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Taunus-To(u)r

Der 1. Mai ist in Hessen klassischer Weise Radsporttag. Wer kann und will pilgert in den Taunus. Das vorstehende Foto der Spitzengruppe vom letzten Jahr wird es so nicht wieder geben, da John Degenkolb verletzungsbedingt nicht wird starten können. Hoffen wir auf Jonas. Viel Erfolg und gute Fahrt!

Frechheit siegt?! Ein gewisses Selbstvertrauen sprich Impertinenz ist sicher nötig. Mach was dir nützt solange du andere weder gefährdest noch störst. Wer obrigkeitsgläubig handelt kommt zu nichts. Jedenfalls nicht zu guten Bildern. Wer zu viel fragt geht zu viel irr!

Letztes Jahr habe ich die Regelungen dazu kreativ ausgelegt und war frühzeitig vor der Sperrung in den Taunus gefahren, habe mich dort „häuslich eingerichtet“ und Bilder geschossen. Bilder die es so eigentlich nicht hätte geben sollen, wenn man wörtlich genommen hätte was damals verordnet worden war. Ihr habt sie deshalb auch nie zu Gesicht bekommen. Wenn man im Vorfeld so mit den Leuten umgeht muss man auch die Folgen gewärtigen. Wo ein Wille ist ist auch ein Weg, oder halt auch nicht.

Dieses Jahr wird das mutmasslich komplizierter. Warum?

Aktuell ist nicht mehr von unbedingten Sperrungen die Rede, es heisst jetzt die Sperrungen würden tagsüber zwischen den Feldern nicht aufgehoben. Es ist eine Frage der Formulierung. Auch letztes Jahr hat sich erst vor Ort herausgestellt wie manche sich das vorgestellt haben. Da hiess es dann, man brauche allen Platz ausschließlich für sich. Einen Kilometer Parkplatz um drei Tische und fünf Dixis aufzustellen?

Steckt da nicht etwas anderes dahinter? Alleinvertretungsansprüche wie diese haben selten den Charakter unbedingter Notwendigkeit, sondern stellen eher eine Weltsicht desjenigen dar, der sie äußert. Das ergibt sich schon aus der Erwartung, Normalverbraucher müssten Unterlagen kennen, die ihnen offiziell garnicht zugänglich waren, und die sie auch nicht interessieren brauchten, wie hier den Aufbauplan einer Verpflegungsstelle.

Glaubt da wer ich gehe die suchen? Wenn um 9 Uhr die Sperrung beginnt darf danach bis zu deren Ende keiner wegfahren. Das heisst aber doch nicht dass keiner mehr da sein darf! Dieser Zirkelschluss ist alleine eure Sache. Wer vor 9 Uhr auf dem Parkplatz stand stand da, und es hat euch nichts anzugehen ob da wer am Straßenrand sitzt und fotografiert oder in die Wälder geht um zu wandern. Da kann auch wer am Vorabend gekommen sein und steht da nun. Gesperrt war die Straße, nicht die Parkplätze. Da stand nur jeweils ein Schild dass man in der Zeit nicht hat wegfahren können. Das sind verschiedene Dinge! Ich rechne damit dass sich das so wiederholt. Der Veranstalter verweist für Öffis auf den Verbund, dort wiederum steht dazu kein Wort, und es ist nicht mehr lange hin bis zum 1. Mai. Letztes Jahr war es dasselbe, die Busse fuhren einfach nicht. Erfahren hat es nicht mal unbedingt wer vorab danach fragte. Da wusste die Auskunft auch nicht Bescheid.

