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Lebensberatung

Eine moderne Kamera ist ein fotografierender Computer. Genau so sollte man sie auch behandeln!

Wer kennt das nicht? Du kommst Montag früh nichtsahnend ins Büro, fährst den PC hoch, und Windows beglückt dich erst mal mit drei Stunden Updates. Wenn es blöd kommt passiert dasselbe auch bei deiner Kamera, mit dem Unterschied dass die Updaterei dort selten von alleine losläuft, da es gewöhnlich an der Onlineverbindung fehlt. Jeder Hersteller hat hier seine eigene Vorstellung, wie die Prozedur ablaufen soll.

Prinzipiell gibt es zwei Gruppen von Nutzern: die Profis, und die Chaoten. Ich bitte die Zuordnung nicht ganz ernst zu nehmen. Aber es ist doch so: da gibt es einmal die Poweruser, die fast täglich mit ihrem „Schießgerät“ zugange sind, und dann gibt es die Seltennutzer, die die Kamera bestenfalls dreimal im Jahr auspacken, sie sonst in der Tasche liegen haben, und sich dann wundern wenn irgendwas nicht geht.

Das ist ähnlich wie mit kleinen Kindern. Soeben noch quietschvergnügt, demnächst sterbenskrank.

Da ist vor wichtigen Aufnahmen „völlig unerwartet“ der Akku leer, oder defekt, was auch für Speicherkarten gerne gilt. Oder man hat überhaupt nicht auf dem Schirm gehabt dass Hersteller gelegentlich – immer zur Unzeit – Firmwareupdates anbieten, ohne die dann vorläufig nichts mehr geht. Wie gesagt, Fotokameras sind heute Computer, und die Firmware ist deren Betriebssoftware. Sie enthält alle denkbaren Funktionen, und was die eine Version noch nicht konnte kann bei der nachfolgenden enthalten sein.

Stehen wichtige Aufnahmen an sollte daher jeder ernsthafte Fotograf, der kein Glücksspieler sein will, spätestens zwei Tage vorher die Kamera aus der Tasche holen, den Akku nachladen, die Speicherkarte formatieren – natürlich nicht ohne sich zuvor vergewissert zu haben dass man die wertvollen Aufnahmen vom letzten Mal auch auf die Festplatte des heimischen PC kopiert hat, sonst sind sie nach dem Formatieren futsch – und nachzuprüfen dass alles tut wie es soll. Andernfalls hat man dann noch einen Tag Zeit, die Fachhändler abzuklappern und zu versuchen Ersatz zu beschaffen.

Häufig ein vergebliches Vorhaben! Auf jeden Fall kein billiges. Aber wer kennt das nicht? Sollte das mangels Fachhandel vor Ort nur über den Versand möglich sein ist ein entsprechender Mehrbedarf an Zeit einzuplanen.

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