×

Vaihinger Radcross

Vaihinger Radcross

STUTTGART – Das Beitragsbild ist von heute und als Illustration gedacht. Es zeigt den Waschplatz.

Das Hauptrennen startet erst in anderthalb Stunden, und der Beitrag dazu steht schon hier? Wir sind schnell! Leider ist der Hintergrund weniger erfreulich, aber der Reihe nach.

Ich will niemanden kritisieren, dafür sind die Dinge zu komplex, aber es gibt da Eindrücke und Zusammenhänge, die nicht von der Hand zu weisen sind.

IMG_0238 Vaihinger Radcross

Den Anfang macht die Meldeliste. Als ich die letzte Fassung gestern online las dachte ich bei mir, da fehlt doch wer. Sascha stand nicht drauf, hatte aber angedeutet dort starten zu wollen. Heute vor Ort stand er drauf, am „Rattenschwanz“, sozusagen in letzter Minute hinzugefügt. Gibt es damit ein Problem? Ja! Nicht der Verein ist dafür verantwortlich, sondern die Regierung, verlangt die doch wie bekannt, dass wir Fotoamateure erstmal alle um Erlaubnis fragen, bevor wir unsere Kamera auspacken dürfen. Wie ist das möglich wenn man garnicht weiss wer kommt? Richtig, das ist so gar nicht möglich! Eine unvollständige Liste, oder eine von der man das annehmen muss, ist so wertlos wie gar keine Liste! Es wird aber verlangt!

Nein, ich weiß schon lange nicht mehr was ich da glauben soll!

Um solchen Forderungen genügen zu können wie sie die DSGVO nun mal aufstellt müssten diese Listen drei Wochen vorher final sein, keine Nachmeldungen auftreten, und je Person eine Mailadresse bekannt sein, die man anfragen könnte. Das ließe sich entweder über einen Mailverteiler lösen, oder der Veranstalter schreibt besser gleich in seine Ausschreibung, dass wer meldet der Berichterstattung durch jedermann zustimmt. Nicht nur durch Bestimmte oder durch den Veranstalter selbst. Damit wäre „die Kuh vom Eis“! Das Problem ist global, unterbindet doch die gleiche DSGVO genau dieses. Die besagten Mailadressen dürfen ja aus Datenschutzgründen garnicht veröffentlicht werden. Wie also soll man da fragen? Das muss erledigt sein bevor überhaupt wer da hin kommt. Man kann nicht gut etwas verlangen das man selbst unterbindet! Das ist schizophren. So kommt das Fragebegehren einer Ausschlusserklärung gleich, denn man braucht nicht kommen wenn man absehbar nichts darf! Es geht nicht um Werbefotos, es geht darum solche Blogbeiträge bebildern zu können. Angeblich haben wir doch diese „Freiheit“ zu sagen was wir Bürger und Steuerzahler sehen und hören? Wie hält es sich denn damit, wenn man unsereins immerzu die Knüppel zwischen die Beine wirft? Du darfst das nicht, du darfst jenes nicht, du darfst eigentlich gar nichts! Die Zeitungsfotografen werden sowieso nicht fragen, und wer im Sport stets nur auf den eigenen Vorteil bedacht ist ist da ohnehin fehl am Platz.

Will man dort Zuspruch so schaffe man Rechtssicherheit! Bei dem was schon da war empfiehlt es sich, weg zu bleiben. Ja, das Gesetz erlaubt euch „zu wünschen“. Menschen wie ich entscheiden aber was ihr davon bekommt! Niemand muss Rennen besuchen um dort Bilder zu machen wenn er oder sie dort nicht erwünscht ist, oder den Eindruck bekommt das nicht zu sein. Jede Medaille hat zwei Seiten.

Dass man dort kaum Parkplätze hat muss ich nicht erwähnen, wer sich auskennt weiss das aus Erfahrung. Ich stand also an einem Ort, den Autofahrer nach Möglichkeit meiden. Nicht im Falschparken, aber da wo es für Ungeübte eng werden könnte, sind die Straßen in Vaihingen ohnehin nicht sonderlich breit. Ich brauche mein Auto noch, und das ist eben kein Prellbock für Fahranfänger. Um 10 Uhr bin ich angekommen, kurz nach elf war ich wieder weg. Warum? Ich habe eingesehen dass meine Entscheidung, zu kommen, ein Fehler war!

Neues-Projekt-1024x576 Vaihinger Radcross

Der Festplatz an der Krehlstraße, der im wesentlichen die Rennstrecke bildet, ist ein optisch übersichtliches, aber sehr weitläufiges Areal, das man mit den Augen zwar ganz gut erfassen kann sofern man ein Spektiv dabei hat, wo man aber fotografisch nicht ran kommt, so wie der Kurs gesteckt ist. Übergänge für Fussgänger gibt es kaum, so wie es generell keinen Weg für Fussgänger da gibt, und um von einem Platz zum anderen zu kommen müssen Fussgänger quasi ganz aussen rum. Im Rennen hast du aber die Zeit dafür nicht, und eine Agentur mit 20 Fotografen vor Ort habe ich nicht, die sich da verteilen könnten bis das Spiel beendet ist. Ich habe die Möglichkeiten, die eine Kamera und zwei Beine hergeben. Damit kann man Fotos machen, wie ich es letztes Jahr getan habe, oder einen Film drehen, so das Konzept dazu aufgeht. Eben das hat es nicht getan.

