freie Bahn?

Foto: Symbolbild – Was bekommt man nicht alles gepredigt? Lasse dein Auto stehen und fahre mit den Öffis! Würde ich gern – allerdings nicht unter den aktuellen Bedingungen.

Seit drei Wochen wird gebaut. Die Riedbahn ist seit Anfang Jahr gesperrt, und jetzt kaputter als je zuvor! Fundamente für Lärmschutzwände sollten gesetzt werden. Jetzt stehen die Fahrleitungsmasten schief. Und die Betriebswiederaufnahme verzögert sich Tag für Tag.

Planungen gleich welcher Art sind nicht möglich. Die vorhandenen Ersatzbuslösungen sind ein gut gemeintes Alibi, scheiden in der Praxis aber wegen zu langer Fahrzeiten aus.

Zur Arbeit habe ich knapp 50 Kilometer. Die fahre ich mit dem Auto bei normaler Fahrweise in rund 45 Minuten. Mit dem Zug brauchte ich bislang etwas über eine Stunde, mit den Bussen jetzt fast drei! Das jeweils pro Richtung. Ich wäre also alleine zum Hinkommen und Heimfahren insgesamt rund fünf Stunden unterwegs. Darüber brauchen wir nicht diskutieren!

Wer eine solche Zeitverschwendung richtig findet soll mir mal eine Frage beantworten: Wer macht mir den Haushalt, wäscht, putzt, kocht, kauft ein, wenn ich den halben Tag in Bussen verbringen soll statt mit dem Auto in der halben Zeit? Da habt ihr alle keine Antwort! Mit dem Auto kann ich auf dem Heimweg noch beim Supermarkt vorbeifahren. Mit dem Bus nicht.

Nun kommen auch noch Streiks. Über deren Sinn oder Unsinn werde ich mich hier nicht auslassen. Wer Anno 1994 jedoch aus Überzeugung und ohne Not aus einer funktionierenden Behörde – der Bundesbahn – eine AG gemacht hat, die zunehmend beweist dass sie es nicht kann, konnte wissen, was auch noch so daraus folgt, nämlich Tarifkonflikte. Das ist auch ein Ergebnis, wenn man meint, der Markt regele das. Der regelt wie man sieht garnichts!

Es gibt da nämlich keinen Markt. Es gibt nur viele Dummschwätzer.

Da fahren ja nicht drei oder mehr verschiedene Verkehrsunternehmen parallel dieselbe Strecke, dass sich Reisende das beste Angebot aussuchen könnten. Es gibt in der Stadt viele Bäcker, viele Metzger, viele Friseure, etc. pp., aber es gibt nur einen Verkehrsverbund, der die Leistungen vergibt. Nimm es oder lass es.

Und da kommen jetzt eben diese Dummschwätzer aus der Politik und sagen, die Pendler seien auch noch daran schuld, dass Züge ausfielen. Sie nennen das Wegerisiko!

In der Zeitung wird der Bundesminister Habeck mit der Aussage zitiert, man müsse das Autofahren verteuern, damit es unattraktiv werde. Ja, was sollen die Leute denn machen? Daheim bleiben? Ihre Jobs kündigen? Das ist das, was ich hier mit dummem Geschwätz meine! Die Leute fahren ja nicht aus Spaß an der Freude durch die Gegend, als ob sie nichts besseres zu tun wüssten. Das bringt mich auf die Palme! Aber sowas von.

Ihr Unfähigen! Einen stabilen zuverlässigen Betrieb bringt ihr nicht fertig, aber sagt euren Kunden, sie seien daran schuld? Gebt mir die Befugnis und es könnte sich daran was ändern! Man kann durchaus zu dem Eindruck gelangen, in den Führungsetagen sässen nur Theoretiker, die von der Praxis keinerlei Ahnung haben. Das kann man ändern! Sollen sie persönlich für die Scheiße einstehen die sie da verzapfen!

Frankfurt führt jetzt einen „ehrlichen“ Fahrplan ein, will heißen Angebotskürzungen. Darmstadt hat den schon lange. Da fährt die Linie 9 beispielsweise auch zur Hauptverkehrszeit statt bisher alle 7 Minuten nur noch alle 20! Das soll ein brauchbares Angebot sein? Drei Züge pro Stunde im Stadtverkehr? Das ist ja keine wenig gefragte Regiobuslinie. Man begründet es mit Personalmangel wegen Krankheit. Wenn bei uns soviel Leute krank wären wäre der Laden längst dicht. Wie also hält es sich damit? Was tut die Regierung da? Labern! Wie sollen denn die ganzen Pendler – Tausende jeden Tag – so zu ihren Arbeitsplätzen gelangen?

Es geht nicht darum am Wochenende billigst von München nach Sylt zu fahren. Es geht darum morgens um 6 zuverlässig und planbar in angemessener Zeit vor dem Werkstor zu stehen und seine Arbeit machen zu können. Mehr erwartet niemand!

Stattdessen legt man wochenlang und bald für ein halbes Jahr das Rückgrat des südhessischen Schienenverkehrs still!

Parteien jeglicher Couleur, die kein zuverlässiges Angebot gewährleisten können oder wollen, sind für mich unwählbar! Ganz gleich ob rot, grün, gelb, schwarz, blau oder wer auch sonst.  Ich will kein Wort mehr dazu hören! Kein Wort!