1. Mai

Tag der Arbeit? Überall unterhalb des Großen Feldbergs bei Schmitten im Taunus hängen sie: „Gesperrt!“-Schilder. So wie hier im Bild zu sehen. Nimmt man das wörtlich, und mir scheint es ist tatsächlich wörtlich so gemeint, wird das nach dem letzten Jahr, wo das zuerst so gehalten wurde, erneut ein Rennen ohne Zuschauerbeteiligung, von einigen wenigen speziell dafür hergerichteten „Spots“ abgesehen.

Man redet immer davon „Wir brauchen Dich!“. „Feier mit uns!“. Dann kommt so was. Das hat doch nichts mit „Sicherheit“ zu tun, das ist Aussperrung! Noch Fragen?

Der deutsche Radsport wird immer mehr zum Geschäft. Das Volk ist nur noch für eine schöne Kulisse für die Fernsehkameras bei der Übertragung zuständig? Dann sollten auch die Velotour-Teilnehmer verstehen lernen dass sie mutmasslich nur dafür gut sind, den Profis das Antrittsgeld zu finanzieren. Ich weiss nicht ob und wie viel da wer bekommt, aber wenn hinterher Umschläge verteilt werden wird da wohl auch was drin sein, und das spendiert nicht die Bank. Die Summe reicht offenbar aus, um ein Team auszuzahlen. Natürlich gibt es keiner offen zu, aber: Man hört genug! Nicht dass ich es euch neiden würde, das ist euer Job, aber das was da inzwischen drum herum vor sich geht nervt das Publikum.

So eben wie hier, wenn aus solchen Hinweisen indirekt hervorgeht, dass Zuschauer dort überhaupt nicht erwünscht sind. Wie sollen die denn da hin kommen, wenn kein Bus fährt und Autos nicht dort parken dürfen? Da steht dann leider eine tiefergehende Aussage als die Worte auf dem Papier!

Es wäre erträglich, wenn man es so lesen könnte, nur die Wegfahrt sei zu den genannten Zeiten nicht möglich. Logisch, wenn Rennen ist fährt sonst keiner. Die Sperrzeiten variieren je nach Ort und sind veröffentlicht. Wer bis Beginn der Sperrpause auf einem Parkplatz steht dürfte dann dort stehen bleiben bis das Rennen vorbei ist. Gemeint ist es aber, wie man mich letztes Jahr hat überaus nachdrücklich wissen lassen, durchaus wörtlich. Du bist da nicht gewünscht, stehst im Weg, hast zu verschwinden. Wir brauchen allen Platz für uns alleine!

Sonst geht’s wem noch ganz gut?

Nun gibt es dieses Mal am Feldberg auch keine Verpflegungszone aufzubauen, die ist diesmal am Sandplacken etwas unterhalb. Augenscheinlich ändert das nichts am Gehabe. Wie der Hessische Rundfunk schreibt fährt die U3 an diesem Tag auch nicht zur Hohemark, sondern nur bis Oberursel. Anscheinend will man verhindern dass wer von dort den Wanderweg nutzt und die fünfeinhalb Kilometer zum Sandplacken läuft? Warum?

Warum ist man da so erpicht darauf, dass da weitgehend keiner hin kommt, keiner hört und sieht was da passiert? Gibt es da was zu verheimlichen?

Öffentliche Verkehrsmittel fahren fast den ganzen Tag lang keine. Keine Bahn zur Hohemark, keine Busse zum Feldbergplateau bis zum frühen Abend, und auch vom letztjährigen Gipfelfest habe ich bislang nichts Offizielles lesen können. Dabei ist die offizielle Auskunft des RMV wohl mit Vorsicht zu genießen, hat diese mir doch vor wenigen Tagen noch eine Busverbindung genannt, und dieser Bus würde während des Rennens fahren. Ich gehe davon aus dass der nicht fährt!

Das ist alles sehr deutlich, und schade! Ihr wundert euch wenn die Menschen das Vertrauen verlieren? So wie da kann das jeder machen. Jedes Rennen ist jetzt suspekt. Davon muss nun ausgegangen werden! Da braucht keiner mehr hinfahren und dafür massig Aufwand treiben.

Schaut euch das Rennen bei Bedarf im Fernsehen an, unter solchen Umständen ist ein Besuch weder sinnvoll noch praktisch so machbar dass dabei hinterher brauchbare Bilder herauskommen. Auch wenn es organisatorisch wohl möglich wäre, anscheinend will man es nicht. Wer eine solche Angst vor der Allgemeinheit hat wird wohl seine Gründe dafür haben?

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