Foto: Symbolbild – Was waren das noch Zeiten als solche Bilder wie oben noch möglich waren! Aus, vorbei, Geschichte! Warum?
Pfingsten ist so gut wie vorbei, und damit auch so sehenswerte Ereignisse wie das Vulkanrennen in Gedern, immerhin Lauf zur MTB-Bundesliga, oder das Bikefestival in Willingen, oder das Radrennen in Dautphetal. Auf Instagram und in anderen sozialen Medien kann man sehen, wie es dort fast durchgehend um Besuch bestellt war.
Zuschauer? Mangelware! Auch ich bin daheim geblieben, und versuche hier zu erklären warum.
Im besten Fall sind Betreuer an der Strecke zu sehen, Unbeteiligte eigentlich keine, und das ist nicht erst jetzt so. Diese Dinge bestehen seit langem, und die Gründe könnten bekannt sein.
Viele sagen „an uns liegt das nicht!“. Wirklich?
Aus der Szene kommen andere Botschaften, als diese von sich sagt. Ist es Realitätsverweigerung, oder glaubt man es wirklich? Was ist denn die Folge aus bestimmten Aussagen und Handlungen? Registrierungszwang? „Hausrecht“? Egoismus? Einige sagen, das Hausrecht gebe ihnen die Befugnis sich auszusuchen wer da kommen dürfe! Ab einem bestimmten Punkt tritt damit eine Art Beweislastumkehr ein. Potentielle Besucher nehmen dann erst mal an nicht gewünscht zu sein, und es obläge dem Verein das Gegenteil zu beweisen. Das ist fast nicht möglich! Die, die nach dem Motto verfahren sind, haben den Zustand zu verantworten. Auch das Bikefestival hat nun erstmals Zuschauer zur Online-Anmeldung aufgefordert, Einlass nur mit QR-Code!
Ihr seid nicht die Engel, für die ihr euch gern haltet! Da kommt eher so etwas rüber wie „Wir brauchen euch nicht!“ Wir sind wir, und uns kann keiner? Wirklich? Da sind nicht nur Teams, die sich für professionell halten, wobei sich Professionalität dabei gern auf Gehabe reduziert. Steckt da mehr dahinter als ein unverhoffter Geldsegen der Sponsoren? Wie schaut es denn da mit dem eigenen Verhalten aus? Ist das „professionell“? Weiss man da um die Aussenwirkung?
Ja, das tut man! Man zeigt da wie man wirklich ist. Hochnäsig. Der oft dargestellte schöne Schein ist durchschaubar. Es ist eine Mentalität, die aus falsch verstandenem Überlegenheitsgefühl wie auch aus einer Weltanschauung kommt, in der einem alles von Kindesbeinen an vor die Füße gelegt wird. Der Herrgott wird’s schon richten.
Wir sehen das ja gerade wieder. Teampräsentationen, die im Geheimen nur für geladenes Publikum abgehalten werden, sagen eben dem Rest „unerwünscht und nicht vonnöten“ zu sein. Dem entsprechend bleiben die Leute auch von den Rennen weg. Geladene Gäste in mehrfacher Hinsicht. Das bedeutet mehr als eben „handverlesenes Publikum“, es sagt vor allem dem Rest der Welt: Wir wollen euch nicht!
Teams, die sich nach außen abschotten, die das Fahrerlager zu einer Festung machen. Wir machen alles alleine! Okay, macht das. Dann erwartet aber bitte auch nicht dass man euch hilft wenn ihr irgendwann mal was nicht selber könnt. Die Beziehung zur Bevölkerung geht damit verloren, und in der weiteren Folge deren Interesse am Sport. Wer sich unnahbar gibt wird irgendwann auch nicht mehr angesprochen.
Dazu kommt das Gehabe vieler Rennen, insbesondere höherklassige, dass nur noch gesagt oder geschrieben werden darf was man selbst so verlautbart. Nur die eigenen Ansichten zählen, alles andere sind „Fake-News“! Da wird dann auch schon mal abgemahnt! Wisst ihr eigentlich was das für eine öffentlichkeitswirksame Botschaft ist? Ich weiss von was ich rede, weil es mir so ergangen ist. Leugnen zwecklos.
