – sollte das so eintreten – dort nicht gesehen werde. In der Vergangenheit habe ich schon mehrfach Rennen ausgelassen, wenn absehbar war dass es dort zu „Massenkegeln“, also Stürzen kommen würde und man dann wohl wieder Sündenböcke sucht. Das braucht keiner! Auch wenn die Rennserie als Rundstreckenrennen ausgeschrieben ist dürfte die eine oder andere Prämie doch dafür sorgen, dass das wie ein Kriterium gefahren werden wird, und die Folgen können bekannt sein. Kurze Innenstadtkurse, gerne eckig gesteckt, führen in der Mehrzahl der Fälle zu Beschäftigung für die Spitäler!

Also suchen wir mal nach Alternativen für die Alternative. Die gibt es sicher, fragt sich nur wo.