Foto: Symbolbild – Der Milchbusch blüht? Aktion Pusteblume? Aus ein wenig Unkraut wird etwas später so sehr viel Unkraut, und das geht immer so weiter.
Dieser Tage habe ich auf Instagram mit doch geringfügiger Verwunderung Umfragen gefunden, wo ein Sportler in die Runde fragt wer demnächst zum Rennen komme. Eigentlich steht das doch in Startlisten? Habe ich schon erwähnt dass auch andere Interesse an deren Inhalt hätten, die aber oft genug nicht mehr veröffentlicht werden? Datenschutz!
Da gibt es ein paar Zusammenhänge. Die könnten bekannt sein. Dennoch beginnt das Spiel Mal um Mal erneut von vorne. Wie war das nochmal?
Es gibt da „Wünsche“! Wie jene, es sei nach DSGVO erstmal alle um Zustimmung zu Bildern zu fragen. Wir Amateure müssen fragen, obwohl wir das gar nicht dürfen, denn die Sportordnung verbietet willentlich jeden Eingriff in den Ablauf der Veranstaltung. Ferner kann ich nicht fragen wenn ich nicht weiss wer kommt und deren Adressen habe, was sich ebenso aus Datenschutzgründen verbietet. Alleine aus dieser Erklärung ergibt sich dass Amateurfotografen nicht mehr zu euren Rennen kommen brauchen! Nebenbei: Die kommerziellen Fotografen brauchen wohl irgendwie nicht fragen? Dann wisst ihr ja wer die Bilder macht, wenn er oder sie denn kommt, denn da ist ja ebenso die Frage ob sich das wirtschaftlich rentiert. Ferner ist es statistisch erwiesen dass in jeder hinreichend umfangreichen Menschenmenge jemand ist der oder die zu allem Nein sagt. Das ist halt so. Damit aber scheiden mindestens alle Rennen mit Minderjährigen (Schüler, Kids, Jugend) aus den „fotografierbaren“ Rennen aus, weil verlangt wird da eben auch Eltern und Verwandte auszuforschen und für die erwartete Befragung diese Familienverhältnisse zu kennen, wobei jene oft genug gar nicht vor Ort sind. Ihr verlangt also Dinge die aus sich heraus unmöglich sind, wisst darum, und erklärt somit indirekt dass nur euer offizieller Fotograf und die kommerzielle Presse überhaupt „was dürfen“. Deutlicher geht’s nimmer!
Das wird jetzt am Samstag in Waldbrunn wieder aktuell. Die oben erwähnte Umfrage bezog sich nämlich auf genau dieses MTB-Festival, und da findet man dann in den Teilnahmebedingungen, Punkt 16 – Datenschutz, genau diesen Satz: „Die Fotos und/oder Videos dienen ausschließlich der Öffentlichkeitsarbeit des VfR Waldkatzenbach 1964 e.V.“ Damit wird jede andere Nutzung, z.B. zur Berichterstattung, ausgeschlossen, womit sich die Frage eines Besuchs alleine von da her nicht länger stellt. Ich bin früher gerne da hin gefahren. Unter diesen Umständen ist das aber ein zu großes Risiko geworden! Man kann nicht wissen wer schlussendlich da startet, es gibt ja Nachmeldungen, und damit braucht man nur auf den einen zu treffen der immer nein sagt um nach DSGVO ein Problem zu haben. Vertrauen kann ich mir da nicht wirklich leisten. Es sähe anders aus wenn dieser vorgenannte Satz nicht da stehen würde, oder allgemein Fotos und Filme erlaubt wären. So aber behält man sich das Recht vor und schließt es damit hintenrum für alle anderen aus!
Jeder Veranstalter weiss um diese Dinge oder kann es wissen. Viele haben deshalb in ihren Ausschreibungen erklärt dass sie selbst Bilder machen lassen und diese veröffentlichen wollen. Eine harmlos daherkommende Erklärung mit Sprengstoff, denn damit ist auch erklärt was alle anderen dürfen, nämlich faktisch nichts! Da muss man nicht hin fahren! Die DSGVO spricht ja nicht direkt von einem Verbot. Sie erscheint als Pflichtenheft. Will man allerdings diese Vorgaben anwenden merkt man schnell dass es das ist, was man eben mit allen Mitteln nicht schreiben will: ein Verbot! Es ist nicht erfüllbar, und das mutmasslich gewollt.
Ihr wundert euch also, warum keiner mehr kommt? Nun ja, Ursache und Wirkung. Das eine habe ich ja schon mehrfach erwähnt. Dann geht ihr her und macht klar wen ihr da haben wollt. Man braucht nur Instagram zu verfolgen und weiss in absoluter Deutlichkeit um gewisse Verhältnisse. Diese und jene Fotografin bzw. diesen und jenen Fotografen wollt ihr da sehen und bevorzugt deren Bilder, andere werden gezielt ignoriert. Die wissen von da her auch was los ist. Diese Botschaft ohne Worte ist deutlich!
