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Neues aus der Anstalt?

Wie ich bereits geschrieben habe hängen an allen Parkplätzen unterhalb des Großen Feldbergs Aushänge des Veranstalters von Eschborn-Frankfurt, nach denen die Parkplätze am 1. Mai gesperrt seien.

Ich habe nachgefragt, wie das zu verstehen sei, und folgendes zur Antwort erhalten. Immerhin wäre es möglich, vor Beginn der Sperrzeit, die eben nicht den ganzen Tag dauert, dort einzutreffen, den Tag über da stehen zu bleiben und sich das Rennen anzusehen. Das stünde auch jemandem zu, der einfach nur den Tag über da wandern will, dem aber der ganze Weg z.B. aus Königstein zu weit wäre. Königstein wäre einer der wenigen Orte, die man von außen mit der Bahn erreichen könnte. Von Fahrzeugen, die stehen, geht in Bezug auf Durchfahrten von Rennfeldern keinerlei Gefahr aus. Das muss niemand herbeikonstruieren. Aber nein! Ich zitiere: „Das Parken auf der gesperrten Strecke ist am 1. Mai untersagt (inkl. Parkplätze).

Man muss da etwas auf die Feinheiten achten. Aus dieser Aussage geht hervor, dass weder der Aufenthalt dort noch damit der Besuch des Rennens zulässig sind. Betroffen ist nahezu die gesamte Rennstrecke! Es ist somit ein faktischer Zuschauerausschluß! Dafür kann ich beim besten Willen keinen sachlichen Grund erkennen. Es muss niemand zu diesem Rennen anreisen, der oder die nicht mitfahren will. Da sperrt man also die Allgemeinheit aus dem ganzen Taunus aus. Es soll niemand Dinge sehen, die er vielleicht nicht sehen soll? Es soll niemand Unabhängiges von dem berichten, was da vonstatten geht? Was könnte das sein, dass man der Anwesenheit potentieller Zeugen derart vorbauen muss? Hat da wer Angst? Diese Fragen drängen sich unter diesen Umständen ganz natürlich auf. Da hört keiner das Gras wachsen. Niemand wird wegen eines Radrennens mit maximal fünf Durchfahrten weit wandern, wenn er nicht ohnehin hat wandern wollen. Aber auch das wird damit faktisch unterbunden. Es fahren ja auch keine öffentlichen Verkehrsmittel. Das ist dann voneinander unabhängig und war schon vergangenes Jahr so. Es ist demnach kein Zufall, sondern Absicht.

Nun ist die A.S.O. als Veranstalter keine Behörde, sondern als ganz normale private Firma zu betrachten. Sie firmiert laut deren Kontaktseite als A.S.O. Germany GmbH. Ich sehe keinen Anlass, warum diese eine behördliche Befugnis haben soll, unbeteiligten Dritten zu gebieten oder zu verbieten. Das könnte nur der Staat durch seine Behörde. Einen dem entsprechenden Vermerk auf den Plakaten gibt es nicht. Jeder Normalverbraucher, der im öffentlichen Raum plakatieren will, braucht dazu eine Genehmigung der zuständigen Behörde, sei das die Stadt, Land, Bund, o.V.i.A. oder der Besitzer des Bodens, auf dem das Plakat hängen soll. Wie ist das hier?

Es gibt da noch erheblich mehr Interessen als eben die, ein Radrennen zu veranstalten. Wie den Besuch der Natur. Immerhin ist das ein Naturpark.

Man kann sich darauf einigen dass das Fahren mit Kraftfahrzeugen während der Sperrzeiten nicht möglich ist. Niemand legt es darauf an, die Sportler zu gefährden. Es spricht aber ebenso wenig dafür, ein überwiegendes Interesse einer Firma gegenüber der Allgemeinheit zu erkennen. Deren Interesse ist eben vorrangig Profit, genauso wie es das z. B. des Wirts auf dem Feldberggipfel ist, dem durch diese Anordnung der Besuch des ganzen Tages abhanden kommt. Der verdient da nichts! Der Maifeiertag lässt unter normalen Umständen viel Besuch erwarten! Wird der entschädigt?

Wer es darauf anlegt könnte sogar Amtsanmaßung sehen, denn diese Plakate sind keine Verkehrsschilder. Da steht eben kein Halteverbot nach StVO. Die Parkplätze oder die Straße befinden sich auch nicht im Eigentum der A.S.O., sondern sind öffentliches Gut, deren Nutzung jedermann im gleichen Maß zusteht. Das ist ja der Gag. Am Sandplacken hat man unabhängig von diesem Datum einen Parkplatz eingerichtet, und genau vor diesem am Straßenrand ein absolutes Halteverbot. Ein Schildbürgerstreich, oder „Ein Lump wer sich Böses dabei denkt“?

Es ist nun aber offen erkennbar, wie man es da mit Besuch hält. Braucht man nicht! Wir Mitbürgerinnen und Mitbürger sind für den deutschen Radsport gefährlich! Ab jetzt braucht mir keiner mehr kommen mit „Wir brauchen Dich!“. Feiert schön. Ab jetzt ist das alles Geschichte, und wie gesagt, wer nicht direkt mitfährt und damit die Veranstalterkasse füllt braucht dort nach dieser Aussage gar nicht mehr erscheinen. Und das darf vergleichbar bei jedem Rennen erneut vermutet werden! Es wird schwerfallen, jemanden jetzt noch vom Gegenteil zu überzeugen.

Was daraus folgt kann bekannt sein. Von wegen „Alle Macht geht vom Volke aus.“ Alle Macht geht vom Geld aus, wenn das so rechtens ist! Reputation und Integrität waren gestern. Heute ist Mammon. Früher hätte ich euch klaglos jeden Erfolg gegönnt. Wer heute aber so mit seinen Mitmenschen umgeht darf darauf warten dass einer kommt, dessen Genehmigung man braucht, und der dann Nein sagt. Ihr wollt das so!

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