Ihr seid perfekt und alle anderen Trottel? Man muss es nicht wörtlich so sagen, das Gebaren reicht auch.
Die Leute lesen mehr als die blanke Ausschreibung! Wenn dann auf der Presseseite steht, man akkreditiere nur gegen Presseausweis kann allen klar sein wie man dort denkt. Man will die Oberhoheit über das behalten, was dazu veröffentlicht wird, indem man vorher festlegt wer kommt. Es kann bekannt sein wer fast ohne Ausnahme dann vor allem bei MTB als Fotograf da ist: A.K. Alle in der Szene wissen das. Andere kommen wohl schon garnicht mehr. Die Lokalblätter berichten nicht davon, als Beispiel zu Gedern habe ich im Echo schon seit Jahren kein Wort mehr gelesen, geschweige denn zu anderen Rennen, weil das eben nicht im Verbreitungsgebiet liegt. Da bringt man lieber fünf Seiten Fussball. Es gibt infolge dessen keine öffentliche Wahrnehmung dieses Sports in den Medien mehr, wenn es nicht eben Tour de France ist. Dieser Monopoljournalismus mit Kirchturmkomponente hat ebenso Folgen wie der Rest der Medienarbeit, soweit man davon überhaupt noch reden darf.
Sowas erlebt man nicht erst seit Corona. Es darauf zu schieben greift zu kurz.
Das ist auf die Dauer dermaßen wirksam, und das Resultat könnt ihr jetzt mit Händen greifen. Da kommt kaum noch wer! Das öffentliche Interesse ist fast bei Null, und das deswegen, weil man jahrelang eine deutliche Botschaft verbreitet hat: Wir wollen unter uns sein! Wenn da Einzelne anders reden spielt das kaum noch eine Rolle. Die Entscheidung für oder gegen einen Besuch ist anderweitig gefallen. Da spielt die Vertrauensfrage eine erheblich größere Rolle. Kann ich damit rechnen dort erwünscht und willkommen zu sein? Von allen? Nein, das kann ich leider nicht mehr!
Die Vereine handeln so, auch wenn sie es nie zugeben würden. Durch ihre Ordner, durch ihre Funktionäre. Mensch sein darf nur, wer Mitglied ist? Alles andere steht im Weg? Okay. Das Verhalten mancher Sportler tut das Übrige. Vertrauen wird so unmöglich.
Nun kommt noch etwas hinzu, man sieht es beispielhaft an Veranstaltungen wie dem Bikefestival von Willingen. Das Ereignis selbst will ich nicht kritisieren, wohl aber die Umstände darum herum, hier vor allem die regionale Politik. Man predigt den Leuten umweltbewusstes Verhalten. Sie sollen nicht mit Autos anreisen. Das ist nicht nur dort so. Haben sie aber eine Möglichkeit? Nein, die haben sie nicht! Wie schaut es denn aus mit öffentlichen Verkehrsmitteln? Man muss es genau so sagen wie es ist: Fehlanzeige! Auch das hat politische Gründe. Am Beispiel Willingen schaut das so aus, dass eine Reise von Südhessen dort hin fünfeinhalb Stunden dauert! Fünfeinhalb Stunden für 217 Kilometer! Nach Freiburg sind es rund 250 Km, und die Bahn braucht ungefähr drei Stunden, also etwa die halbe Zeit für mehr Weg. Mit dem Auto geht das auch in der Hälfte der Zeit, und das mit der Gewissheit anzukommen. Das alles trifft auf die Bahn nicht mehr zu. Kurhessenbahn? Baustelle, komplett gesperrt. ICE Frankfurt – Fulda – Kassel? Schnellfahrstrecke gesperrt wegen Bauarbeiten, Züge fahren über die Altbaustrecke mit Tempo nicht über Regionalexpress. Ersatzbus? Fährt zwar, du kannst dabei aber Blumen pflücken, und darfst in Korbach eine Dreiviertel Stunde auf den nächsten Anschluss warten. Man darf ja schon froh sein bei Frankfurt über das Stadion hinaus zu kommen. Auch da wird planlos gebaut. Anschlüsse sind Makulatur, und die Bahn als solches begreift nicht was das heisst. Fahrpläne als Absichtserklärung, wobei egal ist ob die Anschlüsse erreicht werden. Verspätungen als Normalfall, und Ausfälle sind an der Tagesordnung. Für die dort Verantwortlichen heisst es: Hauptsache man kommt irgendwann irgendwo an. Termine zählen nicht. Zuverlässigkeit? Was ist das? Gar nicht selten sieht man das Reiseziel so nie!