Wer dort Bilder machen wollte brauchte eigentlich nur einen Parkplatz. Ein Auto, ein Mensch, zwei Kameras, Objektive dazu, ein Klapphocker. Das war’s. Optiken der Baugröße XXL wie ein Canon RF 200-800mm transportiert auch kaum wer mit dem Bus. Das hat die ungefähre Länge eines Golfschlägers und lässt sich schlecht zusammenfalten. Aber es sorgt dafür dass Bilder möglich sind, die danach so aussehen als habe der Fotograf vor dem Feld auf der Straße gestanden. Hat er aber nicht! Der stand am anderen Ende der Sichtachse am Straßenrand. Es ist ein gewollter optischer Irrtum. Ein Laie wäre vermutlich nicht auf die Idee gekommen hernach eine Verbindung zwischen dem Foto und dem Fotografen herzustellen, wenn dazwischen mehrere hundert Meter Platz sind. Die Kunst ist es halt sich einen Standpunkt zu suchen, an dem kein anderer im ungünstigsten Moment diese Sichtachse verstellen kann. Da kam es ganz recht dass sonst kaum wer da war.

Es glaube keiner das sei Profizubehör. Die meisten eurer Fahrräder sind teurer! Man bekommt solche Objektive in jedem gut sortierten Fotogeschäft, ohne dafür einen Bankkredit beanspruchen zu müssen. Die Gehäuse sind regelmäßig wertvoller, auch wenn das „nur“ eine EOS R6 ist, die dafür vollkommen ausreicht. Ja, es gibt in diesem Brennweitenbereich auch lichtstärkere Festbrennweiten mit Preisen jenseits fünfstelliger Beträge, aber die muss man sich ja nicht unbedingt kaufen. Jedenfalls nicht dafür.

Nun sind Objektive der hier genutzten Art nicht unbedingt kompatibel mit handelsüblichen Fotorucksäcken wie auch nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln, schon gar nicht wenn keine fahren. Wir erinnern uns, die hat man seinerzeit einfach ausgesetzt. Wer da hin wollte wandere? Okay, könnt ihr gern machen. Ich tu’s nicht! Jedenfalls nicht mit den fälligen 20 Kg Gepäck. Die tun im Kofferraum niemandem weh, auf dem Rücken tut sich das nur an wer wirklich muss. Ich tu’s nicht!

Aus vorstehenden Gründen (Sichtachsen) macht es auch wenig Sinn, ohne Akkreditierung zum Mammolshainer Stich zu fahren, zumal es dort keine Parkplätze gibt. Sicher, man kann dort die Frankfurter Skyline im Hintergrund mit dem Fahrerfeld zusammen aufnehmen, wenn das Wetter es zulässt, muss dazu jedoch auf die Straße, was Amateuren nicht erlaubt wird. Aus dem Publikum heraus sind Aufnahmen dort vom Zufall abhängig, nicht planbar, und von da her sinnlos. Da bekommst du an einer abgelegenen Stelle irgendwo im Wald, wo außer dir keiner ist, vermutlich bessere Bilder als an solchen überlaufenen Stellen. Fotostandpunkte sind nicht unbedingt dort wo alle hin gehen. und auch nicht dort wo der Veranstalter es bewirbt. Aus dessen Sicht will man für die Fernsehkameras eine schöne Kulisse haben. Was unsereins am Abend des 1. Mai haben will ist eine (oder gern auch mehrere) Speicherkarte/n mit schönen Bildern.

Ich bitte um Verständnis für diese miteinander nicht unbedingt kompatiblen Sichtweisen. Wenn jetzt noch wer auf die Idee kommt sich da eine Insta360 X4 am Selfiestick mitzubringen bekommt der Sicherheitsbeauftragte einen Anfall. Eine 360°-Kamera, die alles um sie herum aufnimmt, die man einfach am langen Arm über den Kopf halten kann. Da bekommt man auch aus dem dichten Publikum heraus brauchbare Videos, wenn vielleicht auch nicht unbedingt Standbilder. Der Stick ist ausgezogen mehrere Meter lang. Aber wehe sowas käme versehentlich einem Fahrer in die Speichen! Große Gefahr! Unsereins wird die Zulassung verweigert weil man ja nicht wisse was man tue. Ihr habt noch nicht begriffen wo wirklich Gefahr in Verzug ist!

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