Stuttgarter Elektroinstallationen sind sehenswert (siehe Beitragsbild). Neben Landschaft, Natur und Reisen ist der Sport eines der Themengebiete meiner Fotografie. Das ist seit mehr als zwanzig Jahren so und soll auch so bleiben, auch wenn es nicht immer möglich ist so zu handeln wie man möchte.
Letztes Wochenende wurde die Radbundesliga mit den Rennen in Schweigen-Rechtenbach bzw. Rheinzabern eröffnet, daneben gab es in diesem Frühjahr auch andere Rennen wie Zusmarshausen oder Backnang. Alles feine Sachen, deren Besuch sich sicher lohnt.
Ich bin nicht hingefahren. Warum, wenn es sich doch lohnt?
Zwar bin ich Fotoamateur, aber eben keine Salami. Mich gibt’s nicht scheibchenweise! Weder kann ich mich verteilen noch ist meine Reichweite unendlich. Ich mache etwas ganz oder gar nicht. Zudem finden Radrennen heute gern an Orten statt, die man ohne Auto nicht erreichen kann, und die vielen Kilometer, die so auf den Tacho kommen, wollen auch bezahlt werden. Das ist in der Summe nicht mehr wirklich wirtschaftlich darstellbar, zumal man bei vielen Rennen das Gefühl vermittelt bekommt, dort nicht wirklich erwünscht zu sein. Die Veranstaltungen finden regelmäßig an entferntesten Orten statt, die man ohne Auto nicht erreichen kann. Manche Rennen der Liga sind mittlerweile im Ausland, manche Landesverbandsmeisterschaft in anderen Bundesländern. Zum einen wird kein brauchbarer öffentlicher Verkehr angeboten, zum anderen die Zufahrt aber versperrt. Parkplätze gibt es nur für bestimmte Leute, andere sollen sehen wo sie bleiben. Das ist nonverbale Kommunikation in deutlicher Ausprägung.
Da sind nun eine Anzahl offene Fragen. Zum einen habt ihr mir in der jüngeren Vergangenheit mehrfach deutlich gezeigt wie ihr die Welt seht. Es genügt demnach wenn euer Hausfotograf (m/w/d) erscheint. Alle anderen braucht es nicht. Gut, dann kann ich mich auch vorzugsweise erst mal um meine privaten Angelegenheiten kümmern, wie da derzeit ein Glasfaseranschluss wäre.
Wir hier in Riedstadt-Wolfskehlen sind in absehbarer Zeit „für den Ausbau vorgesehen“. „Schnelles“ Internet. Das dauert nun schon mindestens anderthalb Jahre, und niemand sagt genaueres dazu. Die Bürger als potentielle Kunden wissen also keine Zeitplanung. Nur dass es eine solche geben soll.
Was ist da jetzt genau das Problem? Der Draht! Für einen Glasfaseranschluss wird ein Loch in deinen Keller gebohrt und dort ein Abschlusskasten gelegt. Da wird dann also irgendwann ein weiterer grauer Kasten sein, an den was angeschlossen wird, an dessen Ende dann ein Router hängt, und an dem wiederum dein PC etc..
Bislang habe ich DSL über Kupferleitung, also volksdeutsch „Klingeldraht“. Das alte Telefonkabel ist technisch nichts anderes, nämlich zwei- bzw. vieradriges Kupferkabel. Nach der Umstellung ist das wertlos. Was es dann braucht ist eine komplett neue Hausverkabelung, auch wenn kürzlich ein Vertreter von Vodafone, meinem bisherigen Provider, meinte, man müsse ja nur den Router tauschen.
Wenn das so einfach wäre!
Das aber ist es eben nicht. Altbau aus dem Jahr 1956 heisst vor allem: keine Leerrohre. Was da vorhanden ist lässt sich kurz funktional zusammenfassen als ein Netz aus fliegenden Leitungen, das Jahre alt ist, wenn nicht älter, und damals hatte man nur Kabel der Norm CAT5e. Wenn ich jetzt quasi alles neu baue steht damit auch die Erhöhung der Kapazität an. Neue NASsen haben bereits Anschlüsse für 10-GBit-Netzwerk, also das Zehnfache dessen, was bislang üblich war. Fachleute sprechen bereits von Netzen mit 40GBit und mehr. Die neueste Fritz!Box kann auch schon 10GBit am WAN. Das muss aber das Hausnetz auch bringen, sonst ist das witzlos. Da braucht es also Kabel mindestens der Norm CAT7, was derweil auch nicht mehr das Ende der Fahnenstange wäre. Es müssen auch alle Switche getauscht werden, und eine neue Fritz!Box braucht es sowieso. Da stehen also größere Baumassnahmen ins Haus.
Damit begonnen habe ich am vergangenen Wochenende. Ich habe ein Puzzle zusammengebaut. Das Puzzle wurde als Teilesammlung geliefert und ergab danach einen Netzwerkschrank. Das Herz einer solchen Installation. Im Gegensatz zu einer Elektroinstallation darfst du auch als Laie dein Netzwerk selber bauen, was sich bei Vorhandensein der nötigen Kenntnisse auch aus Kostengründen dringend empfiehlt.
Manche tun immer so als sei es kein Problem, ein paar Löcher in Wände und Decken zu bohren, ein paar Kabel durchzuziehen und das alles danach wieder zuzuschmieren. Die Praxis geht anders! Wenn man das in seiner Freizeit machen will dauert es Wochen, und das eigentliche Problem ist die Teile dazu auch zu beschaffen. Auch hier zeigt der Fachhandel, was sein Problem ist. Viele da haben kein Konzept, versprechen viel und halten wenig.
Trivial ausgedrückt brauchst du für ein Patchpanel mit 24 Anschlüssen ggf. auch 24 Patchkabel. Da stehste dumm da wenn der Fachhändler nur 10 liefern kann und danach ausverkauft ist, und alleine dafür fährt man heutzutage bis Gießen. Für den Rest gilt dann das Übliche. Schau halt zu wo es herkommt. Sich die Teile schicken zu lassen ist zwar möglich, hält aber wieder den Fortgang der Arbeiten auf. Je nach Firma wartest du darauf Tage bis Wochen.
Fest steht nur: Wenn irgendwann demnächst der Bautrupp vor der Tür steht und anfängt draussen aufzugraben muss im Haus alles soweit parat stehen, denn dann erst anzufangen wäre etwas zu sportlich. Am Tag der Umschaltung muss es funktionieren, oder es gibt ein Problem. Die alte Installation wird dann nämlich wertlos sein.
Diese Rahmenbedingungen haben mich bewogen, erst mal keine Rennen zu besuchen, sondern mich hier um diese Sachen zu kümmern. Das ist jetzt wichtiger!