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Von Linsen, Murmeln und Canonen

Von Linsen, Murmeln und Canonen

Mit Linsen sind hier keine Hülsenfrüchte gemeint, sondern Glas, mit Murmeln eben auch keine solchen aus Glas, sondern eher das Murmeln, also undeutliches Reden, und Canonen gibt es im Fotohandel. Hier eine EOS R5C. C wie Cinema, also Film. Wie sich herausstellen sollte kein Kostverächter in Sachen Akkus. Die hat da binnen rund drei Stunden brutto sechs Akkus weggefuttert, also statistisch je halbe Stunde einen. Mahlzeit! Wer mit dem kleinen Bruder, der EOS R5, fotografiert kommt mit einem Satz Akkus, also zwei Stück, über den halben Tag.

Es ist Montag, der 13. Oktober, und man kann nicht eben behaupten ich sei wach. Nach einer kurzen Nacht schellte um 3:30 Uhr der Wecker, die Arbeit ruft, und ich bin froh ein Auto fahren zu dürfen. Warum?

Es war ein schönes Wochenende in Klosterreichenbach bei Baiersbronn. Schön aufschlussreich. Hätte ich gestern mit dem Zug statt mit dem Auto heim fahren müssen, ich wäre heute kaum dienstfähig. Ankunft mit der Bahn nicht vor 21:45 Uhr. Per Auto war ich kurz nach 7 zu Hause. Das sind Unterschiede! Dabei wäre es egal gewesen ob ich mit Bummelzügen und Deutschlandticket oder gegen Aufpreis mit dem ICE gefahren wäre, denn das Delta, das der schneller ist, wartet man dann eben länger in Karlsruhe oder Mannheim auf Anschluss. In der Summe gewinnt man damit nicht so viel dass es das Geld wert wäre. Mit dem Auto ist das anders. Alleine schon wegen „Klappe auf und rein damit!“. Da lohnt sich auch ein halber Tank Benzin. Das ist das Problem dabei. Wer Zeit hat kann gern die Bahn nutzen, wem so die Nacht zu kurz wird kann nicht früher losfahren, weil das vor Rennende da keinen Sinn macht.

Gestern morgen habe ich zuerst die Bilder von Samstag entwickelt. Da muss ich mich dann nicht mehr drum kümmern, am Nachmittag habe ich dann genug Neues produziert. Zuerst das Hobbyrennen, weil ich da gerade angekommen war. Geplant war eigentlich die Elite, aber wegen Zeitverzug kam es halt anders. Sechs Runden waren angesetzt, aber da man am Start schon 30 Minuten Verspätung hatte wurde das Rennen um eine Runde verkürzt und nach der obligaten halben Stunde abgebrochen. Die Siegerehrung fiel dann wundersamerweise genau auf das Damenrennen. Herrgott, kann ich mich verteilen? Nein. Das war allerdings absehbar. Es war das altbekannte Dilemma. So eine Strecke kann 20 Fotografen vertragen. Da waren vielleicht drei. Und die standen alle am selben Ort.

Also macht man beim Finale Grande, dem Rennen der Männer Elite, weiter. Start um Drei, Dauer eine Stunde. Am Start stand viel neue Wäsche. Es hat über den Sommer manchen Teamwechsel gegeben, aber was da zählt ist eben nicht das Außenrum, sondern der Inhalt, sprich Beine und Kopf. Allen voran Sascha Starker und Hannes Genze. Spätestens Mitte des Rennens war klar was da abgeht. Vorne ein „einsamer“ Bensheimer, dahinter auf Platz Zwei der Magstadter Altmeister. Allerdings mit Abstand. Zum Schluss sollen es 45 Sekunden gewesen sein. Offizielle Ergebnisse habe ich bislang nicht gefunden gibt es jetzt hier.

Dann ging es ganz schnell. Die Siegerehrung folgte so schnell dass kaum Zeit blieb für trockene Sachen. Was bei den anderen Klassen zwei Rennen brauchte, nämlich Ergebnisse festzustellen, ging da plötzlich holterdipolter. Wie, es sind alle da? Dann rauf auf’s Treppchen! Wollte da wer fertig werden und nach Hause? Die Vergabe der Führungstrikots erfolgte da fast schon im stillen Kämmerlein. Es war ja das erste Rennen des Elektroland24-Cyclocrosscups, powered by Wahoo. Demnächst macht man in Herxheim weiter und wühlt sich durch die Sandbahn.