Nun kommt es ebenso seit Jahren immer wieder vor, dass manche Streckenposten meinen, ihr Weltbild deutlich machen zu müssen. Zuschauer stören! Du stehst hier im Weg, du stehst da im Weg! Ja, auch da wo man als Zuschauer stehen soll. Wo es explizit so angegeben ist. Aber manche Rennfahrer erweitern gerne ihre Rennstrecke, wie zuletzt in Stuttgart erlebt. Wer da über den Bürgersteig fährt und so die Posten zu vorgenannter Aussage veranlasst sagt damit mehr aus, nämlich dass er sich da alleine wähnt und alles andere überflüssig ist. Das braucht man gar nicht ausdrücklich sagen, es ergibt sich von selbst.

Dann gibt es diese Sorte Veranstalter, die den einen erlauben beim Start mitten auf der Straße zu stehen und erst im letzten Moment wegzuspringen, was für alle anderen bedeutet diese Szene eben nicht fotografieren zu dürfen. Der Start ist aber eine der Schlüsselszenen. Wer die eine Aussage macht indem er das zulässt macht damit auch noch andere Aussagen, wie, dass man eben nur diesen einen Fotografen braucht und alle anderen demnach nicht. Da auch dieser Fotograf ein Recht am eigenen Bild beansprucht darf man das ja nicht im Bild festhalten ohne jenen zuvor um Erlaubnis zu fragen, was aus sich heraus unmöglich ist. Und man weiss um diese Unmöglichkeit, was ebenso eine Aussage ist. Ich stelle das Bild trotzdem hier ein um zu dokumentieren dass ich mir das nicht ausgedacht habe, wie manche von euch das schon meinten. Das kam wirklich so vor!
Dann gibt es da noch ein ziemlich neues Phänomen: Hessenmeisterschaft in Thüringen, Deutsche Meisterschaften in Österreich oder deutsche Bundesliga in der Schweiz. Alles schöne Rennen, aber für die ortsgebundene Bevölkerung eben eine Ausladung. Es ist wirtschaftlich nicht darstellbar diese Rennen zu besuchen! Bei allem Interesse liegt das doch etwas sehr weit außerhalb. Eine dem ähnliche Aussage ergibt sich wenn mitgeteilt wird man habe keine Parkplätze, obwohl niemand anders da hin kommen kann, oder gar ausdrücklich das Dasein am Streckenrand ganz einfach verbietet, wie jüngst am Großen Feldberg am 1. Mai. Dazu muss man nichts mehr sagen.
Ich frage nochmals: Ihr wundert euch echt dass keiner mehr kommt? Ihr habt selbst, wenn auch womöglich unwillentlich, die Zustände geschaffen, die dazu führen.
Für jeden Amateurfotografen ist es eine Unerwünschtheitserklärung, zu jeder Veranstaltung erst einen Kotau machen zu sollen bevor er oder sie da hin kommen darf. Verlangt das Unmögliche und ihr erntet Abwesenheit!
Ebenso gab es da mehrfach eindeutige Erlebnisse. Mitunter muss man etwas fragen, ist etwas unklar, und ebenso oft erhält man keine brauchbare Antwort, oder gar keine, oder bekommt gar erklärt man nerve! Niemand will nerven. Niemand fällt gerne anderen zur Last. Also unterbleibt infolge dessen der zukünftige Besuch. Dasselbe gilt für Veranstaltungen wie Kassel, Schwarzenborn oder Darmstadt, wo denkbar deutlich erklärt wurde dass man bestimmte Schlussfolgerungen aus Dagewesenem nicht hören wolle. Eingeschränkte Berichterstattung? Angst vor der Wahrheit? Auch gut.
Da fühle ich mich nicht wohl! Statt unter diesen Bedingungen zu einem Rennen zu kommen kann ich ebenso gut irgendeine schöne Landschaft, eine andere Stadt, eine Blumenwiese oder einen Zoo besuchen, und erhalte dort nicht Botschaften ich sei da nicht erwünscht! Es ist eure Art der Kommunikation. So sei es!
Ja, ich bin ob solcher Rahmenbedingungen tief enttäuscht, aber ich kann sie nicht ändern. Ebenso wenig bin ich bereit, für den Egoismus einiger weniger ins Gefängnis zu gehen. Dann macht euren Kram halt alleine! Beschwerden richtet bitte an die, die stets nur an sich selbst und an den eigenen Vorteil denken.