Solidarität

Öffnet man nach diesem Wochenende Facebook dauert es nicht lange bis man über gewisse Artikel und Anzeigen stolpert, in denen grob gesagt unter dem Deckmäntelchen der Solidarität der Verzicht auf Startgeldrückforderungen gegenüber ausgefallenen Veranstaltungen eingefordert wird.

Einerseits können die Veranstalter nichts dafür, für die derzeitige Krise gleich mal garnicht – aber sie haben durch ihr eigenes Verhalten der vergangenen Jahre selbst dafür gesorgt, dass jetzt eine solche Mentalität Platz gegriffen hat, dass sich jeder selbst der Nächste ist. Wer den eigenen Sport als Geschäft definiert darf sich über die Folgen nicht wundern.

Reden wir mal Klartext – auch wenn es unangenehm ist!

Die angesprochenen Artikel auf Facebook beziehen sich überwiegend auf den Triathlonsport. Aber auch bei den Läufern oder Radfahrern sind solche Dinge festzustellen, auch wenn sie hier anders aussehen. Seien das vermeintliche Persönlichkeitsrechte oder sonstiges aus der Juraecke, es wirkt immer gleich!

Einerseits ist Triathlon sicher eine hochinteressante Kombination dreier Einzelsportarten – Schwimmen, Radfahren und Laufen – auf der anderen Seite aber für die hier gemeinten Kreise nichts anderes als ein bislang recht lukratives Geschäft! Auch eigentlich gemeinnützige Vereine verhalten sich in aller Öffentlichkeit recht eindeutig.

Amateursport sollte eigentlich etwas Geselliges sein, bei dem das Geld nicht primärer Zweck ist, und auch die großen Rennen des Triathlonsports leben im allgemeinen vorrangig von den sogenannten Agegroupern, also den Altersklassenathleten, die „es“ eben nicht machen um wie manche Profis Antrittsgelder zu erhalten. Diese können aber nur durch Umlage der anderweitigen Startgelder bezahlt werden.

Die Startgelder, mitunter auch gerne verharmlosend Meldegelder genannt, haben inzwischen aber Umfänge angenommen die Außenstehende mit den Ohren schlackern lassen! Oft geht es da um mehrere Hundert Euro. Das ist kein Kleingeld mehr!

Hinzu kommt, was bestimmte Kreise aus Eigeninteresse gerne leugnen, was aber gerade für Außenstehende nicht wegzudiskutieren ist. Wie meint ihr kommt es bei der Bevölkerung an, wenn man ihnen an jeder Ecke mit Verboten kommt? Geh nicht hierhin, geh nicht da hin. Zutrittsverbot hier, Zutrittsverbot da! Dass Zuschauer nichts in der Wechselzone zu suchen haben ist verständlich, aber es betrifft leider ebenso mitunter halbe Rennstrecken, die bewusst so gebaut wurden dass das Publikum nichts sieht. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren dass das augenscheinlich bewusst so gemacht wird. So gedankenlos kann kaum wer sein der solche Veranstaltungen seit Jahren ausrichtet, und der in der Vergangenheit auch bewiesen hat dass es anders geht. Fragt man die Offiziellen erhält man pampige Antworten, die den Hochmut der Befragten geradezu vergießen.

Bitte begreift dass Befehlston gegenüber „Betriebsfremden“ fehl am Platz ist! Wenn sich eure Helfer ankeifen lassen ist das deren Sache. Die Bevölkerung reagiert anders darauf – sie bleibt weg! Genau das scheinen manche sogar zu wollen.

Ebenso muss niemand leugnen dass wir Fotoamateure ab dem Moment, in dem sich ein gewerblicher Fotoservice anmeldet, nicht mehr erwünscht sind, als ob irgendein Fotoamateur am Verkauf seiner Bilder interessiert sei. Das sind Vorwände dafür, nicht im Klartext sagen zu müssen, dass man lieber unter sich bleiben möchte.

Auf der einen Seite redet ihr von Solidarität. Auf der anderen Seite erteilt ihr Auskünfte wie „Wir haben in der Traglufthalle für dich keinen Platz, weil da schon der Fotoservice ist“ oder „Hock dich auf die Tribüne und halt dein Maul!“ Zitat Ende.

