Ein Meteorologe kommt zum Dienst und schreibt seine Vorhersage.
„Bis 12 Uhr ist es trocken.“
Diese Aussage ist an Doppelzüngigkeit kaum zu übertreffen. Egal was kommt, sie ist stets richtig.
Warum? Sie kann zweierlei heißen. Entweder
„Jetzt regnet es, die Regenfront ist bis Mittags abgezogen. Danach scheint die Sonne.“ Oder
„Nutzt die Zeit, es wird ab Mittag regnen!“
Für Sportler bedeutet es, dass Freilufttraining fraglich ist. Entweder man wird morgens oder nachmittags nass. Für Touristen fällt der Tagesausflug auch ins Wasser. Jene können sich den Schirm einpacken, entweder um ihn für den Hinweg ins Wirtshaus zu brauchen, oder für den Rückweg.
Wer es als Autor solcher Aussagen mit seiner Reputation hält wird sich niemals festlegen, warum es regnet oder regnen wird, denn: Ist die Ursache eine aufziehende Warmfront fällt der Landregen oft ergiebig aus und dauert lange an. In der Regel wird es dabei aber wärmer. Ist die Ursache eine Kaltfront bringt diese oft Schauer und Gewitter mit, und es kühlt ab. Das teilweise recht erheblich.
Dabei ist es auch für Halblaien nicht schwer, eine Analysekarte lesen zu lernen. Diese sagt dir, was kommt, wenn man stündlich eine zeichnet und diese übereinander legt. Man erhält dann klassischer weise die Verlagerung der Wetterphänomene und Fronten. Was sich so nicht vorhersagen lässt sind Sommergewitter, da diese am Ort durch Erhitzen des Untergrunds entstehen. Gebirgsregionen sind hierfür anfälliger als das Flachland, die Küste mehr als das Land dahinter.
