8. Bergkönig Kirchheim

EISENBERG (Knüll) – Der Sieger des 8. Bergzeitfahrens am Eisenberg heißt Ferdinand Beirig. Der für das Santic-Wibatech-Team fahrende Sportler des TGV Schotten brauchte für die rund 5 Km lange Strecke 13:20 Minuten.

Als Rennstrecke diente auch dieses Mal ein Stück der Kreisstraße K34. Start war an der Abzweigung in Gersdorf, das Ziel lag oben vor dem Ressort Eisenberg, einst ein Gasthaus mit Hotel und Aussichtsturm, das seit Mai 2023 in Konkurs ist. Die durchschnittliche Steigung der Straße beträgt 13%, eine ansehnliche Herausforderung an diesem Tag mit Temperaturen um die 30°C.

Gestartet wurden an diesem Samstag, den 24. August 2024, ab 13 Uhr erst die Jedermänner. Jeweils im Minutentakt ging es auf die Strecke. Was dabei zu einiger Verwirrung führte war die Tatsache, dass die in der Starterliste, die auch die Uhrzeiten enthielt, aufgeführten Startnummern nicht denen entsprach, die die Sportler auf dem Rücken trugen.

Die Beteiligung, das muss man leider so sagen, was anfangs mal besser. Erwartet wurden 140-150 Starter, gekommen waren dann einem Pressebeitrag der Hersfelder Zeitung folgend etwa 90. Für die wartenden Zuschauer unterwegs, die auf einem der Parkplätze am Streckenrand auf die Teilnehmer warteten, stellte sich da oft die Frage: kommt er noch, oder kommt er nicht mehr.

Das Rennen war nicht nur der erste Lauf aus Vieren im diesjährigen Hessen-Berg-Cup, sondern ebenso Hessenmeisterschaft im Bergzeitfahren. So gab es dann oben auf dem Berg je Klasse zwei Ehrungen, einmal mit und einmal ohne auswärtige Beteiligung.

Die Lizenzrennen begannen dann ab 14 Uhr auf halber Höhe mit den Schülerklassen U11 und aufwärts, gefolgt – dann wieder über die volle Distanz – von den Masters, einigen Damen, den U23 und den Amateuren. Den Abschluss bildeten die Elitefahrer, der Letzte im Feld ging planmäßig um 15:43 Uhr auf die Strecke.

Die Rennen fanden im fließenden Verkehr statt, was mehr als einmal zu engen Situationen führte, wenn denn einer der Bauern mit Walze oder überbreitem Mähgerät die Straße nutzte, oder eine Gruppe Motorradfahrer entgegen kam. Wer hat da wohl bessere Chancen? In der Ausschreibung hiess es dagegen, Begleitfahrzeuge seien nicht erlaubt. Da muss man doch fragen, wer das kontrollieren will, zumal Ausschreibungen des BDR für Normalverbraucher keinerlei rechtliche Bindung entwickeln. Einerseits wurde die Straße offen gehalten, was auch etwas Gutes hatte, sonst könnten Fotografen ihre Arbeit nicht machen und die Ehrungen fänden unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Andererseits konnte man aus Erfahrung wissen, dass manche keine Hemmungen haben, dann den nächsten Sportler zu disqualifizieren, wenn ein anderes Auto hinterher fuhr, weil der auf der engen Straße nichts sah und eher nicht überholen konnte. Wie kann das sein?

Die Ergebnisse kann man auf Rad-Net.de einsehen, meine Bilder sind nebenan auf Flickr. Wer braucht kann sich unter den genannten Lizenzbestimmungen seine Bilder herunterladen und für eigene Zwecke nutzen.

Das nächste Rennen im Hessen-Berg-Cup wird am 8. September das VfB Berg-Race in Frielendorf-Großroppenhausen sein, das Rennen ist zugleich Bezirksmeisterschaft des Radsportbezirks Kassel. Dort gibt es dann eine neue Rennstrecke, die bisherige vom Supermarktparkplatz hinauf zur Kaserne ist wegen Bauarbeiten nicht befahrbar. Das Ziel liegt jetzt unterhalb des Knüllköpfchens.
Das am Tag davor anberaumte Bergzeitfahren in Spangenberg wurde abgesagt, Gründe sind mir nicht bekannt.

Ob ich das Rennen besuchen werde ist noch nicht entschieden, zum einen wegen eines Vorfalls im letzten Jahr, zum anderen wegen einer in der Ausschreibung genannten Bedingung. Der Veranstalter behält sich Fotografie und Veröffentlichung selbst vor. Demnach brauchen andere Interessierte nicht mehr kommen.

Am Wochenende dazwischen wäre als außerbezirkliche Empfehlung der Große Weinpreis in Mainz-Ebersheim zu nennen. Da kann man seine Prämien gleich austrinken. Die Rennen sind dort zwar als Rundstrecke ausgeschrieben, es werden aber im gleichen Atemzug die Weinprämien genannt, deren es dann wohl mehr geben dürfte als drei. Sprintprämien nach Spendenaufkommen, heisst es da. Na denn Prost!