Foto: Symbolbild – Der Platz hinterm Zaun ist leer! Die Dinge sind komplex, und ich bin weit von Schuldzuweisungen entfernt, aber es gibt da einiges, was sich nur mit Betriebsblindheit erklären lässt.
Immer wieder, wenn Großveranstaltungen anstehen, wird um Helfer geworben. Andererseits sieht man nun erneut anhand der Zulassungspolitik zur DM, wie man dort eigentlich zur übrigen Bevölkerung steht. Es ist offenkundig dass unsereins für jene nichts weiter ist als der übliche nützliche Idiot, den man halt braucht solange er nützlich ist, der sonst aber den Mund zu halten hat.
So geht das nicht!
Wer Sport als Geschäft betrachtet, dessen Zweck es ist Geld zu verdienen, hat auch den dafür nötigen Aufwand aus der eigenen Tasche zu bestreiten. Das ist gerade im Profibereich fraglos der Fall. Auch und gerade bei Radsport, Leichtathletik, Triathlon etc. pp. Also, geht einkaufen! Nach der hier in Rede stehenden Ansicht ist ja alles am Markt für Geld zu haben. Jede Handreichung ist käuflich? Habt ihr das dafür nötige Geld nicht ist es respektlos, sich dann hinzustellen und auf Ehrenamtliche zurück zu greifen. Deren Arbeit ist nicht gratis!
Welcher Veranstalter auch immer das sei, es gibt etliche davon, und die Folgen bleiben nicht aus. Die Bevölkerung erwartet das schon! Es hat sich in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten immer wieder bewahrheitet, wie manche die Welt sehen. Zuschauer sind Zaungäste. Gut zum Applaudieren. Gut für Essen und Trinken. Sonst sollen die nichts!
Diese Weltanschauung ist überholt! Das Volk reagiert darauf, indem es zuhause bleibt. Man musste das erst jetzt erleben, als auch bei den Race-Days der Zaun leer blieb, nachdem einzig in Plattenhardt das Rennen noch vergleichsweise gut besucht war. Gerade dieser Veranstalter hätte das nicht verdient, diese redselige Zuschauerabstinenz, die aber aus dem Verhalten bei anderen Rennen herrührt, wo man offen erklärt hatte was man von Zuschauern und Gästen erwarte. Wie gesagt, als Claqueure sind sie gut, sonst dürfen sie still sein. Stelle keine Fragen, halte den Mund! Vor allem: du stehst überall im Weg! Das sind Botschaften, die ihre Wirkung nicht verfehlen, und wo da ein unübersehbarer Geschäftsdrang hinzukommt erhält man, was man sich bestellt hat. Konsumenten, keine Helfer.
Vereinzelt hat es zuletzt Einladungsplakate gegeben, auf denen ausdrücklich zu lesen stand: „Zuschauer willkommen!“. Es wirkt nicht mehr! Wen es bislang interessiert hat durfte lernen was Realität ist. Ausnahmen bestätigen die Regel. Die Leute reagieren darauf auf ihre Weise. Will heissen, sie bleiben daheim. Auch ich musste lernen, dass meine Bilder nur dann „gebraucht“ werden, wenn die offiziellen Fotografen ihren Part nicht besorgen konnten. Wer Instagram eine Weile verfolgt kann merken dass ihr bestimmte Fotografen bevorzugt und alles andere ignoriert. Gleichberechtigt zu sein zusammen mit mehreren anderen? Fehlanzeige oder Wunschtraum! Auch daraus lernt man. Warum soll jemand bei solchen Verhältnissen Aufwand treiben, der letztendlich nur anderen nützt?
Versucht man, diese Dinge vor Ort anzusprechen, wird von den Verantwortlichen sofort abgeblockt. Da geht bildlich gesprochen die Bunkertüre zu! Man will davon nichts hören, nichts sehen, und nichts wissen. Als ob man das Problem ausbleibenden Zuschauerzuspruchs lösen könne indem man es aussitzt.
Die Wechselwirkung kann klar sein. Heute kein Publikum bedeutet morgen keinen Nachwuchs, keine Sponsoren, kein Geld, und das wiederum kann binnen weniger Jahre in der Bedeutungslosigkeit enden. Die Meldezahlen im Nachwuchsbereich können bekannt sein, und welche Eltern melden ihre Kinder im Verein an, wenn sie selbst aufgehört haben sich für den Sport zu interessieren? Bei der U19 ist es oft nur noch einstellig am Start. Bei einigen Rennen muss man drei Klassen zusammenlegen damit da überhaupt noch ein Feld zustande kommt.
Muss man dazu wirklich noch etwas sagen?
Hilfe wird nicht benötigt. Sie ist nützlich. Solange sie nichts kostet. Das aber ist respektlos denen gegenüber die noch helfen wollen. Wenn auch die, die jetzt noch da sind, morgen das Handtuch werfen schaut es düster aus! Ja, dann macht das so wie es manche heute schon vorleben, wenn sie so handeln als wäre alles wohlfeil. Ja, Leute – geht einkaufen! Aber erwartet bitte nicht dass Helferaufrufe da noch Erfolg haben. Geld oder Ehrenamt. Es ist mehr als manche denken!
Auch ich habe im Hintergrund entsprechende Schlüsse gezogen. Man kann viel machen. Was man davon umsetzt bleibt jedem selbst überlassen. Um das mal sehr deutlich zu sagen: ich KANN zu euren Rennen kommen, dort Bilder machen oder Filme drehen. Wenn mir der Kopf danach ist! Wenn ich mich dort willkommen und erwünscht fühle, was immer seltener der Fall ist! Von alledem MUSS ich gar nichts! Und wenn dann noch wer daherkommt der meint es gehe alles nach seinen Vorstellungen der bekommt eine klare Antwort: Wenn ihr wollt macht es alleine. Aber jammert nicht! Nie wieder! Ihr braucht kein Publikum, ihr wollt keine Helfer.
Nützliche Idioten sind aber keine im Angebot!
Das läuft entweder auf Augenhöhe, oder es läuft gar nichts.