Das nenne ich mal so wie es ist: unbrauchbar! Darum habe ich von einem Besuch beim Festival, der ursprünglich fest eingeplant war, abgesehen, zumal ich in wenigen Wochen auf der Eurobike in Frankfurt dasselbe und mehr sehen dürfte. Da gibt sich die ganze Branche ein Stelldichein, nicht nur eine ausgewählte Anzahl an Ausstellern. Das bedingt der Platzmangel und ist daher verständlich, hilft in der Sache aber nicht dem Problem der Nichterreichbarkeit ab. Vor allem deshalb nicht weil die Wettbewerbe, die das Ganze interessant gemacht hätten, teils schon morgens um 7:30 Uhr angefangen haben. Das setzt Übernachtung voraus, was die Dinge wirtschaftlich ausufern lässt. So kann man auch eine an sich interessante Sache unattraktiv machen. Du kommst faktisch nur mit Auto da hin, weil die Bahn es nicht gebacken bekommt, man sich darauf nicht verlassen kann, die Politik anders redet als sie handelt, und das ganze auch noch kostenlos nennt obwohl sie für vieles die Hand aufhält. Wenn nicht vorne dann eben hinten.
Die Ladung Dynamit, die die Brücke vollends in die Luft sprengt, ist nun die DSGVO. Besucht man solche Veranstaltungen möchte man auch fotografieren oder filmen. Es spielt gar keine Rolle ob man das für das private Fotoalbum oder den Blog tut. Nun hat die Regierung durch diese Verordnung Fotografie zur Datenverarbeitung erklärt, die nur noch der gewerblichen Presse statthaft sei. Die Betonung liegt auf gewerblich, nicht auf Bildberichterstattung. Alle anderen dürfen nur noch mit Erlaubnis. Einer Erlaubnis, die das Papier nicht wert ist, weil es in der Realität eben nicht möglich ist vorab jeden um Zustimmung zu fragen. Eine Erlaubnis des Veranstalters lässt zudem eine Berichterstattung in dessen Sinn erwarten. Du wirst so zum langen Arm von dessen Pressestelle. Unabhängigkeit wäre dann passé! Die Verantwortlichen können das wissen! Es interessiert sie aber nicht wirklich. Dann gibt es keine ungestellten Bilder mehr, zumal eine solche Fragestunde wie bereits mehrfach erwähnt bei Rennen infolge der Bestimmungen der Sportordnung garnicht machbar ist. Aus gutem Grund nicht machbar.
Also bleiben die Interessierten zuhause! Man hat ihnen klar gemacht dass man sie nicht will, jetzt kommen sie nicht mehr. Ihr wollt unter euch sein? Macht das, aber wundert euch nicht über die Folgen. Es ist ganz natürlich. Niemanden interessiert es was wer redet. Einzig interessant ist was hinten dabei raus kommt, und das ist hier gerne Ärger. Würde man euch irgendwo für unerwünscht erklären würdet ihr auch nicht mehr da hin gehen.
Wie sah mein „Plan B“ für gestern nun aus? Im südlichen Odenwald steht ein Berg. Der Höchste des Odenwaldes, der Katzenbuckel. Eine beispiellose Landschaft! Später mehr.