Donaueschingen

Donaueschingen ist eine Stadt am südöstlichen Rand des Schwarzwalds im Landkreis Villingen-Schwenningen und hatte amtlich im Jahr 2013 etwa 21000 Einwohner.
Bedeutende Sehenswürdigkeiten sind beispielsweise das Schloß, die Stadtkirche und die dahinter gelegene Donauquelle.  

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Stadtkirche Donaueschingen

Aufgrund der Schäden am Ende des letzten Weltkriegs, die teilweise bis heute nicht vollständig beseitigt sind, existiert keine wirkliche Altstadt mehr.
Zwar gibt es hier und da noch Häuserzeilen aus Altbauten, die zwar nahezu alle renoviert sind, aber dennoch teilweise so aussehen, als ob „Adolf gerade hinten rausgegangen“ wäre.
Was aber eher noch auffällt sind die vom Stil her unpassend erscheinenden Neubauten aus Glas und Beton, die sich dazwischen breit gemacht haben.
So gibt es mitten in einem Wohngebiet den „Donauhallen“ genannten Glaspalast mit Vortrags- und Musiksälen, bei dem man sich beim ersten Wahrnehmen fragt, auf welcher Seite denn der Eingang ist. Vor dem Umbau vor einigen Jahren hiess das Gebäude noch schlicht und ergreifend „Stadthalle“.

Donauhallen Donaueschingen
Donauhallen Donaueschingen

Dort fand an dem Tag meines Besuchs auch die Zielankunft der vierten Etappe des Mountainbike-Etappenrennens Trans-Schwarzwald statt, dazu mehr in einem eigenen Artikel.

Zur Anreise fiel meine Wahl auf die Bahn, und das aus der Überlegung, dass es zwar mit dem Regionalzug rund 5 Stunden dauert, bis man dort ist, die Fahrt mit dem Auto mangels Autobahnen im Schwarzwald aber wohl auch nicht allzu viel kürzer ausfallen dürfte. Die Nutzung des Fernverkehrs schied aus, da dies nur auf dem kurzen Abschnitt von Mannheim nach Karlsruhe möglich gewesen wäre und keine dem höheren Fahrpreis adäquate Fahrzeitverkürzung gebracht hätte. Wenn man fast 5 Stunden unterwegs ist spielt es keine große Rolle, ob die Reise 30 Minuten länger dauert oder nicht!
Ein Schönes-Wochenende-Ticket kostet derzeit für eine Person 40 Euro. Bei einer einfachen Wegstrecke laut Navi von etwa 200 Kilometern war alleine mit Benzinkosten über diesem Betrag zu rechnen, von Stress und anderem nicht zu reden. Also stieg ich in den Zug.
Die Reise führt ab Offenburg das Kinzigtal hinauf, vorbei an der alten Reichsstadt Gengenbach, weiter über Hausach und dem Freilichtmuseum Vogtsbauernhof nach Hornberg mit seiner Burgruine. Weiter geht die Fahrt durch die als technisches Denkmal bekannten doppelten Kehrschleifen zwischen Triberg und Sankt Georgen nach Villingen und schlussendlich nach Donaueschingen. Mit Umsteigen in Mannheim und Karlsruhe kam ich kurz nach 11 Uhr dort an. Mit der in Karlsruhe beginnenden Schwarzwaldbahn hätte man auch genauso gut bis nach Konstanz an den Bodensee durchfahren können. Das kommt vielleicht später noch dran …
Der Zug bestand aus drei bis vier Doppelstockwagen und war bereits bei der Abfahrt in Karlsruhe nahezu voll! Über Mangel an Interesse kann sich die Bahn also zumindest am Wochenende nicht beklagen.

Vor dem Bahnhof begrüßt einen rechter Hand ein kleiner, aber geschmackvoll gestalteter kleiner Park. Folgt man der Straße nach links kommt man nach etwa 300 Metern an die Brücke über die Brigach, die die Stadt in zwei Hälften teilt und der eigentliche Quellfluss der Donau ist. In sie mündet rund zwei Kilometer ausserhalb der Stadt die wesentlich kleinere Breg, woher auch der volkstümliche Merksatz kommt

„Brigach und Breg bringen die Donau zuweg´.“

An deren Ufer stehen in der Hermann-Fischer-Allee noch einige alte Häuser.

Dieses ganze Viertel ist sehr sehenswert!
An dieser Stelle führt auch der Siedlersteg über den Fluss und verbindet das Stadtzentrum mit der Ringzughaltestelle auf der anderen Flussseite.
Der sogenannte „3er-Ringzug“ ist eine örtliche Besonderheit und bedient den Nahverkehr zwischen Villingen, Rottweil und Tuttlingen. Er ist das Ergebnis aus dem damaligen faktischen Wegfall des Fernverkehrs der DB auf der Schwarzwaldbahn, als die InterRegios eingestellt wurden und es kein vernünftiges Angebot mehr gab. So ergriffen die Landkreise selbst die Initiative und richteten zusammen mit der Hohenzollerschen Landesbahn dieses Angebot ein.

Wenden wir uns auf dem Rundgang durch die Stadt nun nach Osten, so kommen wir nach rund einem Kilometer zum zentralen Platz der Stadt mit dem Rathaus, und wenn man der Straße weiter folgt zur Stadtkirche. Auch in deren näherer Umgebung stehen noch einige alte und sehr sehenswerte Gebäude.

Am Rand des an die Kirche anschließenden Parks liegt die Donauquelle, oder besser gesagt die als solche bezeichnete. Forscht man nach finden sich noch weitere Quellen, aber nur diese speist den Donaubach, der bald danach in die Brigach mündet und als Namensgeber der späteren Donau dient.

Versucht man dieser Tage die Donauquelle zu besichtigen steht man allerdings vor einem Bauzaun. Die Quelle, oder genauer gesagt ihre Einfassung, wird gerade saniert.

Südlich davon schließt sich, bereits wieder am Brigachufer, das Brauhaus Fürstenberg mit seinem Lokal an. Davor ein sehenswerter Brunnen.

Fotografen seien an dieser Stelle gewarnt, denn wer nicht aufpasst bekommt durch die architektonisch vollkommen unpassenden, aber gleich dahinter liegenden Gebäude der Brauerei das schöne Motiv „versaut“!
Die Josefstraße führt uns zurück zum Bahnhof und dem Karlsgarten, jenem eingangs bereits erwähnten kleinen Park.

Karlsgarten

 

Karlsgarten

 

Das Wetter war an dem Tag zwar nicht optimal, aber nach den heißen Tagen zuvor hat die Temperatur von nur rund 18 Grad Celsius sehr gut getan! Da spielten die paar Tropfen Regen auch keine erhebliche Rolle. Natürlich ist das gerade genannte nicht alles, was es dort zu sehen gibt. Sicher könnte man noch viel mehr entdecken, aber ich hatte nur ein paar Stunden um mich umzusehen, das musste für´s Erste genügen. Vielleicht komme ich irgendwann mal wieder, und schreibe dann weiter?

Zum Abschluss noch ein paar weitere Eindrücke (90 Bilder):