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Gewitter!

Mit dem Durchgang der Kaltfront gab es gestern am frühen Abend ein heftiges Gewitter. Dazu passende Bilder kann man machen, wenn man sich einen Ort mit guter Aussicht sucht wie hier eine Straßenbrücke, das Regenradar verfolgt und einen sicheren Unterstand in der Nähe hat.

Ich habe gestern dieses Bild mit einer Canon EOS R5 gemacht. Auf Geschwindigkeit kommt es da kaum an. Aber eine andere Eigenschaft stellt das RF-System von Canon allen anderen gegenüber heraus. Nur da gibt es ein RF 10-20mm! Mir wäre bei anderen Herstellern nichts desgleichen bekannt. Sony hat ein 12-24mm, Nikon ein 14-35mm. Das 8mm-Fischauge von Panasonic für die Lumix-G-Reihe ist auf MFT gerechnet, entspricht also mit Cropfaktor 2 einem Vollformat-16mm. Dasselbe gilt für das Äquivalent von Olympus.

Das starke Weitwinkel brauchst du! Wenn die herannahende Wolke fast da ist hängt der Eisschirm fast über dir, und sie hat auch eine Ausdehnung von regelmäßig etlichen Kilometern, oder in Grad ausgedrückt einen entsprechenden Bildwinkel.

Das Bild zu machen ist das eine, die hier zu sehende Erscheinung kommt aber aus Lightroom. Als Format ist RAW die einzige infrage kommende Wahl. So wie die Datei aus der Kamera kommt wirkt sie einfallslos und entspricht keineswegs dem, was man da am Himmel gesehen hat.

Nun ist „das hier“ auch nicht ganz genau das, was die Natur zu bieten hatte. Das Bild soll aber den Eindruck verstärken. Den Eindruck von Naturgewalt, und dazu ist der „Dunst entfernen“-Regler eine gute Wahl. Der entfernt keinen Dunst, er steilt Kontraste auf. Das Bild wird klarer gezeichnet, dunkle Stellen werden dunkler. Man kann das filtern, so dass es nur auf den Himmel wirkt. Das bewirkt eben diesen Eindruck, kombiniert mit etwas mehr Tiefe, bedarfsweise Schwarzwert. Doch Vorsicht, viel hilft hier nicht immer viel. Dieser digitale Filter neigt bei zu starker Anwendung zum Übersteuern, sprich es bilden sich Kanten, die offensichtlich nicht da hin gehören. Was da wie am besten zusammen wirkt sieht man bei der Anwendung. Trial and Error.

Bei den gestrigen Aufnahmen geht es auch sportlich zu. Ich weiss dass es von der Brücke nach Hause nur ein paar Gehminuten sind, man sollte auch auf keinen Fall bei herannahendem Unwetter an exponierten Stellen stehen. Auch dann nicht wenn in der Nähe eine Starkstromleitung einen vermeintlichen Blitzableiter darstellt, Bäume in der Nähe sind wo man meint sich unterstellen zu können, oder ein Buswartehäuschen Trockenbleiben verspricht! Im Zweifel ist der Blitz stärker, und er schlägt gerne auch dort ein wo keine Wolke mehr ist. Das Risiko besteht und sollte nicht unterschätzt werden, dauerte es gestern doch nur rund zehn Minuten zwischen „ab nach Hause“ und den ersten Tropfen.

Das Risiko ist beherrschbar, aber eine gewisse Erfahrung mit Wettererscheinungen unabdingbar.

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