Lindenseelaufserie 2023/24, 2. Teil

Erst liessen sie lange auf sich warten, und dann ging alles sehr schnell.

Statt über die bekannten zehn Kilometer geht der mittlere Wettbewerb der Lindenseelaufserie traditionell über 15 Kilometer durch den Rüsselsheimer Wald. Einmal vom östlichsten Stadtteil zur „18 West“ und wieder zurück.

Sich erneut am Start zu postieren hatte keinen Zweck. Zum einen habe ich schon lange genug Kopien dieses Motivs, weil es eben immer fast dasselbe Bild ergibt. Zum anderen kann man inzwischen wissen dass dort ein Pressefotograf Narrenfreiheit geniesst, und wenn der zum Start halt mitten auf der Straße steht macht sonst keiner mehr Bilder. Der wäre ja immer mit drauf.

Es gehört zur Vorbereitung eines Fotoshootings dazu sich einen Überblick zu verschaffen, was man da vorfindet und was man daraus machen kann. Auch die Standortwahl ist Teil dessen, was viele leider dem Zufall überlassen.

Es gibt gleich rechts von der Autobahnabfahrt einen Parkplatz. Der ist in der Karte zwar ausdrücklich als „Kleiner Parkplatz“ eingetragen, so klein ist der aber nicht. Er bietet mindestens so viele Parkplätze wie das halbe Viertel um Start und Ziel. So rund sechs Stück. Einer davon kam mir gelegen. Es sind von dort rund eine halbe Stunde Fussweg zu einer Brücke über die Autobahn, die man als Rauschen im ganzen Wald hört. Durch diese hohle Gasse mussten sie kommen. Also verschaffte ich mir als angenehmem Nebeneffekt etwas Bewegung.

← So ganz nebenbei kommt man dort auf einem kleinen Umweg auch beim Namensgeber dieser Laufveranstaltung vorbei, dem Lindensee. Der Lauf selbst kommt da zwar nicht lang, aber was soll’s?
Am Ziel unterhalb der besagten Brücke angekommen traf mich fast der Schlag! Die Holzknechte waren tätig, und es sah dort aus wie auf dem Schlachtfeld!

Naturschutz? Nur wenn man anderen alles verbieten kann!

Da stieg einem dann wie in der Schreinerwerkstatt das Parfüm von frisch gesägtem Meterholz in die Nase, das in langen Reihen rechts und links des Wegs Spalier lag. Die Läufer mussten da durch. Mein Foto zeigt die Spitze auf dem Hinweg. Sie ließen auf sich warten! Sollte der Start um 14:30 Uhr sein waren sie gegen 14:50 Uhr noch immer nicht bei Kilometer Drei, der oben auf der Brücke gelegen nur rund 500 Meter von der Stelle weg war, an der ich auf sie wartete. Wenn man bedenkt dass die Spitze der Läufer für 5 Kilometer regelmäßig nicht viel mehr als 15 Minuten braucht und für 10 kaum mehr als eine halbe Stunde muss sich der Start aus irgendwelchen Gründen verzögert haben. Ich war kurz davor wieder zu gehen! Dann kamen sie doch!

Den Untergrund in diesem Bereich noch Straße nennen zu wollen war gewagt. Das war kein Forstweg noch eine Fahrbahn, das war umgegrabener Acker! Aber man konnte da laufen. Hätte man es besser Crosslauf genannt? An dieser Stelle ganz sicher, wie der Wald sonst aussah kann nur vermutet werden. Solche Bedingungen sind unwürdig, was nicht der Veranstalter zu vertreten hat, sondern die die das angerichtet haben, während dieselbe Klientel gerne mit Fingern auf die Radfahrer zeigt, die ja angeblich den Wald ruinieren. Heuchlerischer geht’s kaum!

Wer gewonnen hat entzieht sich meiner Kenntnis. Offizielle Ergebnisse sind noch keine online, und den Stand der Dinge kenne ich wie gesagt nur von Kilometer 3,5.

Bilder gab’s bei Flickr. Alle Aufnahmen: Canon EOS R5 mit 100-500mm Tele.

EDIT: Die Bildergalerie wurde nach einer Beschwerde gem. DSGVO zurückgezogen. Die Beschwerde kam von der Siegerin der Frauenkonkurrenz! Das habe ich heute früh über die nun veröffentlichte Ergebnisliste herausgefunden. Auf den bemängelten Bildern noch winken, und sich hinterher beschweren? Okay. Umgekehrt gibt es für Amateurfotografen wie mich keine Veranlassung, Freizeit zu opfern damit ihr Bilder eurer Rennen bekommt. Das ist ganz einfach! Wer meint er dürfe das muss auch daran denken dass die Medaille zwei Seiten hat. Andere dürfen dann auch (ihre Schlüsse ziehen)! Wer da meint er oder sie müsse kilometerweit ab aller reeller Möglichkeiten mitten im Wald während des Rennens um sein wertes Befinden befragt werden damit andere was tun dürfen verursacht dann eben das. Dann macht eben keiner mehr was, der dafür nicht bestellt (und bezahlt) wird. So sei es! Es geht hier nicht darum, einzelne Bilder aus der Galerie zu editieren. Es geht um die Vertrauensstellung, die mit Beschwerden auf dieser Grundlage zerstört wird. Wer ist der Nächste? Wer kommt morgen und hat Wünsche? In diesem Fall ist die Person auch noch eine solche der Zeitgeschichte. Wenn die Siegerin nicht gezeigt werden darf, wer dann? Meint da wer das habe das obligate Zielfoto zu sein? Nein, das hat es nicht. Das ist eine öffentliche Veranstaltung. Wer daran teilnimmt hat damit zu rechnen dass andere ihn oder sie sehen. Eine Diskussion findet nicht mehr statt.