Die Möglichkeiten, wie man RAW-Fotos in Lightroom aufarbeiten kann, sind vielfältig.
Hier mal ein Beispiel.
vorher:
nachher:
Wie geht das?
Das Ausgangsfoto habe ich gestern vor dem abendlichen Gewitter mit einer OM-5 aufgenommen. Die Kamera ist klein und handlich, und macht hervorragende Bilder (solange genug Licht da ist).
Ich fotografiere solche Motive grundsätzlich als Rohdaten, weil nicht eilbedürftig. Dafür hat man danach den nötigen Spielraum, um die Eigenschaften in recht großem Umfang anzupassen. Die Farbtemperatur bei der Aufnahme ist egal, die wird in der Nachbereitung gesetzt, und zwar hier auf „bewölkt“ gleich 6500K. Die Einstellung für Tageslicht oder gar die Weissabgleichautomatik sind mir durch die Bank zu kalt, d.h. hier blau. In der Fotografensprache steht blau für kalte und rot für warme Farben.
Danach schaue ich mir an, wie die Automatik von Lightroom das Motiv sieht. Die Automatik ist zwar nicht narrensicher, aber ein guter Hinweis. Derzeit nutze ich Adobe Lightroom Classic in der Version 12.3 für Mac.
Die so gefundenen Werte gelten für das Landschaftsmotiv und werden gerade bei der Helligkeit bedarfsweise modifiziert. Der wichtige Schritt kommt aber dann. Selektiere den Himmel! „Maskierung (Shift+W) – Himmel“. Der erkannte Himmel ist danach rot hinterlegt, oder welche Maskierungsfarbe ihr auch immer gewählt habt. Es erscheint ein separates Menü, und darin sind zwei Regler wichtig: einmal wieder die Helligkeit, die es erlaubt den Himmel in Relation mit dem übrigen Bild heller oder dunkler zu machen, und unter „Präsenz“ das „Dunst entfernen“! Das schafft den klaren Himmel, den wir hier brauchen, aber Vorsicht – übertreib es nicht. Dieser Regler bringt sonst sehr rasch unschöne Artefakte mit sich.
Künstlerisch bzw. künstlich geht da noch viel mehr, einfach ausprobieren.
Das Titelfoto als Symbolbild zeigt den Gipfel des Kahlen Asten und ist auf ähnliche Weise entstanden.