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Nur zu Besuch

Es gibt etwas, über das wir reden sollten.

Für heute hatte ich eigentlich einen Besuch in Stuttgart geplant. Vorbereitungen für meinen Besuch bei den Stuttgarter Race-Days demnächst. Das wird so wohl nicht mehr stattfinden, und ich erkläre nachfolgend warum.

Mit dem Rennen selbst hat das nur sehr mittelbar zu tun, nämlich nur insoweit wie man dort kommuniziert. Ich hatte angefragt wie es sich da mit einigen Sachen benehme, und eine mehr als deutliche Antwort erhalten. Was man mir da mitgeteilt hat drängt den Schluss auf, dass man an Besuch garnicht wirklich interessiert sei. Sonst würde man es anders darstellen. Okay, können wir so machen!

Wer in dieser Deutlichkeit sagt er habe einen offiziellen Fotografen sagt damit eben auch dass er keine weiteren da zu sehen wünsche! „Offizieller Fotograf“ ist ein feststehender Begriff und sagt aus dass nur einer oder eine was darf und sonst eben keiner. Da braucht dann auch keiner mehr kommen. Es differenziert ja keiner ob da wer Geld verdienen will oder bloggt oder aus persönlichen Motiven da ist. Alles rein in den Topf und kräftig rühren? Was einmal auch woanders da war muss immer wieder erwartet werden. Irgendwann fragt keiner mehr. Das sind Folgen aus eurem Verständnis von Hausrecht, auch in aller Öffentlichkeit! Da sollte man aber auch wissen wie es sich dann mit dem Spruch „Wir brauchen Dich!“ benimmt. Nein, darüber lacht keiner mehr. Dann macht es alleine und kommt nie wieder dumm um die Ecke. Das gilt in gleicher Weise auch für fast alle anderen. Es ist dann sinnvoller z.B. einen Tag in Tübingen zu verbringen als die Rennen zu besuchen, bei denen man dem Eindruck nach nicht wirklich gewünscht ist. Nein, es macht keiner einen Kotau oder fragt unterwürfig jeden einzeln um Genehmigung!

So etwas hatten wir gestern mit Hatzenbühl, wenn in der Ausschreibung deutlichst drin stand nur der Veranstalter dürfe Bilder machen und veröffentlichen. Dann bleibe ich da eben weg! Das schönste Rennen ist keinen Besuch mehr wert wenn man weiss dass man da als Amateurfotograf unerwünscht ist, und genau diese Aussage steckt in solchen Formulierungen drin! Nein, das ist eben kein falscher Eindruck, oder ein Irrtum, oder ein Missverständnis! Das ist was man woanders bereits mehrfach genau so in Worte gefasst hat. Nun wird es angewendet.

Nun war ich am Samstag für Besorgungen in Karlsruhe. Es ist leider so, dass wer in Südwestdeutschland Rote Wurst haben will mindestens bis Mannheim fahren muss. Da bekommt man welche, etwas weiter nördlich jenseits der Landesgrenze nicht. Wer Rote Wurst mit Bockwürstchen verwechselt hat nur die Form gesehen, und nicht mal dieser Vergleich passt. Muss man probiert haben!

Für die Fahrt habe ich mein Deutschlandticket und die Bahn genommen, und bis nach Mannheim ging auch die Heimfahrt recht planmäßig vonstatten. Bis dahin konnte ich mich nicht beschweren. Aber dann!

In den Zügen gibt es Anzeigetafeln, die elektronisch die Anschlüsse anzeigen. Ich habe mich schon gewundert warum dort „mein“ RE70 nicht erschienen war. Wie dumm konnte ich nur sein! Der Zug sollte mich aus Mannheim um 15:35 Uhr nach Hause bringen. Am Bahnsteig in Mannheim angekommen stand der verspätet angeschrieben für eine Abfahrtszeit von nun 16:01 Uhr. Die Durchsage sprach von einer verminderten Verfügbarkeit der Gleise.

