Grundsatzfragen

Foto: Symbolbild – Auch wenn das Wetter der entscheidende Faktor ist, warum ich an diesem Wochenende voraussichtlich zuhause bleiben werde möchte ich doch noch einmal darüber reden wie ich seit den Entscheidungen von Corona zu einigen Dingen stehe.

Lasst es uns ungeschönt sagen: das Vertrauen, das für einen Besuch nötig ist, wurde zerstört! Man hat mir nachdrücklich den Eindruck vermittelt, dass meine Bilder nicht gebraucht werden und man das gut alleine könne. Dann macht es alleine!

Gewollt und bewusst! So fahrlässig kann niemand sein dass er nicht über die Folgen seiner Handlungen nachdenkt! Eure unverkennbare Botschaft lautet: wir brauchen dich nicht mehr! Es gibt eine ganze Reihe untrüglicher Hinweise dafür. Da mag leugnen wer will. Schauen wir uns die Vergangenheit nochmal an:

  • Es war mein letzter Besuch der damaligen Bikechallenge, als in Schotten der Bundesfachwart auf Wunsch eines Teilnehmers die Fotografen zum Gehen aufgefordert hat.

Es macht keinen Unterschied, ob man den Leuten die Arbeit untersagt oder ob man sie direkt rauswirft. Fotografie ist angewandte Physik, die Regeln von Natur aus klar und bekannt. Wir machen das entweder nach den Regeln der Kunst, oder garnicht! Wer sich in der Materie nicht auskennt möge bitte keine Entscheidungen treffen, deren Folgen er nicht überblicken kann.

  • Vor einigen Jahren hat man in Gilserberg den Start mit Bauzäunen und Leinentüchern verhangen. Bilder machen sollte nur der offizielle Fotograf!

Okay, wenn dem so ist kann man sich auch die Fahrt dorthin sparen. Ich war seitdem nicht mehr dort. Es ist mir von da her auch egal wie die Verhältnisse heute dort sind. Das kann jetzt das schönste Rennen sein, man muss keinen Aufwand für etwas treiben – und die weite Reise ist Aufwand – dem kein ansprechendes Ergebnis an Bildern gegenübersteht.

  • In 2018 trat dann die DS-GVO in Kraft.

Zwar heisst es allenthalben, diese Bestimmungen würden Fotoamateure garnicht treffen. Tatsache ist jedoch, dass sich bei jedem Rennen irgendwer findet, der sich darüber beschwert er sei nicht ausreichend um seine Zustimmung gebeten worden. Die darauf potentiell stehenden Strafen sind existenzvernichtend! Seien das Sportler, Funktionäre oder irgendwelche wildfremde Zuschauer, es ist in der Praxis klar dass solche „Wünsche“ nicht zu erfüllen sind und von da her eine Unerwünschtheitserklärung darstellen. Die praktischen Auswirkungen dieser Vorschriftensammlung verunmöglichen Fotografie auch bei öffentlichen Veranstaltungen. Außer man ist bereit sich bewusst darüber hinwegzusetzen, oder der offizielle Fotograf. Alle anderen gehen ein Risiko ein!

  • Die Verbote der Coronazeit sind bekannt. Wer Forderungen aufstellt, die erkennbar auf Unerfüllbarkeit abgestellt sind, sendet eine klare Botschaft, die nichts mit Gesundheit zu tun hat!

In Karbach sollten Atteste vorgelegt werden, die Gültigkeitsperioden haben sollten, die organisatorisch nicht beizubringen waren. Das wusste man! Für derlei Praktiken gab es nie eine Rechtfertigung oder eine Entschuldigung. Das war ein Ausschluss, sonst nichts. Auch in Gedern war man da von einer Erlaubnis abhängig und wurde nur auf ausdrückliche Voranmeldung zugelassen. Sind gewerbliche Fotografen weniger ansteckend als unbezahlte?

Nein, es war eine politisch gewollte Selektion. Bestimmte Menschen wollte man, andere nicht, und suchte Vorwände. Wer da was in wessen Auftrag oder auf wessen Geheiß getan hat darf heute egal sein. Es wurde nichts davon wirklich zurückgenommen! Das war wenn auch aus anderen Gründen im Schwarzwald (Neustadt) kaum anders, als man wörtlich zu verstehen gab, nur einen bestimmten Fotografen zu wollen. Dann könnt ihr heute auch auf den warten, und wenn der nicht kommt habt ihr eben nichts! Ich muss und werde nicht 270 Km weit fahren um dann auf solche Bedingungen zu treffen! Auch wenn ich könnte! Damals hätte ich das noch getan, heute nach den Erfahrungen nicht mehr! Sagt einem Menschen, dass er nicht gebraucht oder nicht gewünscht wird, und ihr seid den los. Auf immer. Ich bin niemandes nützlicher Idiot!

