Vorsichtsmassnahmen
Dieser Beitrag enthält keine Beschwerden, aber Erläuterungen. Manche wundern sich warum ich seit geraumer Zeit im Zweifel keine Bilder mehr veröffentliche und sogar teilweise vom Besuch von Veranstaltungen absehe? Die Erklärung ist doch ganz einfach.
Seit einigen Jahren gibt es die Datenschutzgrundverordnung, und was da in dieser Beziehung so alles drin steht und was da so alles gewünscht wird hat wenig mit Datenschutz zu tun, dem Eindruck nach aber durchaus sehr viel mit einem Gesellschaftsbild. Die Politik hat auf diesem Weg Ansagen gemacht. Wer an einem Sportwettkampf teilgenommen hat steht spätestens danach in der Ergebnisliste. Komme mir also keiner mit Persönlichkeitsrechten oder Datenschutz! Es geht klar erkennbar ausschließlich um Egoismus, Geschäfte und Paragraphenreiterei.
Was aber will die Politik da so haben? Sozial kann ich das nicht nennen. Was anfangs mal die Absicht war spielt keine Rolle, es zählt einzig und alleine was dabei herausgekommen ist! Nach diesen Einlassungen wird grundsätzlich verlangt alle und jeden um Erlaubnis zu fragen damit andere Bilder machen dürfen. Diese Zustimmung ist nur für rein private Aufnahmen entbehrlich, oder für die kommerzielle Presse, was dann eben heisst dass keine Bilder mehr veröffentlicht werden können weil die besagte Fragestunde nach den Ausführungen der Sportordnung unzulässig ist, und nach den weiteren Datenschutzbestimmungen die dazu nötigen Namenslisten selbst geheim sind. Wie soll ich herumfragen wenn vor mir geheim gehalten wird wer überhaupt da ist, zumal der rechtzeitige Zugang zu den Sportlern gar nicht möglich ist. Das sind Zumutungen mit einer bestimmten als solche erkennbaren Absicht!
Das Gleichnis kann bekannt sein. Ein Tröpfchen Öl genügt um 1000 Liter Trinkwasser ungeniessbar zu machen! Das benimmt sich hier genauso. Es genügt ein Miesepeter, der sich über alles beschwert und immer nur nein sagt damit Willige nichts mehr dürfen, und in der Folge nicht mehr kommen, denn sie sind lernfähig. Ob so jemand real zugegen ist spielt keine Rolle, es muss erwartet werden weil es nicht ausgeschlossen ist. Es ist vorgekommen und kann immer wieder vorkommen. Das genügt!
Im Sport ist das so wenn Funktionäre ihr Weltbild offenbaren. Das geht in den Bereich von Demokratieverständnis, von Gesellschaftsverständnis, und auch ein seltsames Verständnis von Hausrecht wurde hier offenbar. Nur Bestimmte dürfen noch was, alle anderen sollen wegbleiben? Kritik ist unerwünscht, Widerrede verboten? Was nicht euren Ansichten entspricht ist angeblich eine falsche Darstellung? Dafür wurde ich mehrfach bedroht! Wenn ich das nochmal so sage werde ich verklagt? Ihr habt das Hausrecht und dürft bestimmen wer da sein darf und dort was tun darf? Okay, das können wir so machen! Ich bestimme selbst welche Veranstaltungen ich besuche. Niemand sonst. Ihr schreibt gerne „Zuschauer willkommen“ auf eure Plakate, und vor Ort sieht man dann wie es sich damit wirklich benimmt. Nicht immer, aber immer öfter. Das wird zunehmend unglaubwürdig. Bei euch offenbart sich dieses Weltbild anhand eurer Herangehensweise. Es war deutlich, und was der eine schon gemacht hat muss bei allen anderen erneut erwartet werden! Da gibt es nichts mehr zu erörtern, nichts mehr zu entschuldigen und nichts mehr zu rechtfertigen. Ich erwarte dass das wieder keiner hören will, darstellen werde ich es trotzdem.
