Der und seine alten Steine!
Okay, nach dem Fiasko von heute Morgen brauchte ich ein Alternativprogramm. Also bin ich kurz entschlossen nach dem Mittagessen nach Frankfurt gefahren, um mir die wiedererstandene Altstadt mal genauer anzusehen.
Was da Jahrzehnte nach dem Untergang des Originals in den Feuerstürmen des 2. Weltkriegs nun als Ersatz herumsteht ist nach meinem Geschmack eine Gemengelage aus Geschmacksverirrung und Architektenwettbewerb. Mit dem Original hat es aber wohl eher weniger zu tun.
Sicher, schon die alten Römer kannten vor 2000 Jahren den Beton, und der damalige war besser als der heute! Noch nach zwei Jahrtausenden halten deren Wasserleitungen da, wo sie noch stehen, weitgehend dicht. Während späterer Jahrhunderte ging dieses Wissen aber verloren, man baute mit Bruchsteinen oder ganz überwiegend mit Holz und Lehm. Fachwerk eben.
Die nach jahrzehntelangem Hin und Her wieder aufgebauten Häuser der ehemaligen Frankfurter Altstadt sind heute etwas, was man nach dem äußeren Erscheinungsbild als begehbares Modell im Maßstab 1:1 bezeichnen kann.
So hätte meiner Meinung nach zu Goethe´s Zeiten niemand gebaut. Die Fassaden sehen aus wie aus Beton gegossen. Kein Fachwerk, keine Schindeln, alles glatt wie ein Kinderpopo. Unecht eben. Der am besten gelungene Nachbau ist wohl das am nächsten zum Dom gelegene Haus zur goldenen Waage. Aber das ist nur mein ganz bescheidener persönlicher Eindruck. Als ich dort schräg gegenüber das Denkmal von Friedrich Stoltze gesehen habe musste ich aus der Ferne eher an Marx denken.
Überall stehen noch Baumaschinen und Gerüste herum. Davon zu reden, die Baustelle sei fertig, ist sehr gewagt. Auch mindestens die Hälfte der zukünftigen Läden steht noch leer.
Aber am Schluss findet sich noch etwas moderne Kunst. Da waren wohl ein paar Bausteine übrig und den Arbeitern langweilig?
Ich habe euch hier ein paar Bilder mitgebracht. Am besten ihr schaut’s euch selber an.