Der Katzenbuckel – verwitterter Vulkankegel und höchster Berg des Odenwalds. Die Besitzverhältnisse auf dem Weg da hin wechseln oft. Mal verläuft die Straße entlang des Neckar in Baden-Württemberg, mal in Hessen.
Geografisch betrachtet ist der Katzenbuckel Teil von Waldkatzenbach, dieses wieder Teil von Waldbrunn, dieses wieder Teil des Neckar-Odenwald-Kreises. Der Weg da hin führt von Westen via Heidelberg, das mit seiner Altstadt selbst einen Ausflug wert ist.
Sportlich bekannt ist Waldkatzenbach durch das alljährlich stattfindende MTB-Festival mit Marathon, zu dem sich der Sportplatz mit Bikepark am Rand des Dorfes dann in eine Sportarena verwandelt. Der Platz beherbergt dann ein nicht gerade kleines Festzelt, durch das die Rennstrecke mitten hindurch führt, und der Wohnmobilstellplatz daneben wird zu Start und Ziel.
Die Anreise ist bestückt mit Hindernissen. Die Landstraße „vorne rum“ ist gesperrt. Die „hinten rum“ ist so eng dass kaum zwei Autos aneinander vorbei passen. Busse oder LKW? Vergiss es! Steil ist sie außerdem. Die offizielle Umleitung führt mit der Kirche ums Dorf.
Es muss so kaum weiter erwähnt werden dass die Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln so zur Weltreise wird, und am Wochenende fährt eigentlich gar nichts. Bleibt das Auto.
Man kann den innerörtlichen Wegweisern folgen und findet so den Weg entweder zum Sportplatz oder hinauf zur Villa Katzenbuckel, was nach eigener Anschrift eine Gemengelage zwischen Hotel, Bar, Lounge, Café etc in einem sei. Am Ende des Weges ist ein Parkplatz, ein Teil davon ist für das Hotel reserviert. Nachts ist der Parkplatz geschlossen.
Am anderen Ende des Parkplatzes führen zwei Wege in den Wald hinein. Der eine führt zu einem See, der andere zu einer alten Skisprungschanze. Wer den Weg vom Parkplatz am Hotel vorbei zurück läuft und sich rechts hält steht auf dem Weg, der ziemlich direkt zum Gipfel hinauf führt, wo ein Aussichtsturm wartet.
Dort hinauf empfiehlt sich festes Schuhwerk, der Untergrund ist nicht gerade eben, und oben für den Turm eine Stirnlampe. Die Wendeltreppe ist eng, hat keinen Handlauf außer einer alten Eisenkette, und kaum Licht. Der Aufstieg lohnt sich, auch wenn er mühsam ist. Wer aus dem Schwarzwald kommt kennt diese Mischung aus großen Steinen, teilweise auch Felsen, altem Laub und allem was Bäume über das Jahr so fallen lassen. Passt auf wo ihr hintretet!
Radfahren ist zwar möglich, aber nicht auf allen Wegen. Dennoch sollte man sich bewusst sein dass man stückweise quasi auf der Rennstrecke des Marathons läuft. Bei Gegenverkehr wird’s eng. Kurz vor dem Gipfel wartet dann noch eine Treppe, und oben ein Plateau mit Tafeln zum Ort. Man hat nicht erst da oben eine herrliche Aussicht!
Wunderschöne Landschaften, Felder und Blumenwiesen – und bei passendem Wetter mehr Fotomotive als man an einem Tag bedienen kann. Wiederkommen lohnt sich.
Zum Schluß noch eine Warnung: Auf halber Höhe steht am Waldrand ein Wegweiser „Fernsicht“. Wer dem nach links folgt kommt zu zwei Tafeln, die erläutern was man da sieht. Folgt man dem Weg weiter rund um die Bergkuppe steht man nach rund 500 Metern am unteren Ende einer Geröllhalde. Dort führt ein Klettersteig hinauf, wenn man das so sagen darf, allerdings einer ohne Sicherung. Abrutschgefahr! Für Turnschuhe nicht zu empfehlen! Die Treppe auf der anderen Seite ist hundert mal bequemer, um auf den Gipfel zu kommen!
Das ist nicht wie auf der Rigi in der Schweiz. Da gibt es auch zwei verschiedene Wege von der Bahnstation zum Gipfel. Einen steilen und einen bequemen, der natürlich entsprechend länger ist, dafür eben auch bequem. Hier schaut der vermeintlich bequeme Weg nur bequem aus, er endet in einer Falle.
Dazu hier noch ein Video:
Viel Spaß!