In nicht wenigen Ausschreibungen stehen Sätze wie, nur der Veranstalter dürfe Bilder machen und verwenden. Daraus folgt dass sonst keiner mehr etwas darf! Man soll alle einzeln um Erlaubnis fragen? Ein Ding der Unmöglichkeit solange aus den gleichen Datenschutzgründen Meldelisten geheim gehalten werden und man dort keine Adressen findet, an die man schreiben könnte, zumal diese Daten kaum rechtzeitig genug bereit stehen um Antwort auf derlei Anfragen zu bekommen bis das Rennen startet. Es wird also was verlangt von dem man wissen kann dass es nicht machbar ist, und daraus ergibt sich eben eine Ausschlusserklärung. Derartige Erklärungen hat es während Corona ebenso gegeben. Damals waren Zuschauer grundsätzlich gefährlich und wurden daher ausgeschlossen. Die Kernaussage gilt bis heute!
Offiziell haben wir Pressefreiheit. In der Praxis darf aber nicht jeder über Ereignisse in der Öffentlichkeit berichten, da man es sich so eingerichtet hat dass dieses Recht nur der „institutionalisierten Presse“ zusteht, denen also die im eigenen Interesse festlegen können was wahr zu sein hat. Gehässig gesagt legt also das Establishment fest wer zum Establishment gehören darf, und es ist ein Gnadenakt. Wer nicht dazugehört bleibt draußen! Man kann beobachten wer da warum welche Interessen vertritt!
Eins der Zahnräder aus diesem Getriebe ist das Akkreditierungsverhalten zahlreicher Veranstalter. Du kommst da nicht rein! Man will unter sich sein und tut alles um Konkurrenz zu vermeiden, im Sinn des Ausschlusses unabhängiger Berichterstatter, vor allem solcher bei denen das Interesse nicht gewerblicher Natur ist. Blogger, die unabhängig und nicht im Redaktionsauftrag eines etablierten Mediums berichten wollen bekommen einfach keinen Zugang. Damit allerdings gibt der Sport Parolen aus! Wer Angst offenbart vor möglicherweise Wahrheiten verbreitenden Medien, die bekannt machen könnten was man selbst gerne unter der Decke halten würde, sagt eben auch aus dass da was ist was man verstecken muss! Vereine und Verbände haben so Anlass gegeben zu Misstrauen und Vorsicht. Wer Anwälte ausschickt um seine Ansichten durchzusetzen scheut auch den nächsten Schritt nicht!
Wie gehen sie denn vor? Wer das wissen will muss sich nur anschauen was da verlangt wird. Einen Presseausweis zum Beispiel, und den bekommt eben nicht wer berichtet, sondern nur wer dem Journalistenverband angehört. Versorgt werden da der eigenen Aussage nach nur Hauptberufliche, also nicht einmal die eigenen freien Mitarbeiter! Dieser Verband entscheidet also in eigener Sache, wer oder was Presse ist! Von wegen Pressefreiheit! Das geht noch weiter, wenn z.B. die A.S.O. in ihrem Antragsverhalten erst mal verlangt dass man sich um einen Zugang bewerben muss um überhaupt Zulassungsanträge stellen zu können, bei dem es dem Eindruck nach zugeht wie im Herrenclub. Eingelassen wird nur wer von einem Mitglied empfohlen wird. Natürlich nur Firmen! Auch so bleibt man unter sich und vermeidet dass wer anders schreibt als gewünscht. Was da rauskommt ist nicht Berichterstattung, das nennt man Propaganda. Hier ist alles super, es gibt da nirgends Probleme? Wer’s glaubt! Wie empfindlich viele reagieren wenn man Probleme anspricht habe ich selbst mehrfach erleben müssen. Man wird ausgegrenzt, beschimpft, fortgejagt! Nicht dass davon die Probleme verschwinden, wenn keiner mehr über sie spricht. In Wahrheit werden inzwischen „aus Sicherheitsgründen“ bei Eschborn-Frankfurt die Zuschauer aus dem Taunus ausgesperrt, und bei anderen Rennen darf man ähnliches erwarten. Ihr habt ja alle Rechte, ihr dürft das! Echt? In der Folge braucht da keiner mehr hinfahren. Was waren das früher schöne Rennen! Früher …