Vergangenes Wochenende hätte es vielleicht eine Möglichkeit gegeben, dort vorbei zu fahren und sich ein Bild zu machen, aber auch das hat nicht sollen sein. Da die Bahn dort an Wochenenden aufgrund von Baustellen gerne ausfällt und das Auto auf Dauer nicht bezahlbar ist fiel das eben flach. Es sind ja nur 180 Km die Richtung. Auch jetzt wird man wieder auf die Stadtbahn verwiesen. Reise nach Jerusalem, andere Ausgabe.

Im letzten Jahr habe ich Bilder gemacht, da war das Wetter auch gut genug dafür. Das Thema ist damit abgearbeitet, neue Bilder würden die selbe Sorte Motiv zeigen und wären von da her fotografisch unattraktiv. Ich habe in der Zeit auch gelernt wer im Raum Stuttgart „offizieller“ Fotograf ist. Ihr habt mir klar gemacht dass ihr andere nicht wollt. Akzeptiere ich. Es ist euer Risiko wenn die Damen und Herren dann nicht können oder wollen.

Für mich genügt ein Kurzfilm, und das Skript dafür habe ich mir zurechtgelegt. Allerdings habe ich nicht bedacht was ich dort vorfinde. Siehe oben. Streng genommen muss man sowas „aufklären“. War es letztes Jahr schon „kompliziert“ hat es sich in der Stunde, die ich da war und mich umgesehen habe, als Hindernisparcours erwiesen. Nicht im Sinn von Hürden, die man überspringen kann, sondern im Sinn von, dass man da nichts bestellen kann weil man eben nirgends durchkommt. In den 60 Minuten, die das Eliterennen dann ab 15 Uhr dauert, ist das nicht zu machen was ich geplant habe. Dafür bedürfte es der Durchlässigkeit, die ich anderswo erlebt habe. Ich bin nicht der Typ Mensch, der vorsätzlich Regeln Regeln sein lässt. Wer sich aber an die Vorgaben hält ist dort fehl am Platz! Fotografen und Filmer sind keine „Gaffer“, die nur gucken wollen. Da muss auch ein zum Aufwand passendes Ergebnis herauskommen, und das tat es hier absehbar nicht.

Das Konzept, auf dem jeder Film beruht, ist nicht kurzfristig zu ändern, weil es mehr ist als ein Leporello, und es macht auch keinen Sinn sich irgendwohin zu stellen und dort immer dieselben Aufnahmen zu machen. Dabei kommen eine Einstellung pro Runde heraus, also vermutlich deren acht, die aber schlussendlich alle gleich aussehen. Es wechseln nur die Ameisen, die durch das Bild krabbeln. Der Start wäre noch einfach. Ob ich aber zum Schluss das Ziel erwische wäre ein Vabanquespiel. Da braucht nur zur Unzeit einer im Bild zu stehen, dann war’s das! German Cycling sagt ja, Zugang zur Strecke bekomme nur, wer sich akkreditiert habe, und eine Möglichkeit dazu war auf den zum Rennen veröffentlichten Webseiten nicht zu finden. Ich kann mich erinnern dass man dort letztes Jahr schon Probleme damit hatte, das dürfte also aktuell nicht wesentlich anders sein, und für Glücksspiele ist das zu aufwändig.

Neues-Projekt2-1024x576 Vaihinger Radcross

Offenbar sehen das andere ähnlich, habe ich vor Ort dort kaum Fotografen und schon gar kein Fernsehteam gesehen. Vielleicht kommen die noch, wer weiss. Zuschauer waren aber wieder kaum welche da, was schade ist, angesichts der sonstigen Tatsachen aber auch kein Wunder. Man kommuniziert den Leuten ja geradezu dass sie nicht gebraucht werden. Also tun sie, was man da eben tut. Man nutzt seine Zeit sinnvoller! Man kann lange auf Plakate schreiben „Zuschauer willkommen!“, wenn dann vor Ort das Beschriebene vorzufinden ist, und das wissen und erwarten die Leute mittlerweile.

Macht es da Sinn, morgen mit Magstadt zu planen? Ich weiss es noch nicht!

(Alle Bilder in diesem Beitrag sind von heute. Sie sind dem Videomaterial entnommen, sofern welches entstanden ist. Das waren 7 Übersichtsaufnahmen, nach denen klar war dass das geplante Konzept nicht verwirklicht werden kann.)

Nachtrag vom Sonntag: Heute schaue ich nach dem Frühstück aus dem Fenster, und das Dach der Nachbarn ist naß! Die Wettervorhersage scheint also zu stimmen, und würde zu dem passen was man wetterseitig aus Magstadt so kennt. Bei meinen Besuchen dort gab es mal meterhoch Schnee und Eis, letztes Jahr dann Nebel. Da würde jetzt 100% Luftfeuchte gut zu passen. Da die Bilder nach eurer bisherigen Aussage eh keiner braucht gibt es für mich also kaum einen Anlass, gesundheitliche Risiken einzugehen. Ich werde also zuhause bleiben und hier weitermachen. Ja, es geht auch „ohne“! Sollen mal die machen die auch das übrige Jahr über das große Wort führen.

Ich bin Baujahr 1965, wohne in Riedstadt in Südhessen und bin in meiner Freizeit Amateurfotograf, Hobbyfilmer, Drohnenpilot, und eben Blogger. Mir gehört dieser Blog. Wenn es die Zeit erlaubt bin ich auch Radfahrer, Wanderer, Spaziergänger. Naturverbunden, aber nicht politisch indoktriniert. Ich erlaube mir noch selbst zu denken, und sage was dabei herauskommt.

Kommentar abschicken