Nachdem der Tag mit dichtem Gewölk begonnen hatte, das teilweise nach Regen aussah, klarte es später denn doch auf und der Nachmittag wurde recht warm. Wo Licht ist ist allerdings der Schatten nicht weit, und hier konnte man den hören. Oder halt auch nicht. Um die Beschallung sollte sich doch mal wer Gedanken machen. Die war so ausgelegt dass die Biertische rund um die Siegerehrung informiert waren, aber schon 50 Meter daneben das Ziel nicht mehr mitbekam was da gesagt wurde. Man hörte es murmeln hier … aber die Info blieb auf der Strecke. Von der Gegengeraden möchte ich da garnicht reden, da bekam niemand was mit. Vom Ausschank her konnte man das Rennen aber nicht sehen, da waren Büsche. Und ein Bach. Den zu überqueren war fast unmöglich, denn die einzige Brücke weit und breit war Rennstrecke, und wer da auf der einen Seite stand konnte nicht sehen ob wer kommt.

Für Fotografen und Filmer ist das übel, hängt für die doch der Zeitplan davon ab. Außen rum rennen? Dauert zu lange!

Die Elite fuhr 9 Runden, wobei die Junioren im gleichen Feld zwei Runden früher ins Ziel kamen. Nur, das wusste keiner. Es wurde geläutet? Letzte Runde? Das Glöckchen war vielleicht nett gemeint, aber hörbar war es bestenfalls da wo geläutet wurde, und die hingehaltenen Blätter Papier mit den noch zu fahrenden Runden änderten sich wie die Farbe der Blätter im Herbst. Mal waren es noch eine, mal zwei, dann mal drei, und plötzlich war der Sieger im Ziel und wusste es nicht! Sascha wollte auf die nächste Runde gehen und wunderte sich dass man ihn stoppte. Rennen fertig! Kopfschütteln.

Auf diese Art und Weise ging mir dann auch der Zieleinlauf der Junioren durch die Lappen. Der war da ehe es einer bemerkte. Von wegen letzte Runde und so. Ich hätte mir da etwas deutlichere Ansagen gewünscht, das ist kein Selbstzweck, sondern dient eben der zeitgerechten Information. Über den Appetit dieser Kamera habe ich oben schon geschrieben, da kann man das Teil nicht einfach so die ganze Zeit an lassen während man wartet, und die hat auch eine ansehnliche Hochlaufzeit, ist also erst nach einigen Sekunden wieder einsatzbereit. Da kann man nicht einfach auf den Auslöser drücken, und der Sieger wartet nicht. In dieser Zeit legen die Sportler dreihundert Meter zurück. Wenn man sie also hinter dem Teich kommen sieht sind sie eher im Ziel als deine Büchse schussbereit wäre! Die Fotografen haben das Problem nicht, die Filmemacher schon.

Wie dann das Treppchen aussah zeigt das Titelbild.

Was wäre da noch zu sagen? Bald geht’s weiter, nicht nur in Herxheim. In Baiersbronn folgt im Dezember voraussichtlich die Bundesliga, die es eben auch für die Crossfraktion gibt. Da warten zwei Rennen an zwei Tagen eines Wochenendes, dann „drüben“ im Tal der Hämmer. Die Gartenschau ging gestern ebenso zu Ende, nun sind die Tore wieder offen. Was die Beete dazu sagen bleibt abzuwarten. Die Wiese sah gestern nach den Rennen gar nicht mal so schlimm aus. Das war in manchen anderen Jahren wesentlich heftiger. Im Januar gibt es dann dem Reden nach noch ein Rennen in Bensheim, Ausschreibung ist noch nicht erfolgt.

Mit dem Video wird es voraussichtlich etwas dauern. Ich habe gestern abend die Daten auf die NAS kopiert, um die Karten für Mittwoch frei zu bekommen, werde aber voraussichtlich frühestens in der 2. Wochenhälfte dazu kommen, da was zusammen zu stellen. Was da nun wie wird muss man sehen. Das ist eben das Problem von Leuten mit einem anderen Hauptberuf. Man kann sich nicht so darum kümmern wie man vielleicht gerne möchte.

Ich bin Baujahr 1965. wohne in Riedstadt in Südhessen und bin in meiner Freizeit Amateurfotograf, Hobbyfilmer, Drohnenpilot, und eben Blogger. Mir gehört dieser Blog. Wenn es die Zeit erlaubt bin ich auch Radfahrer, Wanderer, Spaziergänger. Naturverbunden, aber nicht politisch indoktriniert. Ich erlaube mir noch selbst zu denken, und sage was dabei herauskommt.

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