Vorläufiges Fazit

Seit knapp zwei Wochen ist die neue DSGVO nun in Kraft.

Sie hat so ziemlich alles auf den Kopf gestellt, was man sich nur vorstellen kann! Vor allem: Sie hat den letzten Rest Vertrauen gekostet!

Fassen wir den derzeitigen Stand zusammen:

  • Meine Fragen an den Hessischen Datenschutzbeauftragten blieben unbeantwortet. Man kann also kaum behaupten, diese – zuständige – Stelle würde die Bürger beraten.
  • Bei Sportveranstaltungen ist es völlig unmöglich, zuvor alle Anwesenden um Zustimmung zu fragen. Das aber wird verlangt. Man möge es vormachen – und lernen!
  • Daraus folgt, dass Normalbürger darüber nicht mehr berichten können, zumindest nicht in Bildern.
  • Das Interesse der Sportler an den Bildern ist unterirdisch gering, so dass es den damit einhergehenden Aufwand nicht mehr lohnt.
  • Die Veranstalter sind wenig kooperativ und machen sich lustig über Versuche, den Forderungen zu genügen.
  • Ferner nimmt das Verlangen nach dem Presseausweis als alleinigem Akkreditierungsmittel stetig zu, obwohl bekannt ist, dass dessen Vergabepraxis wenig mit der Tätigkeit zu tun hat. Es ist Konkurrenzvermeidung, sonst garnichts!
  • Es ist unanständig, Dinge zu fordern, die objektiv und für jedermann ersichtlich undurchführbar sind!
  • In Leichtathletik und Triathlon zeigt das Auftreten der Kampfrichter, dass viele davon die eigenen Regeln nicht kennen (wollen)! Aber auch ich habe es nicht nötig, mich von denen mit der Fussmatte verwechseln zu lassen!

Warum macht man es dann?

Als mögliche Gründe kommen grundsätzlich etliche infrage, in der Praxis aber nur wenige.

  • Viele Auftragsfotografen, die z.B. Teilnehmerfotos anbieten, betrachten erfahrungsgemäß jeden anderen mit Kamera als potentielle Konkurrenz. Es ist klar – wenn nur sie alleine „dürfen“ lässt sich alles zu Geld machen, was sonst normalerweise als Ausschuss in die Tonne wandert! Das aber sind die „Vertragsfotografen der Veranstalter“ – die dürfen das!
  • Wenn nur bestimmte Massenmedien die Nachrichten kontrollieren kann man das Volk leichter steuern! Dabei hat sich gezeigt, dass hierunter eben auch das „Ausblenden“ wenig nachgefragter Sportarten fällt. Die Zeitungen sind voll mit Fussball, seitenweise jeden Tag. Wer berichtet über Radsportarten? Keiner! Jetzt noch weniger denn je.
  • Früher war der Sport ein Freizeitvergnügen für die Bevölkerung. Heute ist die Bevölkerung das Zahlvieh für kommerzielle Veranstalter! Denen ist die übrige Bevölkerung egal, wenn sich nur genug Starter anmelden und das Startgeld bezahlen. Vom Eintritt wird man ja nicht so reich. Selbst normale Vereine benehmen sich inzwischen so!
  • Sportler und Teams in der Liga haben erfahrungsgemäß ihre bevorzugten Fotografen. Nobodys braucht es da nicht!
  • Arroganz der Macht: Funktionären sind ihre Pöstchen heute lieber als sportlicher Erfolg morgen.

Für sportlichen Erfolg braucht es aber Unterstützung, heute gerne Sponsoring genannt. Das wiederum gibt es als Gegenleistung für Werbung und Öffentlichkeit. Kein Sponsor gibt Geld und Sachleistung für ein schönes Gesicht! Es sollte also eigentlich in eurem Interesse sein, eine möglichst breit gestaltete Öffentlichkeit zu haben! Die Realität sieht anders aus!

Keiner braucht klagen das er keine Helfer mehr findet! So wie sich viele da aufführen ist das kein Wunder!

Da das aus der ungeklärten und in der Praxis kaum anwendbaren Rechtslage erwachsende Risiko für mich entschieden zu groß ist werde ich weitgehend von Sportthemen Abstand nehmen und mich in Zukunft auf die Schönheiten unserer Städte, Dörfer und Landschaften konzentrieren.

Das macht Sinn, da alte Steine noch nicht im Verdacht stehen, für sich Rechte zu reklamieren, die Menschen manchmal nur allzu gerne hätten – aber real eben nicht haben. Es ist wie der Tropfen Öl im Trinkwasser: Ein Tröpfchen Rizinus, und die ganze Zisterne ist ungenießbar!