Damit was anfangen können nur Bahnmitarbeiter. Der wahre Grund hinter dieser Schönfärberei waren einmal ein Hohlkopf, der in Mörfelden seine Karre auf dem Bahnübergang parkte und sich davon machte und zum anderen ein frierender Güterzug, der in Dornheim sich selbst heizte! Deswegen fuhr auf der ganzen Riedbahn stundenlang NICHTS! Das aber sagte man den Fahrgästen nicht. Die Verspätung verlängerte sich nur so wie sich eine Parkscheibe mit eingebautem Wecker von alleine weiterdreht. Viertelstundenweise. Dann fiel der Zug auf einmal aus, und auch der eine Stunde später um 16:35 Uhr wurde nun als Ausfall gemeldet. Open End. Zu deutsch, man ließ die Fahrgäste stehen. Die durften halt zusehen wie sie heim kommen. Irgendwie, irgendwo, irgendwann.

Ich habe mich dann mit dem RE60 um 16:15 Uhr nach Darmstadt und von da mit Tram 4 und Bus 52 nach Hause durchgeschlagen. Ja, es mutet nach einer Durchschlageübung an, und wer sich in der Gegend nicht halbwegs auskennt kommt garnicht auf solche Gedanken. Der steht da und wartet auf Godot! Auch auf dieser Strecke war das der letzte Zug des Tages, denn alle weiteren an diesem Wochenende kamen nur noch bis Weinheim. Ab da Busersatzverkehr. Das Stellwerk in Eberstadt konnte nicht besetzt werden. So die offizielle Begründung. Wer lange genug Bahn fährt denkt da was anderes!

Es kann klar sein dass bei einer solchen Unzuverlässigkeit – das kann ja jederzeit erneut vorkommen – keine Fernreisen mit der Bahn mehr denkbar sind. Wer geht solche Glücksspiele ein, viel Geld zu bezahlen ohne zu wissen ob man überhaupt ankommt? Und dann auch wieder heim? Niemand macht das!

Nun gäbe es da ja auch noch die Möglichkeit, mit dem Auto bis an den Rand des Talkessels zu fahren und dort die Stadtbahn zu nehmen. Doch Pustekuchen! Man verlangt in Stuttgart auch für die P+R-Plätze Parkgebühr, und das nicht zu knapp. Irgendwann wird das unwirtschaftlich. Der Bahnfahrschein ist dann billiger. Was aber nützt das wenn die Bahn nur fährt wenn sie gerade Bock hat? Man kann sich da auf nichts verlassen, und das ist hier eben das Problem!

Die Grünen wollen offenbar verhindern dass die Parkplätze jemand nutzt und tatsächlich umsteigt? Oder soll ich sagen Parkplätzchen? Die Anzahl an Parkplätzen dort ist nicht selten einstellig. Es ist also nicht gewiss ob man auch was findet wenn man von der Autobahn abfährt und dort ankommt. Ob dann auch die Bahn von dort fährt oder gerade wegen Baustellen eingekürzt wurde ist dann ja immer noch die andere Frage. Papier ist geduldig. Nur macht das dann so keinen Sinn mehr.

Okay, auch das könnt ihr so haben. Dann bleibe ich halt daheim, oder fahre demnächst da hin wo man mich noch wünscht.

Das ist jetzt das große Problem mit den Race-Days. An sich ein schönes Mehretappenrennen, nur gibt es anscheinend keine garantierte Möglichkeit mehr, da auch hin zu kommen, sind die ja nicht immer da, wo es auch Bahnhöfe gibt. Und selbst dann wenn es wie in Magstadt einen solchen gibt steht damit noch ganz lange nicht fest dass dann da zu der Zeit auch was fährt, was man dazu bräuchte. Wir leben halt in einem Deutschland, in dem man gut leben möchte … wenn es nach Politikerreden geht. Aber den Verkehr gewährleisten können sie nicht. Dasselbe gilt für Schloss Solitude, wo man kaum wird parken können wenn das alle tun wollen und es nur einen Bus je Stunde dorthin gibt. Was das mengenmäßig erwarten lässt brauche ich wohl kaum erläutern. Sardino, wir kommen!?

Unter solchen Umständen werde ich ganz sicher kein teures Hotelzimmer für Übernachtungen in Stuttgart buchen, wo nicht mal vor Ort die Transfers gesichert sind. Da stehen Aufwand und Ergebnis in keinem gesunden Verhältnis mehr zueinander. Da geht es ja um weitaus mehr als nur um einen Besuch auf dem Killesberg, wenn man mit der Parkbahn fahren will.

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