Nun erlebe ich wöchentlich während der Saison euer Nutzungsverhalten auf Instagram. Da wird klar wer was will und wer wessen Bilder bevorzugt. Es ist nicht zu leugnen dass da nur bestimmte Damen und Herren gefragt sind. Andere werden offenbar gezielt ignoriert, und das liegt nicht an einem Algorithmus der mir einfach bestimmte Sachen nicht anzeigt. Es werden nur die Bilder bestimmter Fotografen genommen, auch wenn andere vorliegen die ebenso gezeigt werden könnten. Das enthält eine – deutliche – Aussage. Diese Aussage kommt von Menschen, sie kommt von Euch! Da bedarf es keiner weiteren Mühe. Wer heute im Hinblick auf meine Fotografie sagt man brauche das nicht mit der Konnotation dass ich nur Amateur sei und man Profis zur Hand habe der sagt eben auch etwas aus über sein Gesellschaftsbild und sein Demokratieverständnis. Da stellen sich dann noch ein paar Fragen mehr! Was darf man glauben, wem darf man vertrauen? Da ist es nicht weit bis zur „Notbremse“, die ich gezogen habe. Bilder, die ich für mich behalte wie es offenbar gewünscht ist, können nicht zur Falle werden, wenn man schon anfängt zu erörtern wer da sein darf und wer nicht. Wenn wie da gewesen sogar Siegerinnen als Personen der Zeitgeschichte meinen herumverbieten zu dürfen gehe ich nicht länger über diesen angesägten Steg.
Darauf reagiere ich, zumal meine Arbeit zeitliche Belastungen in dieser Hinsicht mit sich bringt, die ich in den nächsten Jahren nicht umgehen kann. Erst kommt der Beruf, dann das Hobby. Nicht umgekehrt. Wenn daraus folgt dass meine Bilder für euch zu spät kommen ist das eben so, dann aber bedarf es auch des dafür nötigen Aufwands nicht, und ich muss kein Risiko allfälliger Klagen und Beschwerden wegen Persönlichkeitsrechten eingehen. In der Folge wird nichts mehr öffentlich gemacht. Das eine kommt zwingend vom anderen, zumal offenkundig ist dass ihr schon Bilder hochladet während unsereins noch auf dem Heimweg ist! Ihr dürft das, damit aber ist „der Markt verlaufen“ und weitere Bemühungen zwecklos. So zwecklos wie sich darüber aufzuregen dass der zweite Sieger schon der erste Verlierer ist. Wenn man aber darum weiss kann man auch die Mühe damit unterlassen und sich den Dingen widmen, die einen selbst weiterbringen. Nein, das sind nicht diese Bilder! Schon lange nicht mehr.
Faktisch ergibt jeder Blumentopf auch im Winter bessere Bilder. Grund? Blumen halten still, laufen nicht davon und rennen nicht zum Anwalt weil man sie nicht um ihr Gusto gefragt hat!
So wie es sich darstellt muss erwartet werden dass man als Amateurfotograf den Profis als Konkurrenz und euch Sportlern als Rechtsbrecher gilt. Habe ich das nötig? Einfache Frage, klare Antwort: nein, habe ich natürlich nicht. Würdet ihr euch so hinstellen lassen? Ich glaube kaum, und wer immer noch nicht kapiert warum Zuschauer nicht mehr zum Rennen kommen lese diesen Beitrag nochmal aufmerksam durch. Die Antwort ist die Behandlung, die (politisch-gesellschaftliche) Rangordnung. Wer will was, und wie stellt sich das dar? Es ist eigentlich recht einfach. Wer Bilder wünscht sollte sich nicht wie Dracula benehmen! Vlad der Pfähler. Dem wäre ich auch gerne aus dem Weg gegangen, so wie ich Leuten nicht trauen kann die Dinge verlangen die sie in der eigenen Sportordnung selbst verboten haben, auf deren Anwendung aber bestanden wird – weil man darf. Da darf man sich dann aber auch nicht über mögliche Folgen wundern. Die bleiben nicht aus.



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