Multikopter
Foto: Symbolbild – Was man landläufig als Drohne bezeichnet ist technisch gesehen zunächst mal ein Multikopter. Etwas das nach dem Prinzip des Hubschraubers an Propellern fliegt. Da sind dann in der Regel zwischen vier und acht Armen, je nach Modell und Größe, an deren Ende jeweils ein kleiner Motor mit eben einem Propeller sitzt. Modelle gibt es eben von verschiedenen Herstellern angefangen von etwas das man aus der Hand starten kann wie eine Neo bis hin zu Geräten im Format eines Kleinwagens und einer Masse von einer Tonne. Das alles sind zunächst mal Drohnen.
Ebenso haben diese Geräte, die man an vielen Stellen jeder Stadt ganz regulär kaufen kann, regelmäßig eine Kamera, um damit Fotos und Filme aufzunehmen. Eben das ist ihr Zweck, abgesehen von solchen Sonderfällen, bei denen die Post Pakete ausliefert oder der Förster den Wald kalkt.
Das weitere benimmt sich analog zum Küchenmessergleichnis. Fast jeder hat eins, und man kann es missbrauchen. Man kann mit einem Küchenmesser durchaus andere meucheln. Wer aber tut das?
So kann man mit einer Drohne, bildlich gesprochen, der Nachbarin beim Sonnenbaden ebenso zuschauen wie man das eigene Dach begutachten kann, ob es reparaturbedürftig ist. Das Zuschauen ginge aber ebenso gut mit einer Leiter, die auch viele zuhause haben.
Was mich ärgert sind Beiträge in den Medien, die Stimmung machen. Die das so sollen, die ohne jeden triftigen Grund ein Zerrbild in die Welt setzen, das so nicht zutrifft, aber geeignet ist Ansichten und Konsequenzen herbeizuführen oder zu manipulieren, was so nicht zielführend ist. Sie zerstören das Vertrauen. Vertrauen in die Mitmenschen, und in die Gesellschaft. Der Auftrag der Presse ist ja streng genommen Information und sachliche Darstellung, nicht Hetze! Wenn das Blatt mit dem vierbuchstabigen Titel schreibt, es seien schon wieder Drohnen da gewesen, im Sinn von „Hilfe die Russen kommen!“ ist das die Art, wie die Boulevardpresse in schreienden Lettern ihre Auflage steigert. Nur in ganz kleiner Schrift wird auf die wahren Tatsachen hingewiesen. Im Beispiel war der „Pilot“ besoffen! Da steht dann aber erstmal, wer eine Drohne auch nur besitzt ist ein potentieller Verbrecher! Das ist eben nicht wahr! Wenn aber selbst Fachmagazine so vorgehen muss man doch Fragen stellen! Mit sachlicher Information hat das nichts zu tun. Solche Beiträge haben selten die Substanz, die die Überschrift vorgaukelt. So aber geht Yellow Press. Eine schreiende Überschrift, die zum Kauf veranlasst, und dann kommt nur heiße Luft.
Man muss da aufpassen! Was daraus folgen kann sieht man eben gerade in den USA. „Wer nicht für mich ist ist gegen mich?“ Trump handelt so, und schickt den Städten, die eine ihm unangenehme Regierung gewählt haben, die Armee auf den Hals, um in seinem Sinn für Ordnung zu sorgen. Wollen wir das hier auch so haben?
Ausgebildete und problembewusste Fernpiloten sind sich der Verantwortung bewusst und handeln danach. Da man aber diese Geräte nahezu überall kaufen kann, teilweise für nur wenige hundert Euro, sind eben auch solche darunter, die nicht wissen was sie tun! Das Wort vom Quartalsirren möchte ich nicht gebrauchen, es könnte aber mitunter durchaus passen. Drohnen werden als Spielzeug angesehen. Spielzeug, mit dem man viel Nützliches erleben, Spaß haben, aber auch manches Unheil anrichten kann. Sobald sie eine Kamera haben und aufzeichnen können was sie sehen drehen die Datenschützer durch, denen es aber anscheinend völlig egal ist wenn irgendwo wirklich problematische Vorgänge unter den Teppich gekehrt werden. Hört auf mit der Bigotterie und kommt zur Sache!
Mich stört die undifferenzierte Betrachtung! Es gibt ja Regeln. Mitunter durchaus sinnvolle. Geschäftsleuten wird nun aber gegen Geld das erlaubt, was Nichtgewerblichen verboten ist. Vor dem Gesetz sind alle gleich? Pustekuchen!
Da gibt es genau zwei Möglichkeiten: etwas ist gefährlich, oder ist es nicht. Was nicht gefährlich ist sollte man nicht verbieten. Man soll keine Probleme herbeikonstruieren wo keine sind! Es gibt jede Menge sinnvolle Anwendungen dafür. Jedermann kann klar sein dass man da, wo es andere gefährdet, nicht fliegt! Punkt. An Flughäfen zum Beispiel. Es ist aber Irrsinn zu behaupten eine Drohne in einem Kilometer Entfernung von der Landebahn gefährde den Flugbetrieb. Drohnen dürfen bis zu 120 Meter hoch fliegen. Ein Flugzeug, das in einem Kilometer Entfernung vom Flughafen weniger als 120 Meter hoch fliegt hat andere Probleme und ein Absturz aus technischen oder menschlichen Gründen wäre wahrscheinlicher als eine Gefährdung durch die Drohne. Vergleichbares würde für Vogelschlag gelten, wobei sich Vögel nicht um menschliche Gesetze scheren und fliegen wo sie wollen. Betrachtet man sich die dazu ausgebrachten Apps merkt man aber rasch dass fast die halbe Republik anlasslos aus Verboten besteht! Selbst da wo es keinerlei Sinn macht, was nicht gerade die Akzeptanz fördert. Naturparks zum Beispiel, und das sind eben gerade hier im Südwesten halbe Bundesländer, wo Industrie arbeitet, Autos fahren, Lärm kein Problem ist, aber bei einer kleinen Drohne von 249 Gramm Masse geht die Welt unter? Gerade da sind die fotografierenswerten Landschaften und Naturschönheiten, und brütende Vögel werden durch anderen Lärm mehr gestört als durch Drohnen, die man nur hört wenn man um ihre Anwesenheit weiss.
Bitte macht Euch doch nicht lächerlich! Es ist klar erkennbar worum es hier geht: Da ist eine für Politiker neue Technologie, obwohl die inzwischen so neu gar nicht mehr ist, und man weiss nicht damit umzugehen. Also verbietet man einfach. Oder im Klartext: man gängelt. Dann aber soll man bitte so konsequent sein und die Anwendung nicht durch Werbung fördern. Werbung dafür gibt es aber ungefragt überall. Das ist unredlich, denn was man zum Kauf anbietet wie warme Brötchen wird auch angewendet. Legal und legitim.
Wer seinen Mitmenschen nicht zutraut das selbst verantwortungsvoll zu entscheiden offenbart seine Weltsicht! Solchen Politikern gelten ihre Mitmenschen als aufsichtsbedürftig und unselbständig. Aber sie wissen oft nicht, was man mit einer Drohne machen kann. Das merkt wer sie reden hört.
Wer da nun Angst hat vor militärischer Spionage auf diesem Weg sei darauf hingewiesen, dass alles, was man mit einer Drohne sehen kann, schon lange in vielen Kartendiensten präsent ist. KGB und CIA haben Satelliten da am Himmel hängen, mit denen sie hier unten die Zeitung lesen können. Die brauchen keine Drohne, um Neues zu erfahren. Wahre Geheimnisse sind woanders! Also bleibt nüchtern.


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