Ferner kommt hinzu wie sich zahlreiche Vereine in ihren Klauseln („Nur wir dürfen was!“) selbst darstellen. Wenn es nach eurer Meinung nur einen Berichterstatter geben darf, wenn man keine Kritik üben darf, wenn Fehlerhinweise unerwünscht sind … braucht man auch nicht mehr zum Rennen zu kommen! Das wird in Dautphe leider auch zu erwarten sein, wenn man die Vorberichterstattung verfolgt. Man kann da gut erkennen wer gewünscht ist. Alle anderen können sich den Weg sparen!

Dieser Zustand war auch schon im Spätwinter klar geworden, wenn man verfolgte wer rechtzeitig von Teampräsentationen erfuhr und wer zu den geschlossenen Veranstaltungen eingeladen wurde, und wer nicht. Heute braucht da niemand mehr Krokodilstränen heulen! Von der überwiegenden Mehrzahl erfuhr das interessierte Publikum erst aus der Nachberichterstattung. Die Aussagen zu Breidenbach, alle seien erwünscht, glaube ich da nicht mehr so richtig. Derselbe Verein hatte zuvor seine Präsentation faktisch geheim gehalten. Den Hinweis nur auf der eigenen Webseite findet nur wer gezielt danach sucht. Den örtlich Zuständigen hatte man eingeladen, weitere brauchte es nicht. Andere haben ihre Veranstaltungen garnicht vorab angekündigt und an Orten abgehalten wo Normalverbraucher gar keinen Zugang haben, wie in den oberen Etagen einer Bank.

Das ist eine Abwägung von Aufwand und Resultat. Besteht das Resultat erwartbar aus Ärgernissen ist der Fall doch klar, oder? Die obige Liste ist bei weitem nicht abschließend!

Erschwerend hinzu kommt, dass die meisten Radrennen, sowohl Straße als auch Gelände, an Orten oder zu Uhrzeiten stattfinden, die sich nur mit einer Anreise im Automobil realisieren lassen. Die aber wird unverblümt für nicht erwünscht erklärt. Es mangele an Parkplätzen. Eine Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln scheidet aber aus. Entweder gibt es keinen Bahnhof in der Nähe, keine Verbindungen zu dieser Uhrzeit, oder die regulär verkehrende Buslinie wird an diesem Tag wegen des Rennens eingestellt. Da stehen die politisch gewünschten Dinge diametral den reellen entgegen.

Oder man hält es wie in Schwarzenborn, wo ein Vertreter des Veranstalters ganz direkt meinte, meine Fotografie sei ungeeignet, obwohl er selbst davon keinen Plan hat! Das Ziel war vor einer Kaserne! Ein Ort von dem jeder wissen kann dass dort Fotos eigentlich verboten sind. Die Kaserne ist nach wie vor aktiv. Das ist kein Konversionsgebiet gewesen wie beim Zeitfahren von Stadtallendorf. Man musste also die Bilder zwingend so anlegen dass Betrachter nicht erkennen dass das vor einem Militärgelände ist! Das bedenkt keiner, aber den Mund aufreissen kann man. Wenn ich so lange Rad fahren würde wie ich auf diesem Niveau fotografiere … könnte ich mir eine Meinung erlauben warum eure Rennen aus Sicht der Teilnehmer attraktiv sind, aber keine Zuschauer anziehen.

Somit bleibt ein Fazit: Der Besuch von Personen ist nicht erwünscht! Zumindest nicht von solchen, die nicht vor Ort wohnen.

Ich bedauere diese Zustände. Aber ich kann mich selbstverständlich danach richten! Ja, vielleicht habe ich nicht das geschrieben was ihr gerne lesen wolltet. Einige waren da ja besonders deutlich und haben fast im Klartext nach Gesinnungsberichten verlangt. Dabei kann jedem klar sein dass Bauchpinselei (übermäßig positive Darstellung) beim Leser nur dazu führt dass das Gegenteil angenommen wird. Propaganda diskreditiert jeden Berichterstatter! Veranstaltungen, bei denen alles zu glatt geht, gibt es nicht!