Was meint ihr wie das wirkt?

Wer so handelt – und nahezu alle in der Region tun das – braucht sich nicht über passende Reaktionen wundern, und spätere Entschuldigungen, man habe daran garnicht gedacht, offenbaren nur die eigene Überheblichkeit.

Was ihr damit in den letzten Jahren an Vertrauensschaden angerichtet habt könntet ihr nicht mal dann reparieren wenn eine allgemeine Amnesie ausbrechen würde. Bevor ihr unter euch um „Solidarität“ werbt solltet ihr vielleicht einmal in euch gehen und über eure Außenkommunikation nachdenken. Der Triathlonsport hat sich diesbezüglich nämlich als arroganter Verein dargestellt, der mit sich selbst vielleicht bestens im Reinen ist, mit allem anderen aber lieber nichts zu tun haben will, ausser man braucht gerade etwas Unterstützung.

Wer wundert sich da dass er die dann nicht kriegt? Ich kann auch sagen, geht doch zu jenen Fotografen die euch bislang angenehm waren. Falls die dann keine Zeit für euch haben weil es woanders lukrativer ist – muss mich das jucken? Nein, muss es nicht. Auch das stärkste Helfergen kennt Grenzen. Die sind schon lange überschritten, und wer nicht will der hat schon.

Ähnliche Fragen können sich ebenso die Läufer stellen. Wer da aus dem Starterfeld kund tut dass keine Bilder gebraucht werden darf sich dann auch nicht über das spätere Fehlen von Fotografen wundern. Auch da kommt kaum wer weil ihm zuhause langweilig wäre. Fotomotive gibt es an jeder besseren Ecke, da muss es nicht Sport sein wenn man da unerwünscht ist!

Ebenso manche Radrennen. Auch da gilt: wo ein Fotoservice ist muss das Normalvolk damit rechnen für seine Anwesenheit angegangen zu werden. Manche dieser Fotofirmen sind sich nicht zu schade, ihren eigenen mangelnden Erfolg mit der Anwesenheit von anderen Fotofreunden zu begründen und deren Ausschluß zu verlangen. Teilweise haben sie sogar recht damit, denn wer seine Bilder mit dem Handy macht kauft keine beim Fotografen. Daran sind aber wir Amateure nicht schuld, dass Bilder aus dem Handy eben nullkommanichts auf sozialen Medien geteilt werden können. Dass sich die Handyfotografen damit einen Bärendienst tun steht auf einem anderen Blatt, das merkt ihr erst wenn ihr später eine Vereinschronik macht und begreift dass man Handyfotos nicht gut drucken kann.

Dieser Umstand ist es auch ganz nebenbei, der mich dazu veranlasst hat meine eigenen Veröffentlichungen einzuschränken. Für etwas, was man nicht braucht oder nicht wünscht muss auch niemand Aufwand treiben. Geändert hat das nichts an den Aussagen der Unerwünschtheit, oder wie meint ihr wirkt es wenn man gesagt bekommt „Zulassung nur gegen Presseausweis!“? Da kann man auch gleich sagen, komm wieder wenn auch du nur an dein Geld denkst! Nichts anderes sagt der PA nämlich indirekt aus.

Wer heute die Flüsse vergiftet hat morgen keine Fische zum Braten!

Viele von euch werden nicht direkt bemerken was ich da gerade geschrieben habe, andere wollen es nicht wahr haben – bis ihnen von irgendeinem Anwalt Abmahnungen wegen angeblicher Geschäftsschädigung ins Haus flattern. Darin wird dann gerne die Wahrheit zurechtgelogen, und das pure Zeigen einiger Fotos im Web als „Bauchladen“ dargestellt.

Ja habt ihr sie denn noch alle??? Wer so handelt hat jedes Anrecht auf Solidarität verwirkt!

Wer für sich Solidarität fordert hat zuvor zu zeigen dass er solches auch selbst übt. Das trifft sicher nicht zu wenn sich wer nur für seinen Profit interessiert!

Mein Beitrag basiert auf eigenen Erlebnissen. Versucht daher bitte garnicht erst, es schön zu reden oder